Übernachtung mal anders. Holzfass. Ipsheim.

Eines von vier Schlummerfässern.

Wir bekamen im Februar 2021 zur Silberhochzeit von meiner Freundin und Trauzeugin einen Gutschein eines Erlebnis- und Abenteuer-Anbieters über eine Übernachtung in einem Holzfass.

Aus bekannten Gründen konnten wir ihn zunächst nicht einlösen, informierten uns aber schon, wo es möglich ist. Es gibt in Deutschland viele Orte, die es anbieten. Es sind i. d. R. Campingplätze, die in einem Teil ihres Geländes einige Holzfässer vermieten. Wir wurden fündig in der Nähe von Schloß Holte-Stukenbrock. Die Gegend kannten wir von früheren Aufenthalten in Bad Driburg und dachten, dass wir unsere Holzfass-Übernachtung dann dort planen sollten.

Die Umsetzung zog sich aber noch bis Ende 2022 hin. Für 2023 bekamen wir keinen Termin, denn sie sind alle sehr gefragt und ausgebucht. Hinzu kam, dass die Anlage in Schloß Holte-Stukenbrock kein Partner mehr dieses Erlebnis- und Abenteuer-Anbieters war. Wir mussten uns also einen anderen Ort suchen.

Wir dachten an ein verlängertes Wochenende im Mai, an einen der Feiertage. Und hatten Probleme, etwas zu finden, denn gerade diese langen Wochenenden waren bereits überall ausgebucht.

Wir fanden schließlich in der Nähe von Nürnberg Holzfässer ohne Campingplatz und konnten buchen. Wir hatten zweit weitere Übernachtungen zugekauft, denn für eine lohnt die Fahrt nicht.

So fuhren wir am Tag der Arbeit bis zum nächsten Samstag nach

Dies & Fass

Oberndorf 50

91472 Ipsheim

​www.diesundfass.de

Tel. 0160-5638446

​Mail:diesundfass@web.de

VORHER

Ich gab die Nummern der Gutscheine an und zahlte die 3. Übernachtung, die 99 € kostete, per Überweisung einige Wochen vorher. Enthalten war neben den Übernachtungen auch das Frühstück.

Es befindet sich in Privatbesitz und ich hatte zur Inhaberin Kontakt per email, der recht nett war.

Dann warteten wir gespannt auf das, was da kommen sollte.

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ANFAHRT

Vorab tauschten wir Telefonnr. aus, denn ca. 30 Minuten vor Ankunft sollten wir anrufen, damit jemand vor Ort war.

Die angegebene Adresse liegt an einer Hauptstraße in Ipsheim-Oberndorf. Busse haben wir gesehen, ob es auch einen Bahnanschluss gibt, wissen wir nicht. Wir kamen über die A3 und A7 problemlos nach Franken und fuhren die letzten Kilometer über kleinere und größere Dörfer. Die nächsten bekannteren Städte sind sicherlich Rothenburg o. d. T. und Neustadt an der Aisch, und natürlich Nürnberg.

Wir fanden direkt am Haus einen Parkplatz und wurden von Carola, der Mutter der Inhaberin, begrüßt. Zunächst wurden die Formalitäten erledigt und wir mussten den Meldebogen ausfüllen. Dafür gingen wir ins Haus in den Aufenthaltsraum. Hier fanden sich eine Sitzecke und ein Kühlschrank, der Getränke bereithielt. Man konnte alkoholfreie Getränke nehmen, aber auch Bier und natürlich Frankenweine wählen. Abgerechnet wurde direkt bar in eine Spardose.

Oben im Haus gibt es auch zumindest eine Ferienwohnung, die vermutlich mit Arbeitern einer Montagefirma belegt war.

Anschließend fragte uns Carola, was wir gerne frühstücken möchten. Serviert wurde dies in Picknickkörben, wie ich schon auf Fotos gesehen hatte. Kaffee, Wurst, Käse, Marmelade, Brötchen, Laugengebäck …. Obst und Joghurt bestellten wir nicht, da wir es nicht essen würden. Carola freute sich, dass wir es ausdrücklich sagten. Viele machen das nicht und sie müssen es dann wegwerfen.

Dann gingen wir hinters Haus und fanden einen schön angelegten Garten-/Terrassenbereich mit Sitzecken und Grill vor.

Und die Holzfässer. Jeweils zwei sich gegenüberliegende und eines geradeaus. Die vier Fässer lagen, das einzelne stand senkrecht und war das Bad mit Dusche, Waschbecken und WC. Wir konnten uns ein Fass aussuchen, denn an diesem Abend waren wir alleine. Wir wählten eines der beiden dem Bad am nächsten liegenden. Neben jedem Schlaffass war jeweils ein Tisch mit zwei Stühlen. Hier konnte bei gutem Wetter gefrühstückt werden.

Die Holzfässer sind alle gleich: vorne die teilbare Eingangstür mit Fenstern, innen rechts und links eine Holzbank, geradeaus das Bett, ganz hinten ein Fenster. Am Fußende des Bettes hing ein kleines TV-Gerät an der Wand.

Unter dem Bett war eine Heizung angebracht und noch Platz für den Koffer. In der Mitte zwischen den Bänken steht ein Hocker, der als Tisch dient. Viel Ablage gibt es nicht. Regale und Schränke können nicht gestellt werden, denn es fehlt der Platz. Wir sind ja nicht so groß, wer aber größer ist als 1,8 m, sollte vorab prüfen, ob die Übernachtung hier problemlos klappt. Das Bett ist quer und durch die Fasswände begrenzt.

Gardinen und Bettwäsche waren gemütlich in rot-kariert. Auf einer der Bänke standen ein Wasserkocher, 2 Tassen, löslicher Kaffee und Teebeutel. Ich hatte einen Föhn angefragt, der auch dort lag. Steckdosen gab es nur zwei. Da muss man sich arrangieren, wenn Smartphone und andere Geräte aufladen möchte.

Handtücher lagen auch bereit.

Im Badezimmerfass befanden sich links das Waschbecken mit einiger Ablagefläche und Regalfächern. Geradeaus war die Dusche, rechts das WC. Groß genug, allerdings ist man nicht alleine und muss es sich mit den anderen 3 Paaren teilen. Man muss also alles wieder mitnehmen, auch die Handtücher.

UNSER FASS

Wir bezogen unser „Schlummerfass“ wie sie liebevoll genannt werden und setzten uns noch etwas davor. Das Wetter war schön, sonnig und warm, wir genossen es. Gegen 18 h fuhren wir in einen Gasthof. Es gibt direkt in der Nachbarschaft wohl nichts, deshalb hatte uns Carola den Goldenen Hirsch empfohlen.

Bevor wir gingen, schlossen wir das Fenster und die Tür. Dementsprechend warm war es, als wir wieder zurück waren. Wir lüfteten, jedoch war es nachts trotzdem sehr warm. Hinzu kam, dass das Bett recht schmal ist. Man konnte zwar gut liegen, es war aber dennoch eng. Außerdem musste der, der hinten am Fenster lag, immer über den anderen klettern, wenn er nachts raus wollte. Das ist schon unbequem. Links liegt man auch direkt unter dem Fenster, welches man nicht kippen, sondern nur komplett öffnen kann. Dies ist je nach Außentemperatur möglicherweise unangenehm. Allerdings ist ein geschlossenes Fenster auch keine Option …

So war die erste Nacht eher unangenehm. Die dann auch früh beendet war, denn auf dem Dorf in Franken und Bayern schlagen um 6 h die Kirchenglocken. Die Kirche stand fast neben dem Grundstück.

Aber dafür entschädigte das Frühstück. Es stand im Picknickkorb bereit. Kaffee, Brötchen, Laugenbrezeln und zwei Behälter mit Käse und Wurst standen bereit. Hübsche Servietten und Tomaten und Weintrauben als Deko waren ebenfalls vorhanden. So konnten wir nach einer erfrischenden Dusche draußen frühstücken. Es war immer noch warm und sonnig.

Es war zu viel und wir stellten die beiden Behälter im Aufenthaltsraum in den Kühlschrank. Wir informierten Carola, dass es noch für den nächsten Tag reichen würde. Man muss nichts verschwenden. Und bestellten auch für den nächsten Tag weniger Brötchen.

Als wir abends aus Nürnberg zurück kehrten, zogen Gewitter auf und es fing an zu regnen. Zwei weitere Fässer waren bewohnt.

Nun mussten wir uns ins Fass zurück ziehen. Das kann man für ein oder zwei Übernachtungen sicherlich machen, aber länger würde ich es nicht wollen.

Man sah die anderen so natürlich auch nicht. Sie waren ebenfalls vor dem Regen ins Fass geflüchtet.

Nachts ging die Lampe am Bad-Fass durch Bewegungsmelder an. Das störte uns nicht.

Die Nacht war durch die Abkühlung angenehmer, aber eng war es trotzdem. Trotz Kirchenglocken hatten wir es nicht eilig. Wir hatten Zeit, deshalb warteten wir, bis die anderen im Bad fertig waren. Sie mussten bis 10 h auschecken, wir blieben ja noch.

Der Regen hatte nachts aufgehört, es war aber frischer geworden. Wir frühstückten also im Fass.

Abends war es dann auch zu frisch, um noch draußen zu sitzen. Frühstücken konnten wir aber wieder draußen. Wir genossen es, bevor wir abreisten. Carola kam vorbei, wir unterhielten uns noch. Sie freute sich, denn wir hatten Müllbeutel für Kosmetikmülleimer mitgebracht. Da im Mülleimer auch die Portionsbehälter der Kondensmilch entsorgt wurden, fanden wir es einfach hygienischer, wenn Beutel darin sind.

FAZIT

Was soll ich sagen?

Man kann das mal machen. Man kann es auch sehr gut verschenken. Wobei eine Übernachtung zu kurz ist, da man das Frühstück nicht genießen kann, denn man muss irgendwann auschecken.

Es ist jetzt nicht richtig, wenn ein Eindruck entsteht, dass es uns nicht gefallen hat. Nein, das hat es schon. Es ist witzig und gemütlich, bei schönem Wetter auch sehr schön.

Aber eben nur bei schönem Wetter. Bei Regen und Kälte ist es nicht zu empfehlen.

Es ist sicher toll, wenn man campingbegeistert ist. Das sind wir nicht. Man hat zu wenig Platz.

Besch auf dem Scheunendach.

Ein süßer Ausflug in der Domstadt. Schokoladenmuseum. Köln.

Am Ende unserer Flusskreuzfahrt auf dem Rhein Mitte September 2023 waren wir noch im Schokoladenmuseum. Es ist am Rhein, unweit der Anlegestellen und wir hatten überlegt, am Anreisetag hinzugehen, verschoben es aber auf den letzten Tag.

Zunächst die

FAKTEN

Schokoladenmuseum Köln GmbH

Am Schokoladenmuseum 1

50678 Köln

Tel. 0221/931888-0

www.schokoladenmuseum.de

service@schokoladenmuseum.de

Öffnungszeiten:

Montag – Sonntag 10 – 18 h

06. – 20.11.2023 und 08.01. – 18.03.2024 montags geschlossen

24. + 25.12.geschlossen

Silvester 10 – 16 h

Neujahr 10 – 18 h

Letzter Einlass ist eine Stunde vor Schließung, Produktionsende 30 Minuten vor Schießung.

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EINTRITT

Das Angebot ist wie in vielen Museen sehr umfangreich.

Der normale Preis für Erwachsene ist an einem Wochentag 14,50 €, an Sonn- und Feiertagen 16 €. Rentner zahlen etwas weniger.

Kinder bis 6 Jahren sind frei, bis 18 zahlen sie 8,50 €. Menschen mit Behinderung und Schüler und Studenten erhalten ebenfalls Ermäßigung..

Familien und Gruppen erhalten spezielle Preise.

Ermäßigungen gibt es auch für Inhaber Besitzer des Gutscheinbuchs.

Man kann die Tickets online buchen, um Zeit zu sparen. Es geht aber auch vor Ort.

Verschenken kann man Führungen und Verkostungen. Selbst herstellen kann man Schokoladentafeln im Workshop.

Auch private Feiern sind möglich, Firmen können mit Kunden und Mitarbeitern feiern. Was hier alles angeboten wird, kann man in persönlichen Gesprächen erfahren.

ANFAHRT

Das Museum liegt direkt am Rhein. Kommt man mit dem eigenen Pkw, ist das Parken in der Nähe eher schwierig. Empfohlen wird das Parkhaus „Rheinauhafen“, welches wir nutzten.

Der ÖPNV kommt hier vorbei, aber auch die Bimmelbahn und HopOn-Busse, die hier auch anhalten.

GESCHICHTE

(Kurz und knapp, mehr gibt es wie immer online.)

Hans Imhoff gründete nach Kriegsende an der Mosel eine Schokoladenfabrik, Stollwerck. Er ging später nach Köln und führte das Unternehmen an die Spitze der Unternehmen in dieser Branche.

Seine Frau fand 1992 im Alten Zollhaus im Kölner Rheinauhafen den Standort für das ein Jahr später gegründete und privat finanzierte Museum.

Heute ist die Leitung noch immer in der Familie Imhoff, wird aber durch den Partner Lindt unterstützt.

UNSER SCHOKOLADENMUSEUM

Wir kamen gegen 11 h an. Wir parkten im Parkhaus und liefen durch die alten Hafengebäude und an den neuen modernen Hochhäusern entlang, die an alte Kräne erinnern.

Man steht in einer großen Halle, von der man in den Shop, zu den Toiletten und Garderobe, in ein Café und ins Museum kommt. Alles ist ebenerdig, nach oben führen Treppen, aber auch ein Fahrstuhl.

Ich hatte das Gutscheinbuch des Märkischen Kreises und hatte vorher nachgesehen, ob es online Angebote in Köln gab. Das Schokoladenmuseum gehört dazu. Über einen Code, der in jedem Buch steht, kann man sich Gutscheine aus anderen Regionen per Email kostenlos anfordern.

So zahlten wir nur 14,50 anstatt 29 €.

Wir erhielten die Tickets (einmal mit dem Preis und einmal mit Null) und wurden am Einlass gescannt. Hier erhielten wir die erste Schokolade, Lindor-Kugeln.

Nun geht man in die Ausstellung und erhält alle Informationen zur Herstellung von Schokolade.

Die erste Entdeckung liegt lange zurück, bereits 1500 v. Chr. wurde die Kakaobohne entdeckt und später von den Maya zu Schokolade verarbeitet.

Nun kann man den Weg der Kakaobohne von der Pflanze zur fertigen Schokolade verfolgen. Dabei wird jeder Schritt ausführlich erklärt. Auch die Ausbeutung von Mensch und Natur wird sehr ausführlich dargestellt. In Bildern, kleinen Videos und Mitmachstationen können die Besucher mehr erfahren, alles ist verständlich dargestellt, so dass auch kleine Besucher viele Informationen bekommen.

Historische Erntegeräte, alte Säcke und Maschinen wurden ausgestellt, außerdem die weiteren Zutaten, die man benötigt.

Die Tropen werden dem Besucher zumindest im Kleinformat nahe gebracht. Man kann durch ein Tropenhaus gehen, in dem Farne, Orchideen und viele andere schöne Pflanzen zu bewundern sind. Die Luft ist hier natürlich sehr warm und feucht.

Neben der Kakaobohne und Schokolade wird auch das Thema Naturschutz ausführlich angesprochen.

Etwa in der Hälfte der Ausstellung gelangt man zur Produktion und man kann kleine Schokoladentäfelchen von der flüssigen Schokolade bis zum eingepackten Nap sehen. Am Ende der Produktionsstraße kann der Besucher per Knopfdruck ein Nap anfordern: ein Greifarm befördert es in die Hand.

Danach steht man in der Halle, die einen herrlichen Blick über den Rhein zur Hohenzollernbrücke bietet.

Und auf den Schokoladenbrunnen!

Hier kann der Besucher wieder Schokolade bekommen: ein Mitarbeiter taucht eine lange Waffel in die flüssige, lauwarme Schokolade und reicht sie dem Besucher.

Dann geht man nach oben und kann in der Confiserie den Maître Chocolatiers  zusehen, wie hohle Schokoladenfiguren gemacht werden, also Osterhasen, Weihnachtsmänner oder der Lindt-Teddy.

In großen Vitrinen sind die unterschiedlichen Schokoladenfiguren und ihre Veränderung über die Jahre zu sehen.

Es gibt hier schon einen kleineren Shop, in dem man individuelle Schokoladentafeln bestellen kann. Nach kurzer Zeit sind sie fertig und können abgeholt werden.

Anschließend geht es in weitere Ausstellungsräume. Hier sind alte Verpackungen zu sehen. Einige davon kennen sogar wir noch: Stollwerck mit dem rosa Papier, oder Sarotti mit dem Jungen und viele andere.

Auch der Genuss von flüssiger Schokolade und Kakao kann zelebriert werden, dass verheißen zumindest die im weiteren ausgestellten Kannen und Tassen. Feines Porzellan ist in allen Variationen in Vitrinen ausgestellt.

Die Ausstellung endet am Fahrstuhl bzw. der Treppe und man gelangt wieder nach unten. Hier steht ein Mitarbeiter und verteilt die kleinen Täfelchen.

Wer dann nicht genug hat, geht nach rechts in den Shop und kann einkaufen. Man findet eine große Auswahl der Lindt-Produkte, daneben aber auch von Hussel. Günstiger ist es nicht, aber die Auswahl ganz anders als im Supermarkt. Man kann Lindor-Kugeln und Trüffel selbst mischen, oder fertig gepackte Tüten und Schachteln wählen.

FAZIT

Man soll etwa 90 – 120 Minuten in der Ausstellung verbringen, was ungefähr passte, denn wir gingen kurz vor 13 h hinaus.

Es war sehr interessant und ist durchaus einen Ausflug wert, wenn man in der Stadt ist. Fährt man extra hin, sollte man es mit anderen Ausflugszielen kombinieren, der Flora oder dem Zoo z. B., wo man auch mit der Bimmelbahn vorbei fährt.

Entschleunigung auf dem Wasser. Suezkanal.

Da kam es also endlich am 02.04.2023 dazu, dass wir durch den Suezkanal vom Roten Meer ins Mittelmeer fuhren. Wir hatten es fast schon nicht mehr geglaubt, nachdem diese Reise der 3. Anlauf war.

Wie immer vorab

WISSENSWERTES

Und wie gewohnt nur ein kurzer Überblick, entnommen aus online Lexika. Für jeden selbst zum Nachlesen.

Bereits in der Antike gab es erste Versuche, einen Weg vom Mittel- ins Rote Meer zu bauen. Ein begonnenes Stück ab Kairo wurde verworfen und diente später als Verbindung des Nils nördlich vom heutigen Kairo Richtung Bittersee. Es gilt als Vorläufer des Suezkanals.

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Im 17. und 18. Jahrhundert beschäftigten sich andere mit einer Verbindung, darunter die Osmanen, König Ludwig XIV. und Napoleon Bonaparte. Es scheiterte, weil man davon ausging, das Mittelmeer läge höher als das Rote Meer.

Am 30.11.1854 erhielt Ferdinand Lesseps eine erste Konzession für den Bau. Nach vielen Einsprüchen und Behinderungen wurde im April 1859 im heutigen Port Said begonnen. Die Stadt erhielt den Namen zu Ehren von Said Pascha, Vasall des Osmanischen Reichs. Es begann das größte Bauprojekt dieser Zeit. Verpflegung und Trinkwasser mussten von Lastkamelen für die zahlreichen Arbeiter herangeschafft werden.

Am 17.11.1869 wurde der Kanal mit großen Feierlichkeiten eröffnet, die Verbindung vom nördlichen Port Said in den Süden, der Stadt Sues, war fertig.

Der Kanal, komplett aus Salzwasser, ist Stand 2022 193,3 m lang, im Norden 345 m und Süden 280 m breit und 24 m tief. Es gibt keine Schleusen, denn es wird kein Höhenunterschied überbrückt. Er wird einspurig befahren, soll aber eine zweite Spur erhalten. Wie wichtig dieser Bau ist, macht die Havarie der Ever Given im März 2021 klar. Das Containerschiff blockierte sechs Tage den Kanal kurz nach der Einfahrt in Sues. Begegnung ist im Großen Bittersee möglich, der aus Süden kommend nach dem Kleinen Bittersee folgt.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Abschnitt 11 – 16 km/h.

2022 passierten rund 23800 Schiffe den Kanal. Er ist die wichtigste Wasserstraße der Welt.

Eigentümer ist die Suez Canal Authority mit Sitz in Port Said. Sie sind verantwortlich für Verwaltung, Wartung und Sicherheit.

Außerdem kümmern sie sich um 14 Fährübergänge, einen Tunnel, die Straßen entlang des Kanals, Wasserwerke, Schulen und Arbeiterwohnungen. An beiden Einfahrten gibt es Krankenhäuser, die ebenfalls von ihnen betrieben werden.

Es wird im Konvoi gefahren, die je nach Gefahrenklasse, Größe und Anmeldezeitpunkt zusammen gestellt werden. Unser Konvoi bestand aus 45 Schiffen unterschiedlicher Art: Frachter, Containerschiffe, Autotransporter usw. Wie es sich gehört, führten wir als erstes Schiff die lange Reihe an.

Die Schreibweise variiert. Sues ist eine Stadt im Süden, so ist „Sueskanal“ ebenso möglich wie „Suezkanal“.

UNSER SUEZKANAL

Die Einfahrt wird geregelt, morgens um 4 h startet der Konvoi ab Sues und um 3.30 h ab Port Said. Also fuhren wir um 4 h des 02.04.2023 hinein. Wir standen zwar früher auf, aber so früh dann doch nicht. Wir befanden uns bereits im Bittersee, als wir auf den Balkon traten.

Die Fahrt war vergleichbar mit einer Flusskreuzfahrt. Viele Frachtschiffe kamen uns entgegen, Tanker und Containerschiffe. Wir sahen auch die MSC Bellissima auf dem Weg nach Asien.

Als wir zum Sonnendeck gingen, war es sehr voll. Wir gingen in den Raucherbereich der Überschaubar und konnten die ruhige und sonnige Fahrt genießen. Viele standen an der Reling und fotografierten.

In den Biegungen konnte man sehr gut die Schiffe sehen, die uns folgten. Der Uferbereich ist eher unspektakulär, Ägypten besteht auch in dieser Gegend aus sehr viel Sand.

Es gab viele Fischer in ihren kleinen Booten, die uns winkten. Wir passierten einige Städte und Brücken.

Die Ausfahrt ins Mittelmeer war ohne besondere Ereignisse, die Fahrrinne wird breiter, die Ufer entfernen sich und man war auf einmal im Meer. Hier warteten die anderen Schiffe auf ihre Einfahrt.

FAZIT

Es ist sehenswert. Aber es ist ausreichend, einmal die Fahrt gemacht zu haben. Wir hörten von anderen Passagieren, dass sie diese Fahrt in beide Richtungen schon mehrfach gemacht haben. Kann man, aber nur wegen der Ziele, nicht wegen des Kanals.

Temperatursturz im Orient. Auf den Spuren der Nabatäer. Petra. Aqaba.

Als wir die Kreuzfahrt ab den Vereinigten Arabischen Emiraten bis ins Mittelmeer planten, war klar, dass zwei Ziele angefahren werden mussten: Jordanien und der Suezkanal. Ohne letzteren ging es nicht, aber bei Jordanien wurde es schon schwieriger. MSC, mit denen wir sonst fuhren, hatte Aqaba nicht als Zielhafen, in keiner Tour. Außerdem passte uns hier der Zeitraum nicht. Auch die Schiffe von Aida hielten dort nicht. So kamen wir zu der Flotte von TUI.

Das eigentliche Ziel war für uns dabei nicht die Hafenstadt selbst, sondern die alte Felsenstadt der Nabatäer, Petra.

Ein paar

FAKTEN

vorab (online entnommen). Nur ein kleiner Überblick, wer mehr wissen möchte, liest selbst nach oder – noch besser! – fährt hin.

Rund 130 km von Aqaba entfernt, auf der Hälfte vom Golf von Aqaba zum Toten Meer, liegt Petra im Talkessel auf einer Höhe zwischen 800 und 1350 m. Die Stadt entwickelte sich in der Antike (Epoche im Mittelmeerraum, ca. 800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) unter den Nabatäern (Verbund nordwestarabischer Nomadenstämme. Das Nabatäerreich war das erste arabische Reich der Geschichte.) zu einem wichtigen Handelsplatz, da es aufgrund der Lage schwer erreichbar war. Schluchten und Pfade erschweren auch heute noch den Weg dorthin. Außerdem verfügten die Einwohner über eine gesicherte Wasserversorgung, die man auch heute noch sehen kann. Hier rasteten Karawanen, die aus Indien oder China zum Mittelmeer und umgekehrt. Es wurde mit Gewürzen, Seide, Weihrauch und vielen anderen Dingen gehandelt.

Es wurden Höhlen in die Felsen geschlagen, aber auch Säulen und ein Kolosseum.

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Das Ende begann, als die Römer mit Entdeckung des Seeweg den Handelsweg nach Norden verlegten. Im Mittelalter verfielen Gebäude und Region. 1812 entdeckte der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt auf seinen Reisen durch Arabien die Felsenstadt neu.  Über 100 Jahre später schrieb Thomas Edward Lawrence (Lawrence von Arabien) in seinem Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“, Petra sei der herrlichste Ort der Welt. Er war aber der Meinung, jede Beschreibung müsse vor dem eigenen Erleben der Stadt verblassen. (Dem können wir nur zustimmen!)

Ausgrabungen begannen erst in den 1920er Jahren. Bis heute sind vermutlich erst rund 20 %  auf ca. 20 Quadratkilometern ausgegraben, ungefähr 1000 Gebäude und Ruinen.

Touristen kamen schon kurz nach Ausgrabungsbeginn ab 1930 nach Petra. 59 Jahre später wurde es weltweit bekannt, als Steven Spielberg den Film mit Harrison Ford „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ dort drehte.

Heute ist es Hauptanziehungspunkt der Region und ein Pflichtziel.

Deshalb wollten wir da unbedingt auch hin.

UNSER PETRA

Das soll auch schon alles sein, wer möchte, kann in Reiseführern und Online-Lexika nachlesen.

Im Januar 2023 begannen wir allmählich, uns mit den Zielen der Reise zu beschäftigen und das eine oder andere zu buchen. Den Ausflug in die Felsenstadt wollten wir eigentlich über das Schiff buchen. Der Ganztagesausflug mit Busfahrt, Eintritt, Führung und Mittagessen sollte 179 € kosten. Ohne Mittagessen, aber mit kleinem Lunchpaket (dessen Inhalt wir nicht kannten) war es etwas günstiger. Die Fahrt war mit 2,5 Stunden angegeben, was aber nicht stimmen kann, denn es wurden große Busse eingesetzt, die nicht so schnell fuhren. Auch hier gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Wollten. Stimmt. Es ging nicht mehr, es war ausgebucht.

Normalerweise kann man auch noch an Bord buchen. Das war uns aber zu riskant. Da wir dort unbedingt hin wollten, suchte ich dann anderweitig. Anbieter wie getyourguide haben es im Angebot, das war uns aber zu unpersönlich. So machte ich mich auf die Suche und wurde fündig.

Auf Facebook über eine MSC-Gruppe stieß ich auf Bedouin insights, ein Reiseveranstalter mit Sitz in Wadi Rum/Jordanien. Ich sah mir die Seite an, www.bedouin-insights.com, und fand Petra nicht.

Sie werben mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und lokalen Beduinenführern. Im Angebot haben sie u. a. Jeep-, Kamel- und Wandertouren, Kletterausflüge usw. Ziele sind dabei Wadi Rum, die Wüste allgemein und die umliegenden Berge.

Unterwegs

Inhaber sind die beiden Reiseführer Alaa Al-Howeitat und Ahmed Al-Zalabieh und die Gründerin Beta Berjani.

Ich schrieb per Email eine Anfrage und bekam schnell ein Angebot. Wir wollten zu zweit mit Reiseführer in die Felsenstadt und den Weg dorthin nicht zu Fuß gehen, sondern auf Kamelen hin und wieder zurück reiten. Ich erhielt schnell ein Angebot für die Fahrt im Pkw, Lunchpaket und Reiseführer. Und dem Kamelritt. Es sollte knapp 500 € kosten. Das ist teuer, stimmt. Aber: Schneller als im großen Bus und individuell nur für uns beide. Wir buchten es und zahlten an. Der Rest sollte bar vor Ort bezahlt werden, in jordanischen Dinar, wir sollten vom Fahrer eben zur Bank gebracht werden.

Am 30.03.2023 sollten wir dann um 7.30 h am Cruiseterminal abgeholt werden. Inzwischen wussten wir, dass noch ein Ehepaar mitfahren sollte. Günstiger wurde es nicht, aber unbequem, denn es war nur ein normaler Pkw. Hier wäre ein Kleinbus oder zumindest Siebensitzer zu empfehlen.

Der Fahrer fand keine Bank, es war zu früh und außerdem Ramadan, alles war geschlossen. So zahlten wir den Rest in Euro, wir konnten es nicht ändern. Unterwegs hielten wir an einer Tankstelle und einem Aussichtspunkt mit Bar und Souvenirshop. Hier wird geworben mit „The best view“. Es war neblig, man sah keine 50 m. Und es waren nur noch um die Null Grad! Hier konnten man allerlei Souvenirs kaufen. Es gab Tee und andere Getränke, Süßigkeiten und eine passable Toilette. Also zweckmäßig. Nicht mehr, und nicht weniger.

Unser Fahrer fuhr ordentlich, stellte sich zu Beginn vor, aber sprach ansonsten nichts. Wir fuhren um 7.30 h los und waren um 10.30 h am Eingang. Ein Bus wäre länger unterwegs.

Am Ziel angekommen, kümmerte er sich um unsere Eintrittskarten und Reiseführer. Unsere Mitfahrenden fuhren mit einem Golfcart, ein Elektrofahrzeug für fünf Gäste. Er hatte ein steifes Knie und konnte nicht laufen. Sie hatten aber keine Führung, keine Informationen.

Unser Reiseführer holte uns dann ab und wir gingen los. Ich war überrascht, sah nur Pferde, aber keine Kamele. Ich sprach es kurz an. Nun war er auch überrascht. Das war ihm neu. Er telefonierte also kurz. Es gab keine Kamele im Eingangsbereich, sondern nur in der Felsenstadt, vor dem Schatzhaus. Aber auch nur als Fotomodell und um ein paar Mal im Kreis zu reiten. Das wollten wir nicht. So bekamen wir zwei Tickets für die Fahrt zurück mit dem Golfcart. Das war ein Missverständnis, was aber nicht so schlimm war. Hinunter zu laufen war auch besser, denn wir erhielten Erklärungen und viele Informationen, die wir sonst nicht gehabt hätten. Auch mit einem Ritt nach unten hätten wir keine Informationen erhalten. Und hätten auch nicht mal eben stehen bleiben können, um Fotos zu machen.

Unser Reiseführer erklärte, blieb an markanten Punkten stehen und zeigte uns viel. In Englisch, aber das war kein Problem.

Der Höhenunterschied betrug 150 m, es ging stetig bergab. Teilweise war der Weg neueren Datums, teilweise aber noch das Originalpflaster. Kopfsteinpflaster, welches wir aus Altstädten kennen, ist im Gegensatz zu diesem Pflaster gut zu laufen. Wer dorthin fährt, muss unbedingt festes Schuhwerk tragen. Und auch passende Kleidung, denn auch hier war es noch immer kalt. In den schattigen Bereichen zogen wir die Jacken schon enger. Und genau wegen der Bodenbeschaffenheit wollten wir nicht zurück laufen. Wie bekannt ist, haben wir unsere Probleme mit Knien und Knöchel.

Wir liefen an vielen Reisegruppen vorbei, viele hatten die bekannten Schilder des Schiffes dabei. Es war überhaupt sehr voll und ein Durcheinander vieler Sprachen.

Aber es ist unglaublich! Es ist unbeschreiblich!

Wie sagte Thomas Edward Lawrence? Geschriebenes verblasst vor dem Erlebten? Man kann es nicht besser ausdrücken.

Schon im oberen Teil sah man Höhlen in den Felsen, nach unten wird der Weg immer schmaler, man erkannte Bilder. Die Rinnen am Rand für die Wasserversorgung in der Antike waren immer noch gut erhalten und funktionierte bei Regen auch immer noch. Es wurde immer schmaler, die Felsen rechts und links immer höher. Zwischendurch waren die Felsen oben wie ein Dach über dem Weg. Wer zu Platzangst neigt, könnte hier möglicherweise Probleme bekommen. Man erkannte zwischendurch einen Fisch im Felsen, stellte man sich anders hin, wurde er zum Elefanten. Vier Kilometer und plötzlich sah man das Schatzhaus des Pharao. Die Fassade im Felsen, die man von Bildern und auch aus dem Film kannte! Das war ein so beeindruckendes Bild, das kann man nur vor Ort erleben!

Vor dem Schatzhaus war ein großer Platz, auf dem die Kamele standen und lagen. Hier konnten Touristen ein paar Runden reiten und Fotos machen. Was es kostete, weiß ich nicht. Fotos haben wir gemacht, bezahlt aber nichts. Wir erhielten unsere Tickets für die Rückfahrt und verabschiedeten uns von unserem Reiseführer. Er sagte noch kurz, dass wir rechts noch weiter laufen oder oben auf die Felsen klettern konnten, um einen besseren Überblick zu bekommen. Wir sind natürlich nicht auf Felsen geklettert!

Links des Platzes war ein großes Beduinenzelt, in dem neben Getränken und Snacks zahlreiche Souvenirs verkauft wurden. Wir setzten uns auf die Bänke davor und ließen das Schatzhaus wirken. Und beobachteten die anderen Touristen und Kamelführer, die aussahen, als wären sie direkt aus dem Film „Pirates of the Caribbean“ entsprungen.

Wir liefen noch den empfohlenen Weg und kamen an weiteren interessanten Felsen vorbei zum ehemaligen Kolosseum.

Inzwischen gab es keine Golfcarts mehr, aber eine lange Schlange wartender Fahrgäste. Nach kurzer Zeit kamen einige, so dass wir schnell wieder am Eingang waren. Hier gab es auch Souvenirshops, Getränke und Toiletten. Auch diese waren in Ordnung. Wir waren schneller und konnten auch schon zurück fahren, denn unser Fahrer kam auch kurz danach.

Das Lunchpaket hatte nicht geklappt, denn alles war geschlossen, es war ja Ramadan. Wir hielten noch einmal bei dem Aussichtspunkt. Nun stimmte es, es war „the best view“.

FAZIT

Wer in der Gegend ist, muss unbedingt her kommen.

Wir hätten uns geärgert, wenn wir den Ausflug nicht gebucht hätten. Ob es noch Platz bei den Ausflügen vom Schiff gegeben hätte, wissen wir nicht. Wir haben nicht gefragt. Aber selbst wenn: Wir waren viel schneller und vor allem individuell unterwegs. Er war nicht billig, aber jeden Cent wert.

Für Gäste, die schlecht zu Fuß sind, ist es allerdings sehr beschwerlich. Hier sollte man vorab ein Golfcart buchen. Wir hörten, dass sich man im Ausflugsbüro des Schiffes ziemlich unkooperativ, als sich unsere Mitfahrenden dort wegen des Ausflugs erkundigten. Nun folgen einige Fotos – lasst sie wirken!

Es ist nicht zu besichtigen.

Jetzt war es „The best view“, und auch etwas wärmer.
Es ist überwältigend!

Ein Museum zum Anfassen. Phänomenta. Lüdenscheid.

Ende des Jahres 2022 hatten wir einige Tage frei und so fuhren wir an einem Nachmittag in ein Museum vor Ort, in dem wir kurz nach der Eröffnung in den neunziger Jahren das letzte Mal waren.

Seitdem hat sich viel getan, in der

PHÄNOMENTA Lüdenscheid

Phänomenta-Weg 1

58509 Lüdenscheid

Tel. 02351/21532

www.phaenomenta-luedenscheid.de

info@phaenomenta.de

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 9 – 17 h

Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 18 h

Montags, Heiligabend, Weihnachten, Silvester, Neujahr und Karfreitag ist geschlossen.

Mehr lesen

Kleine und große Steine. Kleine und große Kinder. Legoland. Günzburg.

Als wir im Oktober 2022 einige Tage in der Nähe von Aalen verbrachten, wollten wir auch einen Tag nach Günzburg in Bayern, wo das einzige Legoland in Deutschland ist. Die Fahrzeit beträgt ca. eine Stunde, es bietet sich also an, wenn man in der Gegend ist.

FAKTEN

LEGOLAND

Legoland Allee 1

89312 Günzburg

Tel. täglich 8 – 18 h: +49 (0) 8221 257 355 0

www.legoland.de

info@legoland.de

Die Saison in 2022 begann am 2. April und endet am 6. November. In 2023 wird es ähnlich sein.

Es ist täglich von 10 – 18 h geöffnet. An Wochenenden und Feiertagen ist ggf. länger geöffnet. Die Fahrgeschäfte schließen eine Stunde früher.

Eintritt (2022):

Das Angebot ist sehr umfangreich. Hier sollte man immer auf der HP prüfen. Familien, Gruppen, Geburtstagskinder, Mitarbeiter, mit Übernachtung, VIP-Tickets …

An der Tageskasse zahlt der Erwachsene 54 €, das Kind ab 4 Jahren 48 €. Online vorab gebucht zahlt der Erwachsene nur 44 €. Über das Kinderticket finde ich nichts.

Ich hatte das Glück, über eine spezielle Seite meines Arbeitgebers noch einmal zu sparen. So zahlten wir nur 33 € für den Aufenthalt. Man zahlt nur einmal und kann dann alles nutzen.

Der Parkplatz kostet 6 €, auch dieses Ticket kann man vorab buchen und scannt es nur noch bei der Ausfahrt.

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Amsterdam von oben. A’DAM Lookout.

Als wir im August 2022 mit einer Flusskreuzfahrt in Amsterdam waren, wollten wir natürlich das übliche Programm absolvieren: Grachtenfahrt, Stadtrundfahrt, Windmühle.

Gesagt, getan – am zweiten Sonntag sollte es dann zuerst in die Grachten und am Nachmittag mit einer Stadtrundfahrt zu einer Windmühle gehen. Das Ende der Rundfahrt war ein Stopp am neuen Aussichtsturm Amsterdams, dem

A’DAM Toren.

Man sieht den A’DAM Turm schon von weitem, er ragt fast 100 m über die Stadt. Daneben bedindet sich das „Eye“, ein Film-Museum.

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Der Nil von oben. Ballonfahren in Luxor.

Startplatz

Als wir im Herbst 2021 unfreiwillig nach diversen Absagen gebuchter Hochseekreuzfahrten die zweite Nilkreuzfahrt buchten, waren drei Ausflüge bzw. Ziele vorab klar: Pyramiden, Karnak und eine Ballonfahrt. Ursprünglich war der Beginn in Luxor geplant, dies wurde aber rund 6 Wochen vorher geändert. Die Fahrt sollte in Kairo beginnen und in Luxor enden.

So war das Highlight der Reise am Ende. Das passte also ganz gut.

Wir hatten uns vorher bereits zu Hause über Anbieter der Ballonfahrten informiert und heraus gefunden, dass die Preise in Ägypten deutlich unter den Preisen liegen, die man hier kennt. In Deutschland sind die Fahrten ungefähr doppelt so teuer.

Bucht man über das Schiff, so zahlt man pro Person 120 €, muss sich um nichts kümmern. Organisiert man selbst und bucht bei einem der zahlreichen Veranstalter, zahlt man ungefähr 80 – 95 €. Vermutlich muss man sich da auch um nichts mehr kümmern.

Wir buchten den Ausflug über das Schiff, es sollte am letzten Tag in die Luft gehen. Wir erhielten die Information, dass wir um 4.30 h abgeholt würden. Sehr früh. Aber da man bei Sonnenaufgang fährt, ging es nicht anders. Die Thermik ist am besten bei Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang. (Ob es abends auch angeboten wird, weiß ich nicht.)

Wir wurden pünktlich zu unserer kürzesten Busfahrt abgeholt, die wir je gemacht haben. Wir stiegen in den Kleinbus, fuhren los und dachten, wir könnten uns nun Luxor am frühen Morgen ansehen. Falsch gedacht: Nach knapp 100 m stiegen wir schon wieder aus! Wie wir von unseren Mitreisenden später hörten, sind sie gegen 7 h zu Fuß gegangen – als es hell war. Bei uns war es stockdunkel und vermutlich sicherer, wenn man gefahren wird.

Wir gingen zum Ufer des Nils und stiegen in kleine Boote, um auf die andere Seite gebracht zu werden. Dort stiegen wir dann wieder in Kleinbusse. Und fuhren ca. 10 Minuten mit sehr vielen anderen Kleinbussen zu dem Platz, von dem die vielen Ballone starten. Einige lagen bereits auf dem Boden und wurden mit heißer Luft befüllt. Die Körbe lagen auf der Seite, an einen kleineren Lkw gebunden, der sie aufstellte, wenn die Ballone in die Luft stiegen.

Korb – viele werden ihn kennen, wenn sie schon einmal eine Ballonfahrt gemacht haben. In Deutschland fahren ca. 4 – 6 Personen mit, und natürlich der Pilot.

In Ägypten fahren rund 35 Personen mit, und der Pilot und diverse Gasflaschen!

Auf dem Platz befinden sich Toiletten und ein kleiner Shop, der Snacks und Getränke anbietet. Es waren schon einige Touristen da und die ersten Ballone auch schon gestartet. Wir erhielten eine kleine Einweisung, wie wir uns im Korb verhalten sollten und wurden dann in die Richtung unseres Ballons gebracht. Es war durch die Brenner und Ventilatoren sehr laut.

Als der Ballon sich aufrichtete, ging es recht schnell. Der Korb wird zeitgleich aufgestellt und man klettert hinein. Es ist vermutlich nichts für behinderte Gäste, sollte aber besprochen werden, vielleicht gibt es Lösungen.

Wir stiegen, aber sehr langsam. Oder eigentlich auch gar nicht. Die anderen waren schon höher und weiter weg. Das war sehr merkwürdig.

Aber die Erklärung dafür kam umgehend. Unser Pilot wollte sich vorstellen und einiges erklären. Deshalb blieb er erst einmal zurück. Er hieß Bob und arbeitete bereits 25 Jahren. Er erklärte die Himmelsrichtungen und einige Details. Er würde den Korb immer drehen, so dass jeder alles sehen konnte. Wir stand alle am Rand, so brauchten wir nicht die Plätze wechseln, das Gleichgewicht darf ja nicht durch einander geraten.

Und dann ließ er den Ballon steigen! Es war einfach gigantisch und fast nicht zu beschreiben. Während andere Ballone Richtung Nil fuhren und einer schon wieder niedriger wurde, fuhren wir genau in die Richtung, in die wir beide wollten: Zum Tempel der Hatschepsut und zum Tal der Könige. Beide sind übrigens nebeneinander, wir nahmen immer an, sie wären weit auseinander.

Es ist unbeschreiblich! Man muss es selbst machen! Es ist nicht kalt und es zieht auch nicht – man fährt ja mit dem Wind.

Nach ca. 1,5 Stunden landeten wir und wurden vom „Bodenpersonal“ in Empfang genommen. Der Bus brachte uns zurück zum Anleger der Kleinboote und wir fuhren wieder zurück. Dieses Mal konnten wir die paar Meter zur Crown Vision zu Fuß gehen.

Wir würden es noch einmal machen, wenn wir wieder in der Gegend von Luxor sind. Woanders werden Ballonfahrten nicht angeboten. Über den Pyramiden wäre das sicher auch ein Erlebnis, aber weder Thermik noch Luftverschmutzung über Kairo lassen das zu.

Lasst einfach die Bilder wirken!

Bodenpersonal?

Tierisch unterwegs. Alpakas in Kierspe.

Rosi

Wir hatten bereits mehrfach hautnahen Kontakt zu Greifvögeln (mit Lederhandschuh natürlich) und sind 2018 in Mexiko auch mit Delfinen geschwommen.

Nun planten wir eine Wanderung mit Alpakas. Dafür braucht man nicht so weit zu reisen, man findet zahlreiche Farmen in näherer Umgebung.

Wir entschieden uns für die nächste Alpaka-Farm, nur knapp 5 km entfernt, Luftlinie wahrscheinlich noch näher:

Alpaka Farm Inti

Vornholt 1

58566 Kierspe

www.alpaka-farm-inti.de

info@alpaka-farm-inti.de

Die Anfahrt ist zwar einfach, aber wir nutzten das Navi und kamen über die Volmestraße/B 54 an der Rhader Mühle vorbei dorthin. Es ist eine kurze Strecke durch eine sehr schöne Gegend.

Parkplätze sind einige am Haus. Für größere Gruppen könnte es eng, werden, aber da gibt es sicher eine Lösung.

Anni

WISSENSWERTES VORAB

… zum Alpaka (aus Lexika entnommen)

Das Alpaka oder Pako wurde vor rund 6000 Jahren von den Vorfahren der Inkas in den südamerikanischen Anden domestiziert. Sie gehören wie Lamas zu den Neuweltkamelen und wurden wegen ihrer Wolle gezüchtet. Als gute Futterverwerter geben sie sich auch mit wenig Gras und Moos zufrieden. Zu den Altweltkamelen gehören Dromedare und Trampeltiere.

Auch heute werden Alpakas wegen ihrer Wolle gezüchtet, aber auch als Begleittiere eingesetzt. Sie sind sehr intelligent und unterstützen in der Medizin als Begleiter für Suchtkranke und traumatisierte und verhaltensauffällige Menschen. Ihre Anwesenheit wirkt blutdrucksenkend und fördert das Wohlbefinden.

DIE FARM

Wie schon erwähnt gibt es inzwischen viele Alpaka-Farmen, auch hier im Umkreis. Wir wählten die nächste und sahen uns HP näher an.

Geführt wird die Farm von 2 Ehepaaren, die, soweit ich es verstanden habe, nicht verwandt oder verschwägert sind. Bei beiden arbeitet der eine Partner noch Vollzeit außerhalb (was in den Monaten des Corona-Lockdowns zumindest für geregelte Einkommen sorgte), die beiden anderen arbeiten Vollzeit auf dem Hof. Sie sind alle Quereinsteiger und nur eine der Inhaberinnen kommt aus einem „tierischen“ Beruf.

Das Angebot ist recht umfangreich, deshalb möchte ich hier nur einen kleinen Überblick geben, Details schaut bitte selbst nach und fahrt hin.

Es werden Wanderungen angeboten mit Alpakas, Eseln und Ponys. Dabei verbringt man ca. 2 Stunden mit tierischer Begleitung, kann danach noch Kaffee trinken. Es müssen immer mindestens 2 Alpakas dabei sein, da sie Herdentiere sind, man kann Esel und Ponys zubuchen. Es kostet pro Person 30 € mit Tier, eine Begleitperson zahlt 15 €. Wer anschließend auf dem Hof Kaffee trinken möchte, zahlt 10 € mehr.

Einen ganzen Tag auf dem Hof verbringen kann man auch. Kennenlernen, streicheln und fotografieren für eine ganze Familie, eine kleine Auszeit vom Alltag, kostet mit Alpaka-Spaziergang 150 €.

Kindergeburtstage werden auch ausgerichtet, ab 10 Jahren kann dort gefeiert werden. Eine Altersbeschränkung nach oben gibt es nicht, auch erwachsene „Kinder“ sind willkommen.

Auch Übernachtungen sind möglich: Die gemütlich eingerichtete Ferienwohnung kann für längere Aufenthalte gebucht werden. Für eine Nacht steht der Schäferwagen zur Verfügung, der auf der Weide zwischen Ponys und Alpakas steht.

In einem Hofladen werden Produkte aus Alpaka-Wolle angeboten. Der nächste Winter kommt bestimmt, Handschuhe, Mützen und andere Dinge können hier erworben werden.

Wer mehr wissen möchte, liest nach oder fährt am besten selbst hin.

ANGEKOMMEN

Wir hatten einen Samstagnachmittag um 14.30 h vereinbart. Das Wetter in den Tagen vorher war eher nicht geeignet, aber es blieb trocken. Bei schlechtem Wetter wird einfach ein neuer Termin ausgemacht, das geht völlig problemlos.

Wir waren zu früh und sahen uns etwas um. Nebenan ist das Grundstück eines Landwirts mit sehr vielen Rindern. Um die Farm sind Wiesen und Wald, eine sehr ruhige und idyllische Gegend.

Wir waren fünf Personen und hatten drei Alpakas und die beiden Esel gebucht. Eine Mitarbeiterin führte uns in einen eingezäunten Bereich. Jeder erhielt ein Schälchen mit Leckereien für die Alpakas und Verhaltensinformationen.

Annabelle

Alpakas sind keine Schmuse- und Kuscheltiere, auch, wenn sie so aussehen. Ich hatte das im Vorfeld schon gelesen, fand es aber dennoch schade. Wir sollten sie nicht am Kopf und Hinterteil anfassen, das würden sie nicht mögen.

Wir klapperten mit den Schüsselchen und es kamen einige Alpakas neugierig angelaufen, um sich Leckerchen abzuholen. Es gibt 18 Alpakas, jedes läuft am Tag nur einmal mit Gästen. Wir suchten uns drei Alpakas aus, Milou, Anni und Resi sollten es sein und bekamen Halfter und Leine übergestreift. Da sie nicht am Kopf angefasst werden möchten, ist das eine kleine Herausforderung, aber es ging schnell. Die beiden Esel Annabelle und Sissi standen auch schon bereit.

Es gab eine weitere Gruppe, die kurz nach uns los ging. Sie hatten Hengste als Begleiter und deshalb mussten wir unsere Route abstimmen, damit wir uns nicht ins Gehege kamen.

Milou und ich

Wir liefen in den Wald. Es war ein sehr schöner Spaziergang, ich lief mit Milou vorne, da sie das so möchte. Das Tempo bestimmten die Esel, die immer etwas zurück fielen. Aber so konnten wir vorne stehen bleiben und genießen. Es war klar und die Fernsicht sehr gut. Die Alpakas wurden von lästigen Bremsen geärgert, so hüpften sie schon mal ein wenig unkontrolliert. Aber es ging. Streicheln war zwischendurch doch möglich, Anni ließ es sich gefallen und ist wohl doch eine Schmusebacke.

Ich hatte für alle Fälle Wechselkleidung eingepackt, aber man brauchte sie nicht. Man riecht danach nicht nach „Stall und Tier“, denn Alpakas riechen nicht. Je nach Wetter könnte es natürlich sein, dass die Schuhe verschmutzt sind. Die Kleidung sollte natürlich angepasst sein. Es müssen sicher keine Wanderschuhe sein, sie sollten aber schon fest sein.

FAZIT

Das war ein toller Nachmittag und hat es viel Spaß gemacht. Jeder, der Tiere liebt und der keine Probleme mit „größeren“ Tieren hat, sollte das einmal machen. Es ist nach dem ersten Kennenlernen sehr angenehm und entspannend. Die Tiere sind sehr freundlich und doch ein bisschen kuschelig.