Modernes Brauhaus in Bayern. Handgemacht. Hoppebräu in Waakirchen.

Durch Zufall kamen wir während unseres Urlaubs im Herbst 2020 in ein neues und modernes Brauhaus in Waakirchen im Tegernseer Land.

Von außen ist es ein „eckiger Kasten“ mit viel Holzverkleidung, der bei Dunkelheit stimmungsvoll beleuchtet wird. Davor natürlich ein Biergarten und großer Parkplatz. Ich weiß gar nicht, ob es uns besonders aufgefallen wäre, wären wir nicht im Dunkeln vorbei gefahren.

Vorab wie immer ein paar

FAKTEN

Hoppebräu GmbH

Markus Hoppe

Tölzer Str. 37

83666 Waakirchen

Tel. Brauerei 08021/5077143

Tel. Zapferei 08021/9013977

www.hoppebraeu.de

Email info@hoppebraeu.de

Direkt davor gibt es zahlreiche Parkplätze, die kostenlos sind.

Es handelt sich um einen Familienbetrieb, der aus Liebe zum Bier in einer Garage entstanden ist.

Bereits 2010 entstand dort „Markus Hoppes Garagenbräu“. Nach einigen Monaten im Ausland begann „Hoppebräu – handgemachts Bier“ im Kleingewerbe. Es folgten die Ausbildung zum Braumeister und die Wandlung in „Vollzeit“.

Am 07.11.2018 begann die Arbeit im Neubau an der Tölzer Straße, rund 5 Monate später eröffnete die Gastronomie „Hoppebräus Zapferei“ im gleichen Gebäude.

Rund fünf Mitarbeiter sind hier beschäftigt, darunter auch zwei Auszubildende, die den Beruf des Bierbrauers lernen.

Die verschiedenen Sorten, die hier gebraut werden, entstehen aus Rohstoffen, die aus der Gegend stammen. Innovative Braukunst lassen in Handarbeit neue Sorten entstehen.

Eine kleine Auswahl, alle kann man auf der Seite nachlesen und über den Shop auch bestellen:

Mit dem „Fuchsteufelswuid“ bekommt man ein bitteres, vollmundiges Bier mit 8,2 % Alkohol; der „Wuide Hund“ ist leichter und mit 4,5 % Alkohol deutlich schwächer. Die „Wuidsau“ ist dunkel und enthält 5,6 % Alkohol. Neben diesen Kreationen gibt es auch die klassischen Helles, Weizen und Bock. Bei allen Sorten erhält man die Geschmackserklärungen und Essensempfehlung.

Man kann die Biere über den Shop bestellen und per UPS liefern lassen. Ab 35 € bekommt man die Sendung frei Haus nach spätestens vier Tagen. Außer Bier werden auch verschiedene Biergläser und Kappen angeboten.

RESTAURANT & SPEISEN

Im linken Bereich des Gebäudes befindet sich die eigentliche Brauerei, in die man hinein sehen kann. Am Ende an der rechten Seite kommt man in die „Zapferei“, dem Restaurant. Davor stehen direkt an der Hauswand einige Bänke und Tische, an denen jeweils ca. 6 Personen sitzen können, etwas weiter entfernt weitere kleinere Tische und Stühle für 4 Personen. Bei gutem Wetter kann man hier den Blick auf die nahen Berge genießen. (Übrigens kann man in Bayern in klassischen Biergärten seine eigenen Speisen mitbringen und verzehren.)

Man geht hinein und steht in einem relativ kleinen Gastraum mit ca. 12 Tischen unterschiedlicher Größe. Es sieht etwas gesammelt aus, denn es sind verschiedene Stühle. Rechts in der Ecke ist ein Zweiersofa mit Sesseln. An den holzvertäfelten Wänden hängen Fotos mit den verschiedenen Biersorten der Brauerei.

Links befindet sich die Theke, dahinter die Küche. Geradeaus geht es einige Stufen hinunter zu den Toiletten.

Die Speise- und Getränkekarte liegt laminiert auf den Tischen. Es handelt sich dabei um ein beidseitig bedrucktes Blatt. Ob diese Karte immer genutzt wird oder nur für die Corona-Zeit angefertigt wurde, kann ich nicht sagen. Sie ist jedoch ausreichend, auch für normale Zeiten. Auf der einen Seite findet man alle Biersorten und weitere Getränke. Es werden natürlich auch alkoholfreie Getränke, Weine und Spirituosen angeboten. Dreht man das Blatt herum, sieht man die kleine Speisenauswahl, die aber um täglich wechselnde Gerichte ergänzt wird, die man entweder an der Wand hinter der Theke lesen oder von den Kellner hören kann.

Die Preise sind angemessen, wie man sehen kann.

UNSER BRÄU

Wir beschlossen, nach einem Bummel durch Bad Tölz am Freitagabend dort anzuhalten und zu essen. Wir hatten nicht reserviert, aber Glück, da wir recht früh waren.

Die Mitarbeiter bzw. Kellner waren noch sehr jung und nicht als solche gekleidet. (Möglicherweise waren es die beiden Auszubildenden, da sie aber Masken trugen, kann ich da nichts mit den Fotos vergleichen.)

Die Getränke wurden schnell serviert. Wir wählten zunächst klassisch ein Helles und ein Radler.

Ich muss zugeben, dass ich etwas skeptisch war, denn die Speisekarte hatte so gar nichts, wo ich sofort gesagt hätte „Das ist es!“, aber da wir auch keine Lust hatten, noch woanders hinzufahren, blieben wir. Es wurde nicht die übliche bayerische Küche geboten, sondern auch hier dem Gesamtbild entsprechend moderne Gerichte.

Wir bestellten Currywurst mit normalen Pommes und „Wuidsaubratwurst mit Bratkartoffeln“, also Bratwurst vom Wildschwein, und dazu Zwiebelringe.

In Bayern bekommt man als Currywurst keine kleingeschnittene Bratwurst, sondern meistens rote Wurst am Stück mit Sauce und Currypulver. Die Pommes waren hausgemacht, sie waren unegal und man sah auch noch Reste von Schale oder den kleinen braunen Stippen, die gerne in Kartoffeln sind. Ebenso hausgemacht waren die Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Schnittlauch. Die Beilagen konnten auch abgewandelt werden, z. B. gab es auch Süßkartoffelpommes.

Serviert wurde auf Tellern, aber auch in Emaille-Geschirr. Für die Pommes gab es Becher, die einzelne Currywurst lag in einer Schale. Die Wildschweinbratwurst kam zu zweit, sie waren länger und dünner, ohne Sauce, man konnte sich Ketchup oder Mayonnaise bestellen.

Beide Wurstsorten waren kräftig im Geschmack, die Wildwurst nicht so streng, wie man es bei anderen Wildwürsten gewohnt ist. Die Farbe war dunkelrot.

Alle Lebensmittel, die hier verbraucht werden, werden von umliegenden Erzeugern erworben.

Später bestellten wir „Rosi“ und „Grantler“: Weißbier mit Rosmarin bzw. Preiselbeersaft. Beide sehr erfrischende Varianten und für den Sommer sehr zu empfehlen:

Es empfiehlt sich, einen Tisch zu reservieren, denn es ist gut besucht und war später auch voll. Ob es für geräderte Gäste geeignet ist, kann ich nicht sagen. Ich habe keinen Aufzug gesehen, um zu den unten liegenden Toiletten zu gelangen. Hier sollte man nachfragen.

FAZIT

Toll!

Wir waren zum ersten Mal hier, kommen aber bei unserem nächsten Urlaub in dieser Gegend mit Sicherheit wieder. Für ein Brauhaus in Bayern etwas ganz anderes, aber sehr gutes. Eine  Abwechslung zum täglichen Schweinsbraten, zur Hax’n oder Ente.