Auf den Spuren von Minotaurus. Gouves Water Park. Kreta.

Im Herbst 2023 suchten wir für das folgende Frühjahr ein Urlaubsziel. Wir prüften Kreuzfahrten, wie die letzten Jahre vor und nach Corona üblich, wurden aber nicht fündig. Ziele und Zeiten gefielen uns nicht.

So entschieden wir uns nach 2016 zum ersten Mal wieder für einen Hotelurlaub. Als Reiseziel wählten wir Kreta, weil es geographisch und historisch viel zu bieten hat.

Wir suchten ein Hotel, nicht weit vom Flughafen Heraklion entfernt, mit schönem Pool.

Mit unserem Reisebüro, Katalogen und Internet fiel unsere Wahl auf das

GOUVES WATER PARK

in Gouves an der Nordküste, rund 15 km von Heraklion entfernt.

ANSCHRIFT + KONTAKT

Gouves Hersonissos

Kreta – Griechenland 70014

Tel. +30 28970 43300

www.gouvespark.gr

Email: reservations@gouvespark.gr

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ANREISE

Man kann mit Flugzeug, Schiff und Fähre anreisen. Der Flughafen ist ca. 15 km entfernt.

Das Hotel verfügt über einen Parkplatz, man kann also mit einem Mietwagen anreisen.

Wir hatten über Alltours gebucht und bekamen einen Transfer vom Flughafen

DAS HOTEL

Es handelt sich um ein Fünf-Sterne-Resort mit vielen kleinen Gebäuden mit max. drei Etagen. Die Anlage ist sehr weitläufig und bietet Zimmer und Suiten unterschiedlicher Größe, die eine Nutzung von 2 und mehr Personen ermöglicht. Größere Suiten können auch von Gruppen bezogen werden. Die Anzahl habe ich nirgends gefunden, ein Kellner sagte aber, wenn es ausgebucht ist, sind rund 800 Personen da. Alle Häuser liegen an den verschiedenen Pools und Wasserparks. Wie ich erst nach Rückkehr gesehen habe, gibt es neue Zimmer, die „Swim up rooms“ genannt werden: Sie haben im Erdgeschoss Zugang von der Terrasse in den Pool und sind nicht für Familien mit Kindern jünger als 12 zu buchen. (Das hätten wir vorher wissen müssen.)

Wir kamen gegen 19.30 h an und checkten an der Rezeption ein. In diesem Gebäude befindet sich oben eine Wein-Bar, unten Konferenzraum, Bibliothek und Verwaltungsräume. In der großen Halle sind nach draußen einige Sitzgelegenheiten.

Wir wollten am nächsten Tag alles erkunden, das würde einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wir erhielten einen Schlüssel, eine Zimmerkarte für den Strom, einen Schlüssel für den Safe und zwei Karten für Badelaken für den Poolbereich. Wir wurden zu unserem Zimmer gebracht.

DAS ZIMMER

Wir liefen durch das Gebäude gegenüber der Rezeption, in dem sich die Bar und das Restaurant Umami befanden. Außerdem diverse kostenpflichtige Spielautomaten für Kinder. Unser Zimmer befand sich im Gebäude dahinter in der ersten Etage. Wir sahen vom Balkon auf einen Babypool und einen normalen Pool. Alle Poolbereiche waren schon geschlossen.

Im Zimmer befand sich rechts das große Bad. An der rechten Wand war das Waschbecken mit viel Ablagefläche, geradeaus das WC und links die große barrierefreie Dusche.

Dem Bad gegenüber war ein Regalfach mit einer Kleiderstange und einigen Kleiderbügeln. Darunter ein Hocker. Es gab keinen Schrank. Weiter ins Zimmer schloss sich der Schreibtisch mit Stuhl an. Der Safe war unter der Tischplatte, dann folgte ein Schrank, in dem der Kühlschrank war. Dieser wurde täglich mit Softdrinks gefüllt. Auf dem Tisch standen außerdem ein Wasserkocher, Tassen und Tee und löslicher Kaffee. Darüber hing der Fernseher.

Gegenüber dieser Wand standen drei Einzelbetten. Eines direkt an der Wand zum Bad, zwei als Doppelbett mit jeweils einem Nachtschränkchen mit einer Schublade.

Für zwei Personen ist die Ablagefläche ausreichend, bei drei wird es besonders für die Kleidung knapp.

Es gab eine Klimaanlage, die wir nicht nutzten, denn es war noch nicht so warm. Sie blies auch sehr kalt auf das linke Bett, so dass man vorsichtig sein musste mit der Einstellung.

WELLNESS

Im Hotel ist ein selbstständiger Spa-Bereich mit Sauna, Whirlpool und Fitnessraum, der neben Massagen auch Kosmetik- und Mani- bzw. Pediküre anbietet. Hier bekommt man auch die Badetücher für den Pool. Dafür gibt man die Karte ab, die man bei der letzten Abgabe der Handtücher zurück bekommt.

Wir buchten tatsächlich Massagen hier, die separat abgerechnet. Wir ließen uns beraten und buchten in der zweiten Woche jeder Peeling-Behandlungen und Komplettmassagen, insgesamt 90 Minuten. Für zwei Tage später buchten wir noch einmal Massagen, aber nur noch Rücken-/Schulterbereich.

PREISE

Die wissen wir nicht. Wir haben für 2 Personen für 10 Tage „all in“ knapp 2300 € gezahlt, incl. Flüge und Nebenkosten.

ESSEN & TRINKEN

Wie schon erwähnt hatten wir all in gebucht, d. h. Frühstück, Mittagessen und Abendessen, dazu alle Getränke.

Gegessen wurde im Buffetrestaurant Dionysos, ein sehr großes Restaurant mit großer Außenterrasse. Wir zogen es draußen vor, denn es hatte innen einfach die Atmosphäre einer Bahnhofshalle. Und auch die Lautstärke.

Links war das Buffett aufgebaut. Es gab immer Pizza, die frisch gebacken wurde. Viele verschiedene Salate, Brot- und Brötchensorten, Käseplatten. Es gab immer Pommes und Nuggets, täglich wechselnde Themen wie z. B. asiatisch, mexikanisch, mediterran usw. Ein Bereich bot vegane und vegetarische Speisen an, zwei Köche grillten frisch vor aller Augen Fisch und Fleisch.

Ein großer Bereich bot Nachspeisen an. Hier gab es tägliche andere Leckereien – von denen wir nichts probierten.

Mittags haben wir dort nicht gegessen und haben es uns auch nicht angesehen. Vermutlich wird es ähnlich gewesen sein.

Beim Frühstück war die Auswahl ebenfalls sehr groß. Obst, Salate, Müsli, Aufschnittplatten, Eier in verschiedenen Variationen, Speck, Würstchen, Marmeladen und vieles mehr.

Bei den Getränken war hier Selbstbedienung. Es standen in zwei Ecken Automaten bereit, an denen man sich das Gewünschte holen konnte. Kellner räumten nur die Tische ab, servierten nicht.

Von 12 – 18 h gab es neben dem Restaurant auch drei Stände, die Pizza, Burger und Gyros anboten.

Verhungert ist wohl niemand.

Getränke gab es in großer Auswahl. Neben alkoholfreien Getränken gab es an der Bar Bier, Weine, Ouzo und Raki, aber auch Aperol Spritz und diverse Whiskey- und Gin-Sorten. Da überall Poolbereiche anschlossen, gab es nur Kunststoffbecher. Lediglich im Innenberiech der Bar, durch den wir am ersten Abend gingen, gab es Gläser.

LAGE

Das Hotel liegt in Gouves nicht direkt am Strand. Man erreicht ihn aber schnell zu Fuß.

An der Hauptstraße ist eine Bushaltestelle mit Verbindungen nach Heraklion.

Wir mieteten ein Auto in einem kleinen Büro am Ausgang des Hotelgeländes. Wir fuhren nach Chania, die Fahrt dauert ca. 2 Stunden über eine gut ausgebaute Straße. Knossos, Pflichtprogramm für Kreta-Urlauber, ist in 20 Minuten erreicht.

PERSONAL

Es gab in allen Bereichen viel Personal aller Altersgruppen. Die Anlage war sehr sauber, Reinigungskräfte wuselten überall herum und fegten sofort verunglückte Pommes u. a. auf.

Die Kellner im Restaurant räumten zügig benutztes Geschirr ab und wischten die Tische ab.

An der Bar war Selbstbedienung, meistens waren drei Mitarbeiter damit beschäftigt, die alles gewünschte servierte. Es gab aber trotzdem oft längere Schlangen.

Eigentlich war Selbstbedienung. Dazu später.

Auch die Zimmer und Innenbereiche waren ordentlich, auch hier gab es viele Reinigungskräfte.

UNSER GOUVES WATER PARK

Wir kamen gegen 19.30 h an und bezogen zunächst unser Zimmer.

Anschließend gingen wir in Restaurant, um das erste Abendessen einzunehmen. Sofort fielen die anderen Gäste auf. Die Mehrzahl waren englischsprachig, vermutlich auch tatsächlich aus England oder Irland. Und auch alle mit Kindern, die noch nicht in der Schule waren. Dementsprechend war die Lautstärke.

Das Essen war immer sehr gut, man musste zwar schon mal nachwürzen, aber trotzdem war es sehr lecker. Fleisch und Fisch waren sehr gut gegrillt, nie trocken oder zäh.

Leider hat die Buffetform immer den Nachteil, dass alles nur lauwarm ist.  

Anschließend setzten wir uns im Außenbereich an die Bar. Wir stellten uns an für Bier, Wasser und Aperol. Und bekamen Plastikbecher.

Nach kurzer Zeit kam ein Kellner zu uns. Er fragte, ob wir weiter gehen wollten oder dort sitzen blieben. Wir blieben dort, und bekamen ab sofort Gläser. Er war schon etwas älter und adoptierte uns. Oder wir ihn? Wer weiß das schon … Er bekam Trinkgeld. Und ab da brauchten wir uns nicht mehr anstellen. Sobald er uns sah, kamen die Getränke wie gewünscht. Nachmittags bereitete er einen Frappé zu, der einfach der beste Kaffee überhaupt war. Manchmal mit Amaretto oder Baileys.

Der Kellner hieß Vangelis und war ab sofort „unser“ Kellner.

Wir haben nur dreimal gefrühstückt, weil wir etwas vor hatten (bzw. am letzten Tag abreisten).

Sonst war unsere erste Mahlzeit am Tag etwas von den drei Ständen. Alles wurde frisch zubereitet und schmeckte sehr gut. Besonders die Pommes waren knusprig und gut gewürzt.

Am nächsten Tag erkundeten wir die Anlage. Sie ist sehr weitläufig und man braucht einige Zeit, sich zurecht zu finden. Um 10 h wurden die Pools geöffnet. Es gab viele verschiedenen, mit Rutschen für ganz kleine Kinder, Wippen, Wasserspritzen und anderen Spielsachen. Am Shop gegenüber der Rezeption kann man außerdem Schwimmtiere und andere Dinge kaufen, die man benötigt. Es fiel aber bei unserem Poolbereich auf, dass in einer Ecke angelegte Schwimmtiere lagen. Gäste, die abreisten, legten dort Krokodile, Flamingos und andere Schwimmreifen ab, andere konnten sie weiter nutzen.

An allen Pools gab es kleine Bars, an denen man alkoholfreie Getränke und Bier bekam. Die Becher stellte man einfach oberhalb der Mülleimer in die Abstellflächen. Regelmäßig liefen Kellner herum und sammelten wieder alle ein. Eine Bar bot außerdem Eis und Kaffee an.

Während unseres Erkundungsgangs kamen wir auch in den Spa-Bereich und ließen uns bzgl. Massagen beraten. Wir buchten, wie schon erwähnt, jeder Peeling und Massage und erhielten bessere Angebote als bei Einzelbuchung. Das war schon recht teuer, lohnte sich aber. Wir bekamen außerdem jeder eigentlich eine Dose Körperpeeling, da aber zwei die gleichen Peelings Quatsch gewesen wären, wurde eines in eine Lotion getauscht. Wir buchten nach unseren Behandlungen noch einmal je 40 Minuten.

Es gab ein asiatisches Restaurant, in dem jeder Gast einmal essen konnte. Es war inklusiv, außer der Getränke. Hier war ich am Sonntagabend. Man bekam eine Suppe, die täglich wechselte. Dann konnte man zwischen den Vorspeisen Sushi und Teigtaschen wählen. Auch bei den Hauptgerichten und dem Dessert wählte man.

Es war sehr gut und vor allem heiß.

Das Wasser in den Pools war leider noch sehr kalt. Ich war nur zweimal im Wasser, weil es noch nicht besonders angenehm war.

Animation gab es auch. Für die Kinder wurde viel angeboten, die Bespaßung der Erwachsenen hielt sich in Grenzen. Man wurde angesprochen, ob man bei Wasserball, Pilates oder anderen Sachen mitmachen wollte. Wenn man aber ablehnte, akzeptierten sie das nach einem kurzen Smalltalk und gingen dann weiter. Wir sahen uns nichts an, außer an einem Abend das Bingo-Spiel. Es war kostenlos. Man erhielt einen Papierstreifen mit den Zahlen und einen Zahnstocher. Wir sahen es uns ein paar Zahlen an und gingen wieder. Man verstand sie schlecht, die Zahlen wurden aus einem Hut gezogen und es war alles sehr unprofessionell.

Es gab leider auch keinen Bereich, an dem es ruhiger war.

FAZIT

Das Hotel und die Anlage sind sehr schön. Der Urlaub war auch sehr schön. Und jetzt kommt das Aber: Es war einfach zu laut. Wir denken 2025 wieder an Kreta, aber dann an ein Erwachsenenhotel. Dass das Hotel über einen Bereich verfügt, der nicht für kleinere Kinder ist, habe ich erst jetzt gesehen. Das ist aber nicht so schlimm, der Urlaub war schön, die Insel ist sehr schön und hat noch so viel zu bieten.

Regen

Übernachtung mal anders. Holzfass. Ipsheim.

Eines von vier Schlummerfässern.

Wir bekamen im Februar 2021 zur Silberhochzeit von meiner Freundin und Trauzeugin einen Gutschein eines Erlebnis- und Abenteuer-Anbieters über eine Übernachtung in einem Holzfass.

Aus bekannten Gründen konnten wir ihn zunächst nicht einlösen, informierten uns aber schon, wo es möglich ist. Es gibt in Deutschland viele Orte, die es anbieten. Es sind i. d. R. Campingplätze, die in einem Teil ihres Geländes einige Holzfässer vermieten. Wir wurden fündig in der Nähe von Schloß Holte-Stukenbrock. Die Gegend kannten wir von früheren Aufenthalten in Bad Driburg und dachten, dass wir unsere Holzfass-Übernachtung dann dort planen sollten.

Die Umsetzung zog sich aber noch bis Ende 2022 hin. Für 2023 bekamen wir keinen Termin, denn sie sind alle sehr gefragt und ausgebucht. Hinzu kam, dass die Anlage in Schloß Holte-Stukenbrock kein Partner mehr dieses Erlebnis- und Abenteuer-Anbieters war. Wir mussten uns also einen anderen Ort suchen.

Wir dachten an ein verlängertes Wochenende im Mai, an einen der Feiertage. Und hatten Probleme, etwas zu finden, denn gerade diese langen Wochenenden waren bereits überall ausgebucht.

Wir fanden schließlich in der Nähe von Nürnberg Holzfässer ohne Campingplatz und konnten buchen. Wir hatten zweit weitere Übernachtungen zugekauft, denn für eine lohnt die Fahrt nicht.

So fuhren wir am Tag der Arbeit bis zum nächsten Samstag nach

Dies & Fass

Oberndorf 50

91472 Ipsheim

​www.diesundfass.de

Tel. 0160-5638446

​Mail:diesundfass@web.de

VORHER

Ich gab die Nummern der Gutscheine an und zahlte die 3. Übernachtung, die 99 € kostete, per Überweisung einige Wochen vorher. Enthalten war neben den Übernachtungen auch das Frühstück.

Es befindet sich in Privatbesitz und ich hatte zur Inhaberin Kontakt per email, der recht nett war.

Dann warteten wir gespannt auf das, was da kommen sollte.

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ANFAHRT

Vorab tauschten wir Telefonnr. aus, denn ca. 30 Minuten vor Ankunft sollten wir anrufen, damit jemand vor Ort war.

Die angegebene Adresse liegt an einer Hauptstraße in Ipsheim-Oberndorf. Busse haben wir gesehen, ob es auch einen Bahnanschluss gibt, wissen wir nicht. Wir kamen über die A3 und A7 problemlos nach Franken und fuhren die letzten Kilometer über kleinere und größere Dörfer. Die nächsten bekannteren Städte sind sicherlich Rothenburg o. d. T. und Neustadt an der Aisch, und natürlich Nürnberg.

Wir fanden direkt am Haus einen Parkplatz und wurden von Carola, der Mutter der Inhaberin, begrüßt. Zunächst wurden die Formalitäten erledigt und wir mussten den Meldebogen ausfüllen. Dafür gingen wir ins Haus in den Aufenthaltsraum. Hier fanden sich eine Sitzecke und ein Kühlschrank, der Getränke bereithielt. Man konnte alkoholfreie Getränke nehmen, aber auch Bier und natürlich Frankenweine wählen. Abgerechnet wurde direkt bar in eine Spardose.

Oben im Haus gibt es auch zumindest eine Ferienwohnung, die vermutlich mit Arbeitern einer Montagefirma belegt war.

Anschließend fragte uns Carola, was wir gerne frühstücken möchten. Serviert wurde dies in Picknickkörben, wie ich schon auf Fotos gesehen hatte. Kaffee, Wurst, Käse, Marmelade, Brötchen, Laugengebäck …. Obst und Joghurt bestellten wir nicht, da wir es nicht essen würden. Carola freute sich, dass wir es ausdrücklich sagten. Viele machen das nicht und sie müssen es dann wegwerfen.

Dann gingen wir hinters Haus und fanden einen schön angelegten Garten-/Terrassenbereich mit Sitzecken und Grill vor.

Und die Holzfässer. Jeweils zwei sich gegenüberliegende und eines geradeaus. Die vier Fässer lagen, das einzelne stand senkrecht und war das Bad mit Dusche, Waschbecken und WC. Wir konnten uns ein Fass aussuchen, denn an diesem Abend waren wir alleine. Wir wählten eines der beiden dem Bad am nächsten liegenden. Neben jedem Schlaffass war jeweils ein Tisch mit zwei Stühlen. Hier konnte bei gutem Wetter gefrühstückt werden.

Die Holzfässer sind alle gleich: vorne die teilbare Eingangstür mit Fenstern, innen rechts und links eine Holzbank, geradeaus das Bett, ganz hinten ein Fenster. Am Fußende des Bettes hing ein kleines TV-Gerät an der Wand.

Unter dem Bett war eine Heizung angebracht und noch Platz für den Koffer. In der Mitte zwischen den Bänken steht ein Hocker, der als Tisch dient. Viel Ablage gibt es nicht. Regale und Schränke können nicht gestellt werden, denn es fehlt der Platz. Wir sind ja nicht so groß, wer aber größer ist als 1,8 m, sollte vorab prüfen, ob die Übernachtung hier problemlos klappt. Das Bett ist quer und durch die Fasswände begrenzt.

Gardinen und Bettwäsche waren gemütlich in rot-kariert. Auf einer der Bänke standen ein Wasserkocher, 2 Tassen, löslicher Kaffee und Teebeutel. Ich hatte einen Föhn angefragt, der auch dort lag. Steckdosen gab es nur zwei. Da muss man sich arrangieren, wenn Smartphone und andere Geräte aufladen möchte.

Handtücher lagen auch bereit.

Im Badezimmerfass befanden sich links das Waschbecken mit einiger Ablagefläche und Regalfächern. Geradeaus war die Dusche, rechts das WC. Groß genug, allerdings ist man nicht alleine und muss es sich mit den anderen 3 Paaren teilen. Man muss also alles wieder mitnehmen, auch die Handtücher.

UNSER FASS

Wir bezogen unser „Schlummerfass“ wie sie liebevoll genannt werden und setzten uns noch etwas davor. Das Wetter war schön, sonnig und warm, wir genossen es. Gegen 18 h fuhren wir in einen Gasthof. Es gibt direkt in der Nachbarschaft wohl nichts, deshalb hatte uns Carola den Goldenen Hirsch empfohlen.

Bevor wir gingen, schlossen wir das Fenster und die Tür. Dementsprechend warm war es, als wir wieder zurück waren. Wir lüfteten, jedoch war es nachts trotzdem sehr warm. Hinzu kam, dass das Bett recht schmal ist. Man konnte zwar gut liegen, es war aber dennoch eng. Außerdem musste der, der hinten am Fenster lag, immer über den anderen klettern, wenn er nachts raus wollte. Das ist schon unbequem. Links liegt man auch direkt unter dem Fenster, welches man nicht kippen, sondern nur komplett öffnen kann. Dies ist je nach Außentemperatur möglicherweise unangenehm. Allerdings ist ein geschlossenes Fenster auch keine Option …

So war die erste Nacht eher unangenehm. Die dann auch früh beendet war, denn auf dem Dorf in Franken und Bayern schlagen um 6 h die Kirchenglocken. Die Kirche stand fast neben dem Grundstück.

Aber dafür entschädigte das Frühstück. Es stand im Picknickkorb bereit. Kaffee, Brötchen, Laugenbrezeln und zwei Behälter mit Käse und Wurst standen bereit. Hübsche Servietten und Tomaten und Weintrauben als Deko waren ebenfalls vorhanden. So konnten wir nach einer erfrischenden Dusche draußen frühstücken. Es war immer noch warm und sonnig.

Es war zu viel und wir stellten die beiden Behälter im Aufenthaltsraum in den Kühlschrank. Wir informierten Carola, dass es noch für den nächsten Tag reichen würde. Man muss nichts verschwenden. Und bestellten auch für den nächsten Tag weniger Brötchen.

Als wir abends aus Nürnberg zurück kehrten, zogen Gewitter auf und es fing an zu regnen. Zwei weitere Fässer waren bewohnt.

Nun mussten wir uns ins Fass zurück ziehen. Das kann man für ein oder zwei Übernachtungen sicherlich machen, aber länger würde ich es nicht wollen.

Man sah die anderen so natürlich auch nicht. Sie waren ebenfalls vor dem Regen ins Fass geflüchtet.

Nachts ging die Lampe am Bad-Fass durch Bewegungsmelder an. Das störte uns nicht.

Die Nacht war durch die Abkühlung angenehmer, aber eng war es trotzdem. Trotz Kirchenglocken hatten wir es nicht eilig. Wir hatten Zeit, deshalb warteten wir, bis die anderen im Bad fertig waren. Sie mussten bis 10 h auschecken, wir blieben ja noch.

Der Regen hatte nachts aufgehört, es war aber frischer geworden. Wir frühstückten also im Fass.

Abends war es dann auch zu frisch, um noch draußen zu sitzen. Frühstücken konnten wir aber wieder draußen. Wir genossen es, bevor wir abreisten. Carola kam vorbei, wir unterhielten uns noch. Sie freute sich, denn wir hatten Müllbeutel für Kosmetikmülleimer mitgebracht. Da im Mülleimer auch die Portionsbehälter der Kondensmilch entsorgt wurden, fanden wir es einfach hygienischer, wenn Beutel darin sind.

FAZIT

Was soll ich sagen?

Man kann das mal machen. Man kann es auch sehr gut verschenken. Wobei eine Übernachtung zu kurz ist, da man das Frühstück nicht genießen kann, denn man muss irgendwann auschecken.

Es ist jetzt nicht richtig, wenn ein Eindruck entsteht, dass es uns nicht gefallen hat. Nein, das hat es schon. Es ist witzig und gemütlich, bei schönem Wetter auch sehr schön.

Aber eben nur bei schönem Wetter. Bei Regen und Kälte ist es nicht zu empfehlen.

Es ist sicher toll, wenn man campingbegeistert ist. Das sind wir nicht. Man hat zu wenig Platz.

Besch auf dem Scheunendach.

Musik und Übernachtung. Novotel. Köln.

Ich hatte Anfang 2024 spontan ein Ticket gekauft. Es sollte mal wieder zu Rea Garvey nach Köln gehen. Dafür suchte ich ein Hotel. Das Ibis Budget an der Messe, welches ich normalerweise buche, war bereits im Januar ausgebucht. Zeitgleich fanden einige Messen statt, Hotels in der Nähe waren ausgebucht.

So fiel meine Wahl auf das

Novotel Koeln City

Bayenstr. 51

50678 Köln

https://all.accor.com/hotel/3127/index.de.shtml

Tel. 0221801470

Email H3127@accor.com

Das Hotel ist eines von fast 500 Häusern weltweit und gehört zur Accor-Kette. Zu dieser Kette gehören auch weitere bekannte Hotels wie z. B. Mercure, Sofitel, Mövenpick usw.

Es gibt verschiedene Zimmerarten, aus denen man wählen kann, die einen Ausblick auf den Rhein oder den hinter dem Haus liegenden Garten haben.

Weiterlesen: Musik und Übernachtung. Novotel. Köln.

ANFAHRT & PARKEN

Das Hotel liegt am Rhein gegenüber der Kranhäuser. Das Schokoladenmuseum ist nur 5 Minuten entfernt.

Wenn man anreist, sollte man darauf achten, das Novotel nicht mit dem NH Hotel kurz davor zu verwechseln.

Es gibt einen Haltebereich vor dem Eingang, Parkplätze sind im Parkhaus unter dem Hotel. Die Einfahrt befindet sich in der Parallelstraße zur Bayenstraße. Ein öffentliches Parkhaus (Rheinauhafen) ist gegenüber, falls das Parkhaus voll sein sollte. Es empfiehlt sich nicht, in den Straßen zu parken, denn hier sind viele Anwohnerbereiche oder Halteverbote.

Der ÖPNV hält auch in der Nähe des Hotels.

Das Hotel ist leider recht weit vom Zentrum und dem Bahnhof entfernt, das gilt auch für die Lanxess-Arena.


DAS HOTEL

Es gibt auf 5 Etagen 222 Zimmer unterschiedlicher Größe je nach Belegung: Einzel-, Doppel- und Familienzimmer.

Die Ausstattung ist in allen Zimmern gleich: Schreibtisch mit Stuhl, Sessel mit kleinem Tisch, Klimaanlage, Dusche/WC mit Föhn, TV. Barrierefreie Zimmer gibt es ebenfalls.

Es gibt eine Sauna und einen Wäscheservice. 9 Tagungsräume können für Seminare gebucht werden.

ESSEN & TRINKEN

Es gibt ein Restaurant, in dem von 6.30 – 10.30 h ein großes Frühstücksbuffet aufgebaut wird.

Nimmt man hier an Seminaren teil, kann auch hier das Mittag- und Abendessen geplant werden.

Eine Bar gibt es ebenfalls. Sie ist von 17 – 1 h geöffnet.


DIE UMGEBUNG

Zur Umgebung muss nicht viel gesagt werden: Man ist in Köln am Rhein, es gibt zahlreiche Möglichkeiten.


MEIN NOVOTEL

Ich bin gegen 16 h angekommen und checkte ein.

Die Rezeption ist dem Eingang direkt gegenüber. Links geht es ins Restaurant, nach rechts in die Bar. Hier stehen gemütliche Sitzgruppen, für kleine Gäste gibt es eine Spielecke.

Ein Aufzug führt nach oben zu den Zimmern und auch ins Parkhaus.

Mein Zimmer lag in der 1. Etage mit Blick zur Straße und zum Rhein. Leider nicht hoch genug, um die Aussicht zu genießen. Es war relativ laut, da wir aber immer Ohrstöpsel nutzen, war das kein Problem.

Man kam mittels Schlüsselkarte hinein und stand in einem kleinen Flur, der ohne separate Tür ins Zimmer führte.

Links war das Bad. Gegenüber der Tür war das Waschbecken mit Ablagefläche und rechts daneben die Wanne mit Duschverkleidung. Hinter der Tür befand sich die Toilette.

An der rechten Wand im Zimmer war ein Schrank. Daneben befanden sich eine Kofferablage, Schränke und ein Schreibtisch mit Stuhl. An der Wand darüber das TV-Gerät. Gegenüber stand die beiden Einzelbetten. Rechts und links des Bettes befanden sich zwei Ablagen. Steckdosen gab es ausreichend.

Vor dem Fenster stand ein Sessel mit einem kleinen Tisch.

Abends nach dem Konzert war ich gegen 23.30 h wieder im Hotel. Die Rezeption war noch besetzt.

Ich setzte mich noch an einen der Tische am Fenster in der Bar und ließ den Abend gemütlich ausklingen. Kurz vor 1 h wurde abkassiert, man konnte aber noch sitzen bleiben.

Frühstück gab es von 6.30 – 10.30 h. Ich kam gegen 9.20 h hinunter und suchte mir einen Platz mit Blick auf den schön angelegten Garten. Bei gutem Wetter konnte man hier sehr gut sitzen.

Das Frühstücksbuffet bot alles, was man benötigte: verschiedene Brot- und Brötchensorten, Croissants, Rührei, gekochte Eier, Speck, Würstchen … Platten mit diversen Käse- und Wurstsorten, Lachs, Marmeladen, Joghurt, Müsli, Obst und vieles mehr. Kaffee bereitete man selbst zu. Mehrere Automaten standen zur Verfügung. Saft und Wasser stand ebenfalls gut gekühlt bereit.

Ich hatte die Übernachtung mit Frühstück gebucht, ich weiß nicht, was es kostet, wenn man es nicht gebucht hat.

Einige Mitarbeiter sorgten dafür, dass benutztes Geschirr schnell abräumt wurde.

SERVICE

Die Mitarbeiter sind unterschiedlichen Alters und alle sehr hilfsbereit.


FAZIT

Es ist zwar deutlich teurer als das Hotel, welches ich in Köln sonst buche, aber es ist durchaus eine Alternative.

Musik und Übernachtung. B&B Hotel. Oberhausen.

Seit längerem hatte ich ein Ticket für ein Konzert in Oberhausen, Andrea Bocelli. Geplant wurde es bereits vier Jahre vorher, so lange hatte ich das Ticket auch schon.

Es wurde aus bekannten Gründen zweimal verschoben und sollte schließlich am 12.10.2023 stattfinden. Der Ort wurde in dieser Zeit auch umbenannt, von König-Pilsener-Arena in Rudolf-Weber-Arena. Welchen Grund das hatte, habe ich nicht geprüft, letztlich ist es unerheblich für die Veranstaltungen.

2019 war ich bereits in einem anderen Hotel, welches mir als recht teuer in Erinnerung geblieben ist. Deshalb suchte ich ein anderes.

Da sich in der Gegend weitere Hotels gibt, fiel meine Wahl im Frühjahr 2023 auf das

B&B HOTEL Oberhausen

Brammenring 119

46047 Oberhausen

Tel. 0208/88217-0

www.hotel-bb.com/de/hotel/oberhausen-am-centro

oberhausen@hotelbb.com

Das Hotel gehört zu einer 1990 in Frankreich gegründeten Kette mit Hotels in 15 Ländern. In Deutschland findet man 170 davon.

Weiterlesen: Musik und Übernachtung. B&B Hotel. Oberhausen.

ANFAHRT & PARKEN

Es liegt direkt am Anfang des CentrO und ist einfach zu finden. Der ÖPNV hält in unmittelbarer Nähe.

Ich reiste mit dem Pkw an. Man fährt zunächst am Hotel vorbei und eine Schleife, da die Straße Brammenring eine Einbahnstraße war.

Das Hotel hat einige Parkplätze direkt am Haus, die kostenlos sind. Leider sind sie nicht ausreichend für alle Gäste. Ich hatte Glück und fand den letzten freien Platz, als ich gegen 17 h ankam.


DAS HOTEL

Es gibt 102 Zimmer unterschiedlicher Größe je nach Belegung: Einzel-, Doppel- und Familienzimmer.

Die Ausstattung ist in allen Zimmern gleich: Schreibtisch, Hocker, Dusche/WC mit Föhn, TV mit Sky und kostenloses WLAN. Die Größe und Anzahl der Betten variiert je nach Personenzahl. Barrierefreie Zimmer gibt es ebenfalls.

Ich fand nichts über Serviceleistungen wie Weckdienst oder Wäscherei.


TAGUNGEN & SEMINARE

… können hier anscheinend nicht abgehalten werden, da sollte man aber noch einmal fragen.

ESSEN & TRINKEN

Es gibt ein Restaurant, in dem von 6.30 – 10 h gefrühstückt wird. Mehr wird nicht angeboten. Es gibt leider keine Bar. Lediglich zwei Automaten stehen für Getränke bereit. Hier kann man Flaschen und Heißgetränke bekommen.


DIE UMGEBUNG

Direkt über die Straße ist das CentrO, Europas größtes EKZ und Freizeitpark. Hier finden sich neben Einkaufsmöglichkeiten auch ein Sealife, Kino, zahlreiche Restaurants und Fast Food Ketten. Mit der Rudolf-Weber-Arena hat man auch fast täglich Konzerte und andere Veranstaltungen. Es gab auch noch das Metronom Theater, welches aber geschlossen ist und zum Verkauf steht. Vielleicht auch ein Opfer der Corona-Zeit? Wer weiß.

Die Innenstadt Oberhausens und weitere Städte wie Gelsenkirchen, Duisburg usw. sind ebenfalls nah.


MEIN B&B

Ich bin gegen 17 h angekommen und checkte ein. Die Rezeption ist dem Eingang direkt gegenüber. Ich hatte bereits per Email die Zimmernr. und Zugangscode erhalten. So kann man auch später anreisen, wenn die Rezeption nicht mehr besetzt ist.

Rechts der Rezeption wurde morgens das Frühstücksbuffet aufgebaut, der angrenzende Raum diente als Restaurant.  

Wie ich bereits wusste, hatte mein Zimmer die Nr. 405. In der 4. Etage am Ende des Flurs (sehr gut, da läuft niemand vorbei) mit Blick auf die vierspurige Osterfelder Straße.

Man kam mittels Zugangscode hinein und stand in einem kleinen Flur, der ohne separate Tür ins Zimmer führte. Links war das Bad mit WC, gegenüber der Tür das Waschbecken mit Ablagefläche und rechts daneben die Dusche.

An der rechten Seite befand sich einige Kleiderhaken an der Wand, ein offenes Schrankfach mit Kleiderstange und einigen (festen) Bügeln. Links an der Seite fand man einige Regalfächer für Kleidung. An der Wand daneben befanden sich Spiegel und das TV-Gerät. Gegenüber stand das französische Bett, mit 1,6 m als Doppelbett zu schmal. Da ich aber alleine war, war es in Ordnung. Die Matratze war für längere Aufenthalte unbequem, aber eine Nacht ging. Rechts und links des Bettes befanden sich zwei Regale, als Nachtschränke und Ablage zu nutzen. Steckdosen gab es ausreichend.

Im Zimmer war links ein Tisch mit zwei Hockern. Es gab keinen Tresor, keinen Kühlschrank und auch kein Telefon.

Abends nach dem Konzert war ich gegen 23 h wieder im Hotel. Es ist zu Fuß recht weit und es regnete. Die Rezeption war geschlossen. Die Getränkeautomaten wurden um 21.30 h abgeschaltet. Gegenüber des Hotels ist eine Tankstelle, die gekühlte Getränke verkauft, aber das ist natürlich nicht dasselbe wie den Abend an einer Bar ausklingen zu lassen.

Frühstück gab es von 6.30 – 10 h. Ich kam um 9.15 h hinunter – und sah eine lange Schlange vor dem Buffet! Auf etwa 3 m war alles aufgebaut, jeder musste entlang laufen, um sich mit allem zu bedienen. Das dauert natürlich. Am längsten brauchte die Kaffeemaschine, die verschiedene Sorten auf Anforderung zubereitete. Das dauerte ebenfalls.

Das Buffet selbst war zweckmäßig. Müsli, Cornflakes, Brot, normale Brötchen, kleine Muffins. Eier gab es nur gekocht. Drei Sorten Aufschnitt und Käse standen bereit, daneben Marmelade und Honig. Saft gab es aus dem Automaten von der Orange und dem Multivitamin.

Man bezahlte für das Frühstück 10,50 €. Inzwischen ist dieser Preis ja fast günstig, aber es war auch nicht spektakulär. Wenn man bedenkt, dass gegenüber einige Restaurants und Bäckereien zu finden sind könnte man überlegen, draußen zu frühstücken. Wobei ich immer das Frühstück im Hotel vorziehe, um in den Tag zu starten.

Nun war ich eigentlich früh genug, aber durch das Anstellen und Warten hatte ich zu wenig Zeit. Denn pünktlich um 10 h wurde der Bereich geschlossen.

SERVICE

Die Mitarbeiter der Rezeption waren jung und hilfsbereit, hatten aber wenig zu tun, da der Gast alle Informationen bereits online erhalten hatte.

Es waren einige Konzertbesucher da, wie man aus Gesprächen hören konnte. Beim Frühstück halfen die Rezeptionisten auch beim Nachlegen.


FAZIT

Ich hatte 2019 in meinem Bericht über das TRYP-Hotel am CentrO am Ende geschrieben, ich würde beim nächsten Konzertbesuch nach einem anderen Hotel schauen.

Das hatte ich nun also – und wähle beim nächsten Mal wieder das „Hotel Oberhausen Neue Mitte“, wie das TRYP-Hotel heute heißt.

Das B&B ist zwar ausreichend für eine oder zwei Nächte, aber es ist zu weit entfernt, wenn man nachts vom Konzert zurück läuft.

Und gerade nach einem Konzert ist der Abschluss in einer Bar doch sehr entspannend, Gespräche mit anderen Konzertbesuchern sorgen sicher auch für zusätzlichen Umsatz.

Das Frühstück war in Ordnung, aber zu hektisch.

Der kostenlose Parkplatz ist zwar schön, aber da in der Gegend alle Parkhäuser kostenlos sind, ist das auch kein Problem.

Ein süßer Ausflug in der Domstadt. Schokoladenmuseum. Köln.

Am Ende unserer Flusskreuzfahrt auf dem Rhein Mitte September 2023 waren wir noch im Schokoladenmuseum. Es ist am Rhein, unweit der Anlegestellen und wir hatten überlegt, am Anreisetag hinzugehen, verschoben es aber auf den letzten Tag.

Zunächst die

FAKTEN

Schokoladenmuseum Köln GmbH

Am Schokoladenmuseum 1

50678 Köln

Tel. 0221/931888-0

www.schokoladenmuseum.de

service@schokoladenmuseum.de

Öffnungszeiten:

Montag – Sonntag 10 – 18 h

06. – 20.11.2023 und 08.01. – 18.03.2024 montags geschlossen

24. + 25.12.geschlossen

Silvester 10 – 16 h

Neujahr 10 – 18 h

Letzter Einlass ist eine Stunde vor Schließung, Produktionsende 30 Minuten vor Schießung.

Weiterlesen: Ein süßer Ausflug in der Domstadt. Schokoladenmuseum. Köln.

EINTRITT

Das Angebot ist wie in vielen Museen sehr umfangreich.

Der normale Preis für Erwachsene ist an einem Wochentag 14,50 €, an Sonn- und Feiertagen 16 €. Rentner zahlen etwas weniger.

Kinder bis 6 Jahren sind frei, bis 18 zahlen sie 8,50 €. Menschen mit Behinderung und Schüler und Studenten erhalten ebenfalls Ermäßigung..

Familien und Gruppen erhalten spezielle Preise.

Ermäßigungen gibt es auch für Inhaber Besitzer des Gutscheinbuchs.

Man kann die Tickets online buchen, um Zeit zu sparen. Es geht aber auch vor Ort.

Verschenken kann man Führungen und Verkostungen. Selbst herstellen kann man Schokoladentafeln im Workshop.

Auch private Feiern sind möglich, Firmen können mit Kunden und Mitarbeitern feiern. Was hier alles angeboten wird, kann man in persönlichen Gesprächen erfahren.

ANFAHRT

Das Museum liegt direkt am Rhein. Kommt man mit dem eigenen Pkw, ist das Parken in der Nähe eher schwierig. Empfohlen wird das Parkhaus „Rheinauhafen“, welches wir nutzten.

Der ÖPNV kommt hier vorbei, aber auch die Bimmelbahn und HopOn-Busse, die hier auch anhalten.

GESCHICHTE

(Kurz und knapp, mehr gibt es wie immer online.)

Hans Imhoff gründete nach Kriegsende an der Mosel eine Schokoladenfabrik, Stollwerck. Er ging später nach Köln und führte das Unternehmen an die Spitze der Unternehmen in dieser Branche.

Seine Frau fand 1992 im Alten Zollhaus im Kölner Rheinauhafen den Standort für das ein Jahr später gegründete und privat finanzierte Museum.

Heute ist die Leitung noch immer in der Familie Imhoff, wird aber durch den Partner Lindt unterstützt.

UNSER SCHOKOLADENMUSEUM

Wir kamen gegen 11 h an. Wir parkten im Parkhaus und liefen durch die alten Hafengebäude und an den neuen modernen Hochhäusern entlang, die an alte Kräne erinnern.

Man steht in einer großen Halle, von der man in den Shop, zu den Toiletten und Garderobe, in ein Café und ins Museum kommt. Alles ist ebenerdig, nach oben führen Treppen, aber auch ein Fahrstuhl.

Ich hatte das Gutscheinbuch des Märkischen Kreises und hatte vorher nachgesehen, ob es online Angebote in Köln gab. Das Schokoladenmuseum gehört dazu. Über einen Code, der in jedem Buch steht, kann man sich Gutscheine aus anderen Regionen per Email kostenlos anfordern.

So zahlten wir nur 14,50 anstatt 29 €.

Wir erhielten die Tickets (einmal mit dem Preis und einmal mit Null) und wurden am Einlass gescannt. Hier erhielten wir die erste Schokolade, Lindor-Kugeln.

Nun geht man in die Ausstellung und erhält alle Informationen zur Herstellung von Schokolade.

Die erste Entdeckung liegt lange zurück, bereits 1500 v. Chr. wurde die Kakaobohne entdeckt und später von den Maya zu Schokolade verarbeitet.

Nun kann man den Weg der Kakaobohne von der Pflanze zur fertigen Schokolade verfolgen. Dabei wird jeder Schritt ausführlich erklärt. Auch die Ausbeutung von Mensch und Natur wird sehr ausführlich dargestellt. In Bildern, kleinen Videos und Mitmachstationen können die Besucher mehr erfahren, alles ist verständlich dargestellt, so dass auch kleine Besucher viele Informationen bekommen.

Historische Erntegeräte, alte Säcke und Maschinen wurden ausgestellt, außerdem die weiteren Zutaten, die man benötigt.

Die Tropen werden dem Besucher zumindest im Kleinformat nahe gebracht. Man kann durch ein Tropenhaus gehen, in dem Farne, Orchideen und viele andere schöne Pflanzen zu bewundern sind. Die Luft ist hier natürlich sehr warm und feucht.

Neben der Kakaobohne und Schokolade wird auch das Thema Naturschutz ausführlich angesprochen.

Etwa in der Hälfte der Ausstellung gelangt man zur Produktion und man kann kleine Schokoladentäfelchen von der flüssigen Schokolade bis zum eingepackten Nap sehen. Am Ende der Produktionsstraße kann der Besucher per Knopfdruck ein Nap anfordern: ein Greifarm befördert es in die Hand.

Danach steht man in der Halle, die einen herrlichen Blick über den Rhein zur Hohenzollernbrücke bietet.

Und auf den Schokoladenbrunnen!

Hier kann der Besucher wieder Schokolade bekommen: ein Mitarbeiter taucht eine lange Waffel in die flüssige, lauwarme Schokolade und reicht sie dem Besucher.

Dann geht man nach oben und kann in der Confiserie den Maître Chocolatiers  zusehen, wie hohle Schokoladenfiguren gemacht werden, also Osterhasen, Weihnachtsmänner oder der Lindt-Teddy.

In großen Vitrinen sind die unterschiedlichen Schokoladenfiguren und ihre Veränderung über die Jahre zu sehen.

Es gibt hier schon einen kleineren Shop, in dem man individuelle Schokoladentafeln bestellen kann. Nach kurzer Zeit sind sie fertig und können abgeholt werden.

Anschließend geht es in weitere Ausstellungsräume. Hier sind alte Verpackungen zu sehen. Einige davon kennen sogar wir noch: Stollwerck mit dem rosa Papier, oder Sarotti mit dem Jungen und viele andere.

Auch der Genuss von flüssiger Schokolade und Kakao kann zelebriert werden, dass verheißen zumindest die im weiteren ausgestellten Kannen und Tassen. Feines Porzellan ist in allen Variationen in Vitrinen ausgestellt.

Die Ausstellung endet am Fahrstuhl bzw. der Treppe und man gelangt wieder nach unten. Hier steht ein Mitarbeiter und verteilt die kleinen Täfelchen.

Wer dann nicht genug hat, geht nach rechts in den Shop und kann einkaufen. Man findet eine große Auswahl der Lindt-Produkte, daneben aber auch von Hussel. Günstiger ist es nicht, aber die Auswahl ganz anders als im Supermarkt. Man kann Lindor-Kugeln und Trüffel selbst mischen, oder fertig gepackte Tüten und Schachteln wählen.

FAZIT

Man soll etwa 90 – 120 Minuten in der Ausstellung verbringen, was ungefähr passte, denn wir gingen kurz vor 13 h hinaus.

Es war sehr interessant und ist durchaus einen Ausflug wert, wenn man in der Stadt ist. Fährt man extra hin, sollte man es mit anderen Ausflugszielen kombinieren, der Flora oder dem Zoo z. B., wo man auch mit der Bimmelbahn vorbei fährt.

Rheinaufwärts in den Süden. Vista Sky.

Im August 2022 fuhren wir ab Köln auf dem Rhein Richtung Niederlande und Belgien. Die Tour hatten wir vor Corona anders geplant, als „Rhein total“: Erst NL und B, dann wieder über Köln den Rhein hinauf Richtung F und CH. Die Fahrt fand nicht statt und wir planten um. So wurden aus einer Flusskreuzfahrt kurzerhand zwei gemacht.

Der zweite Teil wurde für September 2023 gebucht.

(Anmerkung: Berichte über die Ziele und Sehenswürdigkeiten folgen ggf. separat.)

GESUCHT, GEFUNDEN

Wir wurden bei 1aVista fündig. Dort hatten wir auch 2018 schon gebucht, von Passau nach Köln, und waren zufrieden.

Es sollte Mitte September ab Köln nach Rüdesheim, Speyer, Straßburg, Basel, Breisach, Worms und Mainz gehen. Das Schiff sollte die MS Vista Sky sein, Verpflegung all inclusive.

Wie immer kam die Buchungsbestätigung und wir zahlten an. Rund vier Wochen vor der Reise wurde die Restsumme fällig, die Unterlagen kamen dann per Post.

Wir kümmerten uns um die Fahrt nach Köln. Ursprünglich war die Anreise per Zug geplant, wie wir es auch 2022 machten. Leider wurden aber Teile der Bahnstrecke gesperrt und Busse eingesetzt, die mehrfaches Umsteigen zur Folge haben. Das gefiel uns nicht und buchten einen Parkplatz. In Städten, in den Flusskreuzfahrten starten, haben die beteiligten Reedereien ein Parkhaus in Zusammenarbeit mit der Globus Garage aus Passau. Dort standen wir 2014 und buchten jetzt auch für Köln. Eine Woche kostete 107 € incl. Shuttle zum Schiff und zurück.

Weiterlesen: Rheinaufwärts in den Süden. Vista Sky.

DAS SCHIFF

Die Vista Sky ist neu, sie wurde erst 2020 gebaut und durch die Schweizer Reederei Riverman Cruises GmbH eingesetzt.

Sie ist 110 m lang und wie alle Flussschiffe 11,4 m breit. Dies liegt an der Breite der Schleusen auf den Flüssen, breitere Schiffe könnten sie nicht befahren.

90 Kabinen bieten Platz für 181 Passagiere, um die sich 44 Crew-Mitglieder kümmern. Die Zweibettkabinen sind 13 – 15 qm groß. Auf Mittel- und Oberdeck verfügen sie über französische Balkone, bei denen man ein Fenster öffnen kann. Auf dem unteren Deck können die Fenster nicht geöffnet werden.

Bordsprache ist eigentlich Deutsch, gezahlt wird mit Euro, sollte tatsächlich Geld fließen. Es werden die üblichen Karten zur Bezahlung akzeptiert. 

Auch dieses Schiff gleicht den anderen Flussschiffen, die wir schon kannten. Sie sind klein, die Wege sind kurz.

Man kommt in die Eingangshalle auf dem Mitteldeck, die wie bei allen Flussschiffen von beiden Seiten betreten werden kann.

Auf der einen Seite war die Rezeption, die rund um die Uhr besetzt war. Ihr gegenüber befindet sich in der Mitte der Aufzug, der jeweils eine Etage nach oben und unten fährt. Zum Sonnendeck kam man nur über Treppen, bei denen man an einer einen Treppenlift fand.

Rechts und links neben dem Aufzug waren die Treppen nach oben und unten, daneben wiederum die Eingangstüren zum Restaurant.

Eine Etage höher war ähnlich aufgeteilt, nur das hier anstatt der Rezeption auf der anderen Seite das Büro des Reiseleiters war.

Über dem Restaurant war der Salon mit Bar. Hier gab es am Nachmittag Kaffee und Kuchen, der Alleinunterhalter hatte hier seine Musikinstrumente aufgebaut. Viele plüschige Sitzgruppen boten allen Reisenden Platz, ganz vorne konnte man die Fahrt genießen und aufs Wasser schauen.

Es gibt nur eine öffentliche Toilette, gegenüber des Salons. Es wird regelmäßig gereinigt, aber wir zogen die Toilette unserer Kabine vor.

Im Salon gibt es an einer Seite eine kleine Bibliothek mit einigen Büchern und Spielen, die man sich leihen kann. Außerdem gibt es an beiden Eingängen Wasserspender und Kaffee- und Teeautomaten, an denen  man sich jederzeit bedienen kann.

Im Restaurant essen alle Passagiere zu gleichen Zeit. Die Größe der Tische variiert, an den Fensterseiten finden 6 Personen Platz, in der Mitte 4 – 6. Vermutlich werden die Reisegruppen zusammen gesetzt.

Während der Mahlzeiten war es hier sehr laut und relativ warm.

Zwei Kellner bedienten 4 – 5 Tische, die Kellner der Bar halfen. Die Gäste sollten auch auf diesem Schiff pünktlich zum Essen erscheinen, um den Ablauf nicht zu stören.

Zum Sonnendeck kam man von den beiden Seiten vor dem Salon. Der Treppenlift befindet sich an der Treppe, die aus dem Salon nach oben führt. Der Weg ist recht weit.

Mehrere Sonnensegel stehen etwa mittig, sie können bei Bedarf umgeklappt werden, ebenso die Wände der Windfänge. Viele Tischgruppen und Liegestühle standen im Schatten oder auch in der Sonne, man konnte sie aber jederzeit umstellen.

Im Schiff ist überall Rauchverbot. Aschenbecher standen an den Treppenaufgängen an den Ausgängen im Trockenen, aber auch oben an Deck ungeschützt.  

Wenn man den Kapitän suchte, fand man ihn meistens auch oben an Deck, denn hier ist auch das Ruderhaus, von dem gesteuert wird. Neben der Eingangstür befindet sich eine kleine Bar mit Zapfhahn und Kühlschränken. Von hier konnten sie Kellner die meisten Getränke servieren. Für seltenere Wünsche oder Cocktails mussten sie nach unten in die Bar.

An Deck werden auch einige Fahrräder untergebracht, die man sich kostenlos ausleihen kann.

Leider gibt es auch hier keinen Pool, den wir schmerzlich vermissten, denn es wurden um die 30 °C.

ESSEN & TRINKEN

(Aufmerksame Leser werden Ähnlichkeiten zum Bericht über die Vista Explorer finden. Stimmt.)

Dieses Schiff hatte die Verpflegungsart „all inclusive“, dies gilt nicht für alle Reisen dieses und anderer Anbieter. Andere haben nur Vollpension, Getränke sind dann separat zu zahlen. Es muss jeder selbst entscheiden, was er wählt. „All in“ zwingt einen nicht zum Alkohol, man muss sonst auch jedes Wasser, jede Cola zahlen, Kaffee ebenso. Das kann teuer werden. Es gehörte dazu: Hausweine in rot und weiß, Bier vom Fass, Wasser, Cola, Fanta, Kaffee, Tee. Alles, was in Flaschen serviert oder gemixt wurde, diverse Schnäpse u. a. mussten separat bezahlt werden. Es wurde später am Ende der Reise abgerechnet.

Frühstück gab es vom Buffet normalerweise ab 7 h bis ca. 9.30 h. Der frühe Vogel konnte ab 6.30 h Kaffee oder Tee bekommen.

Mittagessen gab es ab ca. 12.30 h, Abendessen ab ca. 18.30 h. Kaffee und Kuchen gegen 15.30 h. Diese Zeiten variierten, je nach Stadt bzw. ob Ausflüge stattfanden.

Um 22.30 h gab es einen Snack, z. B. ein Fleischbällchen, Käsehäppchen oder kleine Frühlingsrolle. Zunächst wurde jedem, der noch in der Bar saß, eine Serviette gegeben, dann folgte der Snack.

Es bedienten zu jeder Mahlzeit die bekannten Kellner.

Beim Frühstück konnte man sich am Buffet bedienen. Es gab frische gebackene Brot- und Brötchensorten, süßes Gebäck, zahlreiche salzige und süße Beläge… Eier in gekocht, gerührt und auf Bestellung auch gespiegelt. Speck und Würstchen wechselten sich ab. Verschiedene Müslisorten, Obst und alles, was der unternehmungsfreudige und hungrige Passagier benötigt, um den Tag an Land gut herum zubringen. Säfte standen ebenfalls bereit von der Orange, Tomate oder dem Multivitamin. Alles wurde nach Bedarf aufgefüllt.

Kaffee stand in kleinen Warmhaltekannen auf den Tischen , Tee wurde nach Bestellung serviert.

Mittag- und Abendessen bestand immer aus kalter Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und Dessert bzw. Käse. Es war immer abwechslungsreich und für jeden Geschmack etwas dabei. Besondere Ansprüche wie vegetarische Gerichte wurden ebenfalls abgedeckt, wer aus gesundheitlichen Gründen spezielle Wünsche hatte, sprach dies vorher ab.

Auf den Tischen standen Karaffen mit stillem Wasser, alle anderen Getränke wurden nach Bestellung serviert. Schnell hatten die Kellner auch hier heraus, was wer gerne trank. Weine waren bereits vorbereitet und wurden jedem einzeln eingeschenkt.

Während man bei allen vorherigen Fahrten zur Essenszeit wählen konnte, was man gerne essen wollte, gab es hier etwas neues: Beim Frühstück standen bereits die Speisekarten auf allen Tischen. Die Kellner fragten die Bestellungen für mittags und abends ab. So wurden vermieden, dass zu viel weggeworfen wurde. Dasa bedeutete aber nicht, dass die Gerichte abgezählt waren. Man konnte trotzdem ein Dessert haben, auch wenn man es nichts morgens bestellt hatte. Ich weiß z. B. morgens nicht, ob ich abends Käse möchte.

SICHERHEIT

Es gibt auf Flussschiffen keine vorgeschrieben Seenotrettungsübung. Es wurde aber am Nachmittag des Anreisetages in der Bar eine Sicherheitsunterweisung durchgeführt. Schwimmwesten wurden am Sonnendeck aufbewahrt und nach entsprechendem Notsignal an die Gäste heraus gegeben.

Außerdem gab es Hinweise bzgl. Rauchverbot und Sicherheit auf der Treppe nach oben. Sie war sehr steil und besonders nass nicht ungefährlich.

Viele der Schleusen waren bei den Toren sehr niedrig, also konnte man auch hier das Sonnendeck mehrfach nur eingeschränkt nutzen, da die Sonnensegel und Windfänge umgeklappt wurden.

Wenn man das Schiff verließ, gab man den Kabinenschlüssel ab und erhielt Bordkarten. Auf ihnen ist der Name des Schiffes vermerkt und die Kabinennummer und Telefonnummer für den Notfall. Bei der Rückkehr gibt man die Karte wieder ab und ist „wieder da“. Nur so kann die Vollzähligkeit festgestellt werden.

Ist man nicht pünktlich und hat keinen vom Schiff organisierten Ausflug mitgemacht, wartet das Schiff nur eine bestimmte Zeit und legt dann ohne die fehlende Person ab. Diejenige muss dann selbst organisieren, wie sie wieder an Bord kommt.

UNTERHALTUNG

Im Salon lagen wie schon erwähnt einige Spiele und Bücher bereit. Ich weiß nicht, ob man sich irgendwo melden musste, wenn man etwas wollte. Computer gab es keine. Für die eigenen Geräte gab es gegen Gebühr WLAN, recht teuer. Wir nutzten es nicht, wir sind mit unserem Anbieter versorgt.

Im Salon hatte der Alleinunterhalter mit einem Keybord und Gitarre seinen Bereich. Er spielte am Nachmittag und Abend. Die anderen Passagiere waren alle älter und die Musik entsprechend.

Es gab sonst keine Animation oder Unterhaltung am Abend.

Am ersten Machmittag und letzten Abend wurden alle in die Bar eingeladen, der Kapitän stellte sich vor bzw. verabschiedete sich. Dabei gab es für alle Sekt.

Zwischendurch kamen immer Durchsagen zur Gegend oder den Städten, die man besuchte oder an denen man vorbei fuhr.

Die Region ist sehr abwechslungsreich und die Landschaft veränderte sich nach jeder Biegung, man konnte also vorne sitzen und einfach nur entspannt dem vorbei ziehenden Ufer zusehen.

Es gab täglich ein Informations-Blatt in die Kabine, auf der Ankunfts- und Abfahrtszeit, Wetter, Informationen über das Zielgebiet usw standen.

REISELEITUNG & PERSONAL

Mike war der Reiseleiter aus Den Haag. Er war 62, sprach mehrere Sprachen, natürlich auch Deutsch.

Die anderen Bereiche waren international besetzt: viele Rumänen, einige Ägypter und Asiaten kümmerten sich um die Passagiere. So war Deutsch eigentlich die Bordsprache, aber mit Englisch kam man weiter.

Flussschiffe sind ja recht klein, man traf so immer den Kapitän oder die Ingenieure, man lief sich immer über den Weg.

Einen Arzt gibt es nicht, der wird falls nötig aus der jeweiligen Gegend gerufen.

AUSFLÜGE

In jeder Stadt wurde nur ein  Ausflug angeboten, den man auch vorab zu hause buchen konnte, wenn man direkt über 1aVista gebucht hatte.

Es werden Stadtrundfahrten und Rundgänge angeboten, manchmal auch Fahrten, die etwas weiter ins Umland gehen. In Basel wurde z. B. eine Fahrt zum Vierwaldstätter See nach Luzern angeboten. Die Preise liegen ja nach Aufwand zwischen 20 und 100 €.

Man muss sie nicht buchen, man kann auch auf eigene Faust losziehen.

Wir sollten am ersten Abend alles buchen, was man machen wollten, damit die entsprechenden Planungen starten konnten: es mussten Busse gebucht werden in den einzelnen Städten.

Wie schon 2018 angemerkt, ist hier das Angebot deutlich zu verbessern. Pro Stadt ist ein Ausflug einfach zu wenig. Einige sind  für viele Passagiere gar nicht zu realisieren, da sie auf Hilfsmittel wie Rollator oder Krücken angewiesen sind. Manche Städte komplett zu Fuß ist so gar nicht möglich. Hier sollte man ergänzen mit Stadtrundfahrten o. ä. In Basel gab es gar kein Angebot.

GARDEROBE

Es wird nichts Besonderes erwartet.

DIE GÄSTE

Wir senkten das Durchschnittsalter an Bord zwar nicht mehr ganz so stark, aber unsere Mitreisenden waren zu 90 % über 70, nur wenige deutlich jünger. Einige waren gesundheitlich sehr eingeschränkt. Das muss jeder für sich entscheiden.

Man hatte einen festen Platz im Restaurant, unsere Tischnachbarn waren zwei Ehepaare Ende 70 aus der Dresdner Gegend

An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass geräderte Gäste sich im Vorfeld erkundigen sollten, ob die Reise ohne Probleme möglich ist. Es gab einen Fahrstuhl, bei der Buchung muss man sich danach erkundigen.

Zur Bedienerfreundlichkeit für Rollstühle kann ich nichts sagen, denn wir haben hier keine Erfahrungen.

LOS GEHT ES!

Wir kamen gegen 14.30 h in der Globus Garage an. Wir müssen die letzten gewesen sein, denn wir fuhren mit einem kleinen Transporter, was im Gegensatz zum großen Reisebus ganz angenehm war. Unsere Koffer waren mit Namen und Kabinennr. versehen und wurden sofort in unsere Kabine gebracht.

Wir checkten ein und mussten die Personalausweise abgeben. Wir erhielten die Bordkarten, die auch die Kabine öffneten.

DIE KABINE

Man kam hinein, links war hinter einer Verkleidung das System der Toilettenspülung, rechts eine Wand mit Garderobe. Links um die Ecke war der Eingang ins Bad: rechts die Dusche mit Glastür, geradeaus Waschbecken und Ablage, links die Toilette.

An die Wand mit der Garderobe schloss sich ein Schreibtisch mit Hocker an, dann folgte ein Schubladenschrank, Schrank mit 3 Fächern und unten Schubladen. Dann kam der Kleiderschrank mit 2 Türen und vielen Kleiderbügeln. In einem der drei Fächer befand sich der Tresor und darunter ein kleiner Kühlschrank, der leer war.

Gegenüber dem Schreibtisch stand das Bett, zwei einzelne Betten, die man zusammen oder auseinander schieben konnte.

Neben den Betten waren Nachtschränke befestigt, ebenfalls mit einer Schublade. Der Fernseher begrüßte uns gegenüber des Bettes. Wir schalteten ihn aus und nutzten ihn dann nicht mehr.

Es gab sehr viel Ablagefläche und Stauraum, so dass alles weggeräumt werden konnte, auch im Bad fand alles einen Platz. Die Koffer passten unter die Betten.

Die Klimaanlage war im Kleiderschrank ganz oben untergebracht. Sie konnte individuell eingestellt werden. Da wir aber einen Französischen Balkon hatten, schalteten wir sie nachts aus und öffneten das Fenster.

Die Vorhänge sind relativ lichtundurchlässig, so dass es nachts einigermaßen dunkel war.

Auf dem Schreibtisch stand eine Karaffe mit Wasser und zwei Gläsern. Es wurde täglich zweimal aufgefüllt. Andere Trinkflaschen konnte man sich füllen.

Um 19.30 h gab es das erste Essen an Bord. Wir gingen zu unserem 6er-Tisch und fanden 2 weitere Paare Ende 70. Wir unterhielten uns zwar, kamen aber nicht weiter in Kontakt.

Das Abend- und auch das Mittagessen bestand aus einer kalten Vorspeise, einer Suppe, dem Hauptgericht und dem Dessert. Beim Hauptgericht konnte man zwischen Fleisch und vegetarisch wählen. Ab dem 2. Tag stand die kalte Vorspeise schon am Platz.

Es gab eigentlich für jeden Geschmack etwas. Tomate Mozzarella, Melone mit Schinken…Linsensuppe, Rinderconsomée…Lamm, Fisch, Goulasch, Eis, Crème brûlée…. Abwechslung war vorhanden. Man kann ja nicht mehr als essen. Wir hatten für uns entschieden, auf den einen oder anderen Gang zu verzichten. Man muss ja nicht alles essen, nur weil es einem vorgesetzt wird. Man konnte auch halbe oder doppelte Portionen bestellen, andere Wünsche äußern. Morgens beim Frühstück wurden die Bestellungen für mittags und abends notiert.

Das Frühstück war sehr gut, wir genießen es immer auf Reisen, obwohl wir zu Hause nur frühstücken, weil man nicht ohne aus dem Haus gehen soll. Die Auswahl an Brot und Brötchen war sehr gut und alles frisch und knusprig. Auch süße Sachen waren lecker und wurden bei Bedarf nachgelegt. Der Saft war ausnahmsweise nicht verdünnt.

Wir fuhren an Burgen und Weinbergen entlang, passierten die Loreley und erhielten immer wieder Informationen von Mike zur Gegend. Am Nachmittag erreichten wir Rüdesheim. Wir gingen alleine los. Wir wollten zur berühmten Drosselgasse und fuhren dann mit der Seilbahn zur Germania.

Am nächsten Tag erreichten wir Speyer, welches wir auch zu Fuß erkundeten. Wenn man ohne Ausflug von Bord geht, hat man natürlich keine Reiseleitung und niemand erzählt einem, wo man lang muss und wann man wieder zurück sein muss.

Mike erzählte die Abfahrtzeit immer, natürlich auch, wann man an Bord sein musste. Diese Zeit klebte aber auch an allen Ausgangstüren. Kleine Stadtpläne gab es kostenlos an der Rezeption.

In Straßburg und Worms hatten wir Stadtrundfahrten mit Reiseleitung gebucht. Da diese Städte sehr geschichtsträchtig sind, waren uns die Informationen wichtig. In Breisach, Basel und Mainz sind wir wieder alleine in die Städte gegangen.

Die Kellner und anderen Mitarbeiter waren wie immer sehr freundlich und hilfsbereit. Wir geben immer am Anfang und zwischendurch Trinkgeld, das erhöht die Aufmerksamkeit. Sie wissen schnell, was man möchte.

Es gab ein Grillrestaurant an Bord, in dem man verschiedene Steaks gegen Aufpreis essen konnte. Das nutzten wir einmal. Hier war es deutlich ruhiger, denn es fanden nur ca. 20 Personen Platz. Es mussten mindestens 10 teilnehmen.

FAZIT

Wieder war es eine interessante Reise bei bestem Wetter. Tolle Städte, die mal wieder zeigen, dass man gar nicht so weit weg muss.

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub:

Nun blättern wir im Katalog für 2024 – die Mosel ab Koblenz bis Trier soll es werden.

Entschleunigung auf dem Wasser. Suezkanal.

Da kam es also endlich am 02.04.2023 dazu, dass wir durch den Suezkanal vom Roten Meer ins Mittelmeer fuhren. Wir hatten es fast schon nicht mehr geglaubt, nachdem diese Reise der 3. Anlauf war.

Wie immer vorab

WISSENSWERTES

Und wie gewohnt nur ein kurzer Überblick, entnommen aus online Lexika. Für jeden selbst zum Nachlesen.

Bereits in der Antike gab es erste Versuche, einen Weg vom Mittel- ins Rote Meer zu bauen. Ein begonnenes Stück ab Kairo wurde verworfen und diente später als Verbindung des Nils nördlich vom heutigen Kairo Richtung Bittersee. Es gilt als Vorläufer des Suezkanals.

Weiterlesen: Entschleunigung auf dem Wasser. Suezkanal.

Im 17. und 18. Jahrhundert beschäftigten sich andere mit einer Verbindung, darunter die Osmanen, König Ludwig XIV. und Napoleon Bonaparte. Es scheiterte, weil man davon ausging, das Mittelmeer läge höher als das Rote Meer.

Am 30.11.1854 erhielt Ferdinand Lesseps eine erste Konzession für den Bau. Nach vielen Einsprüchen und Behinderungen wurde im April 1859 im heutigen Port Said begonnen. Die Stadt erhielt den Namen zu Ehren von Said Pascha, Vasall des Osmanischen Reichs. Es begann das größte Bauprojekt dieser Zeit. Verpflegung und Trinkwasser mussten von Lastkamelen für die zahlreichen Arbeiter herangeschafft werden.

Am 17.11.1869 wurde der Kanal mit großen Feierlichkeiten eröffnet, die Verbindung vom nördlichen Port Said in den Süden, der Stadt Sues, war fertig.

Der Kanal, komplett aus Salzwasser, ist Stand 2022 193,3 m lang, im Norden 345 m und Süden 280 m breit und 24 m tief. Es gibt keine Schleusen, denn es wird kein Höhenunterschied überbrückt. Er wird einspurig befahren, soll aber eine zweite Spur erhalten. Wie wichtig dieser Bau ist, macht die Havarie der Ever Given im März 2021 klar. Das Containerschiff blockierte sechs Tage den Kanal kurz nach der Einfahrt in Sues. Begegnung ist im Großen Bittersee möglich, der aus Süden kommend nach dem Kleinen Bittersee folgt.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Abschnitt 11 – 16 km/h.

2022 passierten rund 23800 Schiffe den Kanal. Er ist die wichtigste Wasserstraße der Welt.

Eigentümer ist die Suez Canal Authority mit Sitz in Port Said. Sie sind verantwortlich für Verwaltung, Wartung und Sicherheit.

Außerdem kümmern sie sich um 14 Fährübergänge, einen Tunnel, die Straßen entlang des Kanals, Wasserwerke, Schulen und Arbeiterwohnungen. An beiden Einfahrten gibt es Krankenhäuser, die ebenfalls von ihnen betrieben werden.

Es wird im Konvoi gefahren, die je nach Gefahrenklasse, Größe und Anmeldezeitpunkt zusammen gestellt werden. Unser Konvoi bestand aus 45 Schiffen unterschiedlicher Art: Frachter, Containerschiffe, Autotransporter usw. Wie es sich gehört, führten wir als erstes Schiff die lange Reihe an.

Die Schreibweise variiert. Sues ist eine Stadt im Süden, so ist „Sueskanal“ ebenso möglich wie „Suezkanal“.

UNSER SUEZKANAL

Die Einfahrt wird geregelt, morgens um 4 h startet der Konvoi ab Sues und um 3.30 h ab Port Said. Also fuhren wir um 4 h des 02.04.2023 hinein. Wir standen zwar früher auf, aber so früh dann doch nicht. Wir befanden uns bereits im Bittersee, als wir auf den Balkon traten.

Die Fahrt war vergleichbar mit einer Flusskreuzfahrt. Viele Frachtschiffe kamen uns entgegen, Tanker und Containerschiffe. Wir sahen auch die MSC Bellissima auf dem Weg nach Asien.

Als wir zum Sonnendeck gingen, war es sehr voll. Wir gingen in den Raucherbereich der Überschaubar und konnten die ruhige und sonnige Fahrt genießen. Viele standen an der Reling und fotografierten.

In den Biegungen konnte man sehr gut die Schiffe sehen, die uns folgten. Der Uferbereich ist eher unspektakulär, Ägypten besteht auch in dieser Gegend aus sehr viel Sand.

Es gab viele Fischer in ihren kleinen Booten, die uns winkten. Wir passierten einige Städte und Brücken.

Die Ausfahrt ins Mittelmeer war ohne besondere Ereignisse, die Fahrrinne wird breiter, die Ufer entfernen sich und man war auf einmal im Meer. Hier warteten die anderen Schiffe auf ihre Einfahrt.

FAZIT

Es ist sehenswert. Aber es ist ausreichend, einmal die Fahrt gemacht zu haben. Wir hörten von anderen Passagieren, dass sie diese Fahrt in beide Richtungen schon mehrfach gemacht haben. Kann man, aber nur wegen der Ziele, nicht wegen des Kanals.

Temperatursturz im Orient. Auf den Spuren der Nabatäer. Petra. Aqaba.

Als wir die Kreuzfahrt ab den Vereinigten Arabischen Emiraten bis ins Mittelmeer planten, war klar, dass zwei Ziele angefahren werden mussten: Jordanien und der Suezkanal. Ohne letzteren ging es nicht, aber bei Jordanien wurde es schon schwieriger. MSC, mit denen wir sonst fuhren, hatte Aqaba nicht als Zielhafen, in keiner Tour. Außerdem passte uns hier der Zeitraum nicht. Auch die Schiffe von Aida hielten dort nicht. So kamen wir zu der Flotte von TUI.

Das eigentliche Ziel war für uns dabei nicht die Hafenstadt selbst, sondern die alte Felsenstadt der Nabatäer, Petra.

Ein paar

FAKTEN

vorab (online entnommen). Nur ein kleiner Überblick, wer mehr wissen möchte, liest selbst nach oder – noch besser! – fährt hin.

Rund 130 km von Aqaba entfernt, auf der Hälfte vom Golf von Aqaba zum Toten Meer, liegt Petra im Talkessel auf einer Höhe zwischen 800 und 1350 m. Die Stadt entwickelte sich in der Antike (Epoche im Mittelmeerraum, ca. 800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) unter den Nabatäern (Verbund nordwestarabischer Nomadenstämme. Das Nabatäerreich war das erste arabische Reich der Geschichte.) zu einem wichtigen Handelsplatz, da es aufgrund der Lage schwer erreichbar war. Schluchten und Pfade erschweren auch heute noch den Weg dorthin. Außerdem verfügten die Einwohner über eine gesicherte Wasserversorgung, die man auch heute noch sehen kann. Hier rasteten Karawanen, die aus Indien oder China zum Mittelmeer und umgekehrt. Es wurde mit Gewürzen, Seide, Weihrauch und vielen anderen Dingen gehandelt.

Es wurden Höhlen in die Felsen geschlagen, aber auch Säulen und ein Kolosseum.

Weiterlesen: Temperatursturz im Orient. Auf den Spuren der Nabatäer. Petra. Aqaba.

Das Ende begann, als die Römer mit Entdeckung des Seeweg den Handelsweg nach Norden verlegten. Im Mittelalter verfielen Gebäude und Region. 1812 entdeckte der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt auf seinen Reisen durch Arabien die Felsenstadt neu.  Über 100 Jahre später schrieb Thomas Edward Lawrence (Lawrence von Arabien) in seinem Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“, Petra sei der herrlichste Ort der Welt. Er war aber der Meinung, jede Beschreibung müsse vor dem eigenen Erleben der Stadt verblassen. (Dem können wir nur zustimmen!)

Ausgrabungen begannen erst in den 1920er Jahren. Bis heute sind vermutlich erst rund 20 %  auf ca. 20 Quadratkilometern ausgegraben, ungefähr 1000 Gebäude und Ruinen.

Touristen kamen schon kurz nach Ausgrabungsbeginn ab 1930 nach Petra. 59 Jahre später wurde es weltweit bekannt, als Steven Spielberg den Film mit Harrison Ford „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ dort drehte.

Heute ist es Hauptanziehungspunkt der Region und ein Pflichtziel.

Deshalb wollten wir da unbedingt auch hin.

UNSER PETRA

Das soll auch schon alles sein, wer möchte, kann in Reiseführern und Online-Lexika nachlesen.

Im Januar 2023 begannen wir allmählich, uns mit den Zielen der Reise zu beschäftigen und das eine oder andere zu buchen. Den Ausflug in die Felsenstadt wollten wir eigentlich über das Schiff buchen. Der Ganztagesausflug mit Busfahrt, Eintritt, Führung und Mittagessen sollte 179 € kosten. Ohne Mittagessen, aber mit kleinem Lunchpaket (dessen Inhalt wir nicht kannten) war es etwas günstiger. Die Fahrt war mit 2,5 Stunden angegeben, was aber nicht stimmen kann, denn es wurden große Busse eingesetzt, die nicht so schnell fuhren. Auch hier gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Wollten. Stimmt. Es ging nicht mehr, es war ausgebucht.

Normalerweise kann man auch noch an Bord buchen. Das war uns aber zu riskant. Da wir dort unbedingt hin wollten, suchte ich dann anderweitig. Anbieter wie getyourguide haben es im Angebot, das war uns aber zu unpersönlich. So machte ich mich auf die Suche und wurde fündig.

Auf Facebook über eine MSC-Gruppe stieß ich auf Bedouin insights, ein Reiseveranstalter mit Sitz in Wadi Rum/Jordanien. Ich sah mir die Seite an, www.bedouin-insights.com, und fand Petra nicht.

Sie werben mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und lokalen Beduinenführern. Im Angebot haben sie u. a. Jeep-, Kamel- und Wandertouren, Kletterausflüge usw. Ziele sind dabei Wadi Rum, die Wüste allgemein und die umliegenden Berge.

Unterwegs

Inhaber sind die beiden Reiseführer Alaa Al-Howeitat und Ahmed Al-Zalabieh und die Gründerin Beta Berjani.

Ich schrieb per Email eine Anfrage und bekam schnell ein Angebot. Wir wollten zu zweit mit Reiseführer in die Felsenstadt und den Weg dorthin nicht zu Fuß gehen, sondern auf Kamelen hin und wieder zurück reiten. Ich erhielt schnell ein Angebot für die Fahrt im Pkw, Lunchpaket und Reiseführer. Und dem Kamelritt. Es sollte knapp 500 € kosten. Das ist teuer, stimmt. Aber: Schneller als im großen Bus und individuell nur für uns beide. Wir buchten es und zahlten an. Der Rest sollte bar vor Ort bezahlt werden, in jordanischen Dinar, wir sollten vom Fahrer eben zur Bank gebracht werden.

Am 30.03.2023 sollten wir dann um 7.30 h am Cruiseterminal abgeholt werden. Inzwischen wussten wir, dass noch ein Ehepaar mitfahren sollte. Günstiger wurde es nicht, aber unbequem, denn es war nur ein normaler Pkw. Hier wäre ein Kleinbus oder zumindest Siebensitzer zu empfehlen.

Der Fahrer fand keine Bank, es war zu früh und außerdem Ramadan, alles war geschlossen. So zahlten wir den Rest in Euro, wir konnten es nicht ändern. Unterwegs hielten wir an einer Tankstelle und einem Aussichtspunkt mit Bar und Souvenirshop. Hier wird geworben mit „The best view“. Es war neblig, man sah keine 50 m. Und es waren nur noch um die Null Grad! Hier konnten man allerlei Souvenirs kaufen. Es gab Tee und andere Getränke, Süßigkeiten und eine passable Toilette. Also zweckmäßig. Nicht mehr, und nicht weniger.

Unser Fahrer fuhr ordentlich, stellte sich zu Beginn vor, aber sprach ansonsten nichts. Wir fuhren um 7.30 h los und waren um 10.30 h am Eingang. Ein Bus wäre länger unterwegs.

Am Ziel angekommen, kümmerte er sich um unsere Eintrittskarten und Reiseführer. Unsere Mitfahrenden fuhren mit einem Golfcart, ein Elektrofahrzeug für fünf Gäste. Er hatte ein steifes Knie und konnte nicht laufen. Sie hatten aber keine Führung, keine Informationen.

Unser Reiseführer holte uns dann ab und wir gingen los. Ich war überrascht, sah nur Pferde, aber keine Kamele. Ich sprach es kurz an. Nun war er auch überrascht. Das war ihm neu. Er telefonierte also kurz. Es gab keine Kamele im Eingangsbereich, sondern nur in der Felsenstadt, vor dem Schatzhaus. Aber auch nur als Fotomodell und um ein paar Mal im Kreis zu reiten. Das wollten wir nicht. So bekamen wir zwei Tickets für die Fahrt zurück mit dem Golfcart. Das war ein Missverständnis, was aber nicht so schlimm war. Hinunter zu laufen war auch besser, denn wir erhielten Erklärungen und viele Informationen, die wir sonst nicht gehabt hätten. Auch mit einem Ritt nach unten hätten wir keine Informationen erhalten. Und hätten auch nicht mal eben stehen bleiben können, um Fotos zu machen.

Unser Reiseführer erklärte, blieb an markanten Punkten stehen und zeigte uns viel. In Englisch, aber das war kein Problem.

Der Höhenunterschied betrug 150 m, es ging stetig bergab. Teilweise war der Weg neueren Datums, teilweise aber noch das Originalpflaster. Kopfsteinpflaster, welches wir aus Altstädten kennen, ist im Gegensatz zu diesem Pflaster gut zu laufen. Wer dorthin fährt, muss unbedingt festes Schuhwerk tragen. Und auch passende Kleidung, denn auch hier war es noch immer kalt. In den schattigen Bereichen zogen wir die Jacken schon enger. Und genau wegen der Bodenbeschaffenheit wollten wir nicht zurück laufen. Wie bekannt ist, haben wir unsere Probleme mit Knien und Knöchel.

Wir liefen an vielen Reisegruppen vorbei, viele hatten die bekannten Schilder des Schiffes dabei. Es war überhaupt sehr voll und ein Durcheinander vieler Sprachen.

Aber es ist unglaublich! Es ist unbeschreiblich!

Wie sagte Thomas Edward Lawrence? Geschriebenes verblasst vor dem Erlebten? Man kann es nicht besser ausdrücken.

Schon im oberen Teil sah man Höhlen in den Felsen, nach unten wird der Weg immer schmaler, man erkannte Bilder. Die Rinnen am Rand für die Wasserversorgung in der Antike waren immer noch gut erhalten und funktionierte bei Regen auch immer noch. Es wurde immer schmaler, die Felsen rechts und links immer höher. Zwischendurch waren die Felsen oben wie ein Dach über dem Weg. Wer zu Platzangst neigt, könnte hier möglicherweise Probleme bekommen. Man erkannte zwischendurch einen Fisch im Felsen, stellte man sich anders hin, wurde er zum Elefanten. Vier Kilometer und plötzlich sah man das Schatzhaus des Pharao. Die Fassade im Felsen, die man von Bildern und auch aus dem Film kannte! Das war ein so beeindruckendes Bild, das kann man nur vor Ort erleben!

Vor dem Schatzhaus war ein großer Platz, auf dem die Kamele standen und lagen. Hier konnten Touristen ein paar Runden reiten und Fotos machen. Was es kostete, weiß ich nicht. Fotos haben wir gemacht, bezahlt aber nichts. Wir erhielten unsere Tickets für die Rückfahrt und verabschiedeten uns von unserem Reiseführer. Er sagte noch kurz, dass wir rechts noch weiter laufen oder oben auf die Felsen klettern konnten, um einen besseren Überblick zu bekommen. Wir sind natürlich nicht auf Felsen geklettert!

Links des Platzes war ein großes Beduinenzelt, in dem neben Getränken und Snacks zahlreiche Souvenirs verkauft wurden. Wir setzten uns auf die Bänke davor und ließen das Schatzhaus wirken. Und beobachteten die anderen Touristen und Kamelführer, die aussahen, als wären sie direkt aus dem Film „Pirates of the Caribbean“ entsprungen.

Wir liefen noch den empfohlenen Weg und kamen an weiteren interessanten Felsen vorbei zum ehemaligen Kolosseum.

Inzwischen gab es keine Golfcarts mehr, aber eine lange Schlange wartender Fahrgäste. Nach kurzer Zeit kamen einige, so dass wir schnell wieder am Eingang waren. Hier gab es auch Souvenirshops, Getränke und Toiletten. Auch diese waren in Ordnung. Wir waren schneller und konnten auch schon zurück fahren, denn unser Fahrer kam auch kurz danach.

Das Lunchpaket hatte nicht geklappt, denn alles war geschlossen, es war ja Ramadan. Wir hielten noch einmal bei dem Aussichtspunkt. Nun stimmte es, es war „the best view“.

FAZIT

Wer in der Gegend ist, muss unbedingt her kommen.

Wir hätten uns geärgert, wenn wir den Ausflug nicht gebucht hätten. Ob es noch Platz bei den Ausflügen vom Schiff gegeben hätte, wissen wir nicht. Wir haben nicht gefragt. Aber selbst wenn: Wir waren viel schneller und vor allem individuell unterwegs. Er war nicht billig, aber jeden Cent wert.

Für Gäste, die schlecht zu Fuß sind, ist es allerdings sehr beschwerlich. Hier sollte man vorab ein Golfcart buchen. Wir hörten, dass sich man im Ausflugsbüro des Schiffes ziemlich unkooperativ, als sich unsere Mitfahrenden dort wegen des Ausflugs erkundigten. Nun folgen einige Fotos – lasst sie wirken!

Es ist nicht zu besichtigen.

Jetzt war es „The best view“, und auch etwas wärmer.
Es ist überwältigend!

Fremdgehen auf hoher See. Oder Suezkanal, der dritte Versuch. Mein Schiff 6.

Wir hatten bereits für 2020 eine Reise durch den Suezkanal gebucht, die aus bekannten Gründen abgesagt wurde. 2021, passend als Reise zur Silberhochzeit buchten wir neu, es wurde aber wieder nichts.

Ein Jahr später sagte die Reederei ab, weil die Schiffe nicht dort waren, wo sie gebraucht wurden.

2023 planten wir im Frühjahr einen dritten Versuch. Wie viele wissen, buchten wir bisher immer bei MSC. Dort wurden wir aber nicht fündig. Die Route sollte nicht nur durch den Suezkanal, sondern auch nach Aqaba/Jordanien führen, für uns das Hauptziel dieser Region.

Es handelt sich bei dieser Kreuzfahrt um eine sogenannte „Positionierungsfahrt“, bei der die Schiffe von einem Fahrtgebiet ins nächste wechseln. Diese Fahrten gibt es immer nur einmal, im Frühjahr und im Herbst.

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Ein Museum zum Anfassen. Phänomenta. Lüdenscheid.

Ende des Jahres 2022 hatten wir einige Tage frei und so fuhren wir an einem Nachmittag in ein Museum vor Ort, in dem wir kurz nach der Eröffnung in den neunziger Jahren das letzte Mal waren.

Seitdem hat sich viel getan, in der

PHÄNOMENTA Lüdenscheid

Phänomenta-Weg 1

58509 Lüdenscheid

Tel. 02351/21532

www.phaenomenta-luedenscheid.de

info@phaenomenta.de

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 9 – 17 h

Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 18 h

Montags, Heiligabend, Weihnachten, Silvester, Neujahr und Karfreitag ist geschlossen.

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