Helsinki mit Regen und alten Freunden.

Havis Amanda

In der Hauptstadt Finnlands hatten wir keine Ausflüge gebucht, sondern uns mit einer früheren Brieffreundin verabredet. Der Kontakt war in den letzten Jahren eingeschlafen, aber im Sommer vor der Ostseekreuzfahrt wieder neu aufgenommen. Sie hatte Zeit und kam mit ihrem 21 jährigen Sohn an diesem Sonntag nach Helsinki.

Sie holten uns ab, was sich etwas schwieriger gestaltete, denn die Stadt hat verschiedene Häfen: Fähren und Kreuzfahrtschiffe legen an unterschiedlichen Terminals an.

Das Wetter war leider schlecht, wir starteten im strömenden Regen und fuhren bis zum Südhafen. Von hier aus wollten wir die Stadt zu Fuß erkunden oder einen HopOn-HopOff-Bus nehmen, falls das Wetter sich nicht besserte.

Allerdings hatten wir Glück und es hörte auf zu regnen.

Wir liefen durch einige hübsche Straßen bis zum Senatsplatz, an dem sich auch der Dom auf einer Anhöhe befindet. Wir gingen hinauf und konnten hinein gehen, der Eintritt ist frei.

Von dort ging es weiter zum Esplanadi Park,  der zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen eröffnet wurde. Schön angelegte Beete und zahlreiche Bäume bieten im Sommer schattige Plätze zur kurzen Erholung.

In der Mitte befindet sich eine Statue des finnischen Nationaldichters Johan Ludvig Runeberg. Eine weitere Statue am Ostende des Parks sahen wir bereits am Anfang der Tour, die Havis Amanda, am Südhafen. Sie stellt eine Seejungfrau dar, die beschlossen hat, das Meer zu verlassen. Sie wurde 1908 aufgestellt und erregte aufgrund ihrer Erscheinung und Anatomie einiges Aufsehen.

Während unseres Rundgangs durch die Stadt kamen wir an zwei Kirchen vorbei, die wir auch besichtigten.

Am Narinkka-Platz befindet sich die 2012 aus Holz gebaute „Kamppi-Kapelle der Stille“, fotografieren ist hier nicht gestattet.

Bereits 1969 wurde die Temppeliaukio-Kirche fertig gestellt, eine in Granit gebaute Felsenkirche. Hier muss man Eintritt zahlen, ca. 3,- € pro Person.

Wir kamen auch am Bahnhof Helsinkis vorbei. Der Jugendstilbau wurde erst nach Ermordung des letzten Zaren Russlands 1918 fertig gestellt. Wir sind nur vorbei gegangen, aber schon allein die Fassade war sehenswert – beim nächsten Besuch müssen wir auch hinein gehen. Darunter liegende Tunnel dienten früher als Schutzräume und wurden zu einem Einkaufszentrum umgebaut.

Es war Sonntag, aber die Geschäfte waren teilweise geöffnet. Wir tranken in einem Einkaufzentrum im „Coffee House“ Kaffee. Ähnlich Starbucks handelt es sich um eine in Finnland verbreitete Kette, die von jungen Leuten besucht wird. Ausgewählt hat das Café auch der Sohn unserer Freundin. Es war gemütlich und der Kaffee war gut.

Es war ein sehr schöner Rundgang, der dann doch trocken blieb. Wir bekamen einen schönen Überblick. Helsinki ist klein und übersichtlich und auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert!