Von freilaufenden Bäckern, Wollschweinen und Olympiasiegern. Freilichtmuseum Markus Wasmeier. Schliersee.

Während unseres Urlaubs im Tegernseer Land im Herbst 2020 führte uns bei bestem Wetter ein Ausflug nach Schliersee, um ein Freilichtmuseum zu besichtigen.

Wie immer aber vorab ein paar Informationen, z. T. von der Homepage und Online-Lexika entnommen.

FAKTEN

Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee
Brunnbichl 5

83727 Schliersee/Neuhaus

Tel. 08026/92922-0

Fax 08026/92922-29

www.wasmeier.de

Email: office@wasmeier.de

Öffnungszeiten:

Dienstag – Sonntag: 10 -17 h.

Saisonstart 2020: 28.03. – 08.11.

Eintritt:

Erwachsene 8,90 €

Kinder bis 7 Jahre kostenfrei, ab 8 – 15 Jahre 4,90 €

Es gibt weitere interessante Angebote, bei denen man Kombitickets kaufen kann. Eintritt für das Museum und z. B. einer Schifffahrt auf dem Schliersee, oder mit Fahrt einer Bergbahn.

Für Familien, Gruppen, Schulklassen, Senioren, Schwerbehinderte, Schüler und Auszubildende usw. gibt es weitere Angebote. Es wird auch eine Jahreskarte angeboten.

Alle Preise und Kombinationen aufzulisten würden zu weit führen, einfach selbst nachsehen, ob etwas in Frage kommt.

Aufgrund der speziellen Situation 2020 gab es als Ersatz für Urlaubsreisen für Familien das Angebot „Urlaub dahoam“.

Es konnten sieben bzw. fünfzehn Personen eine spezielle Führung erleben. In einer Stunde erfuhren die Teilnehmer viel zum Leben im 18. oder 19. Jhdt. auf einem Bauernhof. Jedes Kind bis 15 Jahre erhielt dazu ein Eis. Dieses Angebot kostete 59 bzw. 79 €

ANFAHRT + PARKEN

Das Museum liegt direkt an der B307 und ist sehr gut zu finden. Es gibt einen großen Parkplatz, der kostenlos ist.

Der Bahnhof ist direkt gegenüber, so dass die Anreise mit dem ÖPNV auch problemlos möglich ist.

GESCHICHTE

Am 01.05.2007 eröffnete Markus Wasmeier das Museum, in dem historische Gebäude aus der Gegend wieder aufgebaut wurden, um Besuchern das Landleben im 18. und 19. Jahrhundert nahe zu bringen. Dafür wurden im Laufe der Jahre 22 verschiedene Bauernhöfe aus der Gegend um Tegern- und Schliersee abgetragen, Stück für Stück nummeriert und wieder aufgebaut. So wurden sie vor dem Verfall gerettet und der Gegend ein Stück Geschichte bewahrt.

Möglicherweise ist die Motivation des Skifahrers und Olympiasiegers Wasmeier in der Jugend zu suchen, denn sein Vater war u. a. Restaurator und er lernte Maler und Lackierer, bevor er als Sportsoldat seine erfolgreiche Skikarriere begann.

Nach Beendigung der aktiven sportlichen Karriere folgten Tätigkeiten als Berater für TV-Sender und Schauspieler. Er widmet sich der Heimatpflege und Volksmusik in seinem Wohnort Schliersee.

GASTRONOMIE

Es gibt etwa in der Mitte der gesamten Anlage ein Restaurant mit Biergarten. Das Gebäude ist ein restaurierter Bauernhof und stand ursprünglich in Westerham, Nahe der A8 bei Holzkirchen.

Neben Kaffee und Kuchen stehen bayrische Spezialitäten auf der Speisekarte. Wir waren dort nicht, deshalb fehlen mir hier weitere Informationen. Leider finde ich keine Karte.

Hier ist auch die Toilette, zu der ich später noch komme.

VERANSTALTUNGEN

Regelmäßig findet ein Kasperltheater statt, bei dem nicht nur kleine Zuschauer ihren Spaß haben. Handwerkermärkte gibt es ebenfalls mehrfach.

An festen Tagen kann man Handwerkern bei der Arbeit zusehen und teilweise mitmachen. Uhrmacher, Töpfer, Weber und viele andere zeigen ihre Kunst.

Im Veranstaltungskalender auf der Seite können die Daten nachgesehen werden.

Wer schon immer lernen wollte, Brot zu backen, Bier zu brauen oder Weißwurst herzustellen, kann hier Kurse belegen. Im eigenen Kräutergarten werden Interessierten die einzelnen Pflanzen und Wirkungsweisen nähergebracht.

Viele Kurse werden auch kindgerecht angeboten.

Man kann hier auch eigene Veranstaltungen wie Geburtstage, Firmenfeiern oder sogar Hochzeiten und Taufen planen. Von angebotenen Speisen bis hin zu musikalischer Begleitung wird hier alles nach Wunsch abgestimmt.

Aufgrund der bekannten Situation in 2020 gibt es zahlreiche Ansprüche an Personenzahl usw., die man beachten muss. Einfach anrufen und nachfragen, das gilt auch für die Preise.

UNSER MUSEUM

Wir kamen am letzten Septembertag gegen 13 h an. Der Parkplatz zeigte, dass einiges los war, denn es standen viele Fahrzeuge dort.

Wir gingen zum Eingang, die Kasse befindet sich im Museumsladen. Vor Eintritt musste ein Meldezettel ausgefüllt werden, des weiteren mussten in allen Gebäuden Masken getragen werden.

Man steht zunächst im Shop, in denen normale Souvenirs, aber auch Erzeugnisse des Museums gekauft werden können. Man fand u. a. Brot, Honig, Bier und Seifen.

Die Ausstellung beginnt mit Sportgeräten. Natürlich stehen hier alte Skier, Schneeschuhe, Schlittschuhe und ein Viererbob von 1924.

Man verlässt das Gebäude und folgt dem Weg. Er führt bergauf an Wiesen vorbei zu den ersten tierischen Mitarbeitern, den beiden Wollschweinen Eberhard und Kunigunde. Sie fühlen sich in ihrem Schlamm sauwohl.

Gefiederte Mitarbeiter gibt es auch: Hühner trifft man immer mal wieder, irgendwo baden Gänse. Die Kühe haben wir nicht gesehen, vermutlich waren sie noch auf der Alm, dafür grasten irgendwo Ziegen.

Es gibt auf dem Gelände einen weiteren Shop, der viel kleiner ist, aber ähnliches anbietet. Wir kauften hier ein Holzofenbrot, etwas teurer, aber dafür handgemacht und geschmacklich mal etwas anderes. (Es hat sich gelohnt, es war sehr lecker.)

Der Weg führte uns durch eine Ausstellung nachgestellter Küchen von 1920, 1950 und 1970. Daran angeschlossen kamen verschiedene Elektroartikel aus diesen Zeiten. Interessant, denn heute kam das eine oder andere Design wieder.

Im gleichen Gebäude wurde auch die Geschichte der Elektrizität in der Gegend widergegeben.

Wir sahen, wie die Bauern im 19. Jahrhundert wohnten: Das Vieh lebte nur durch Holzwände abgeteilt neben dem Wohnraum, die Feuerstelle war offen und mitten im Raum.

Im alten Schulhaus kann man die Entstehung des Museums nachlesen. Vom ersten Spatenstich und der Eröffnung durch den damaligen bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber über weitere Projekte bis 2017 ist alles festgehalten.

In der Schule.

Auf dem Gelände laden zahlreiche Bänke zum Verweilen ein. Hier kann man alles auf sich wirken lassen: Die gepflegte Anlage umgeben von Wäldern und Bergen, die aufgrund des Schneefalls einige Tage vorher vereinzelt noch weiß waren.

Bei diesen Sehenswürdigkeiten ist die Toilette auch immer sehr wichtig.

Das WC ist am Biergarten zu finden und stammt nicht aus dem letzten Jahrhundert. Es ist modern, aber rustikal gehalten mit Holztüren, so dass es zum Gesamtbild passt. Das Wasser kommt auch nicht aus dem Handbrunnen, sondern einem Wasserhahn. Man kann es nicht beschreiben, man muss es selbst sehen. Es ist sauber und wird regelmäßig gereinigt.

UND SONST?

Die Wege sind ganz normale Wald-/Feldwege, sie sind nicht gepflastert, so dass es für Besucher, die nicht so gut zu Fuß sind, möglicherweise schwierig wird. Es geht bergauf und bergab, da muss jeder selbst prüfen, ob es möglich ist.

FAZIT

Es war ein toller Ausflug und ist sehr zu empfehlen. Wenn man in der Gegend ist, sowieso, aber auch, wenn man entfernter Urlaub macht. Wer dort lebt, muss natürlich unbedingt dorthin.

So ein Freilichtmuseum ist nie fertig, es wird immer etwas erneuert oder neugebaut, man kann durchaus alle paar Jahre wieder kommen.

Markus Wasmeier haben wir nicht getroffen, aber vielleicht beim nächsten Mal?