Nimmerland in der Turnhalle? Lange Reihe, Hamburg. Peter Pane.

Als wir im September 2019 nach einer Ostseekreuzfahrt noch einige Tage in Hamburg verbrachten, entdeckten wir zufällig ein Restaurant 5 Minuten von unserem Hotel entfernt, in einer Parallelstraße. Wir fuhren wie so oft mit dem Bus zurück und ich suchte nach Restaurants oder Bars, die über Sky verfügten. Hier gibt es viele Restaurants mit internationaler oder heimischer Küche, aber hierbei fiel mir die Fassade mit hohen Fenstern und roten Steinen auf. Ein Schriftzug wies auf Burger hin.

Im Hotel wurde am 2. Abend unseres Aufenthalts Buffet angeboten, welches immer sehr gut ist, wir uns aber nach fast 2 Wochen Buffet auf dem Schiff eher Tellergerichte vorstellten.

So gingen wir gegen 20 h am Freitagabend zu

Peter Pane – Hamburg Turnhalle

Lange Reihe 107

20099 Hamburg

www.peterpane.de/restaurants/hamburg-turnhalle/

turnhalle@peterpane.de

Tel.: 04028008535

Öffnungszeiten:

Täglich ab 11 h, Ende offen.

Tischreservierungen können online, telefonisch oder per Email erfolgen..

Es gibt keine eigenen Parkplätze, man muss in den Straßen parken, teilweise gebührenpflichtig.

Verschiedene Buslinien halten 2 Minuten entfernt. Ebenso nah sind der Hauptbahnhof und auch Stationen von S- und U-Bahnen.

RESTAURANT & SPEISEN

Das Restaurant gehört zu einer Kette mit zahlreichen Filialen in vielen, überwiegend in Norddeutschland liegenden, Städten. Die südlichsten Restaurants sind in Frankfurt a. M. und Wien.

Entstanden sind die Restaurants aus einer 120 Jahre alten Tradition einer Bäckerfamilie in Lübeck. Patrick Junge verkaufte 2012 das Bäckerunternehmen und entwickelte das Konzept zu Peter Pane und gründete Paniceus Gastro Systemzentrale GmbH. Dazu gehört auch ein Restaurant in Hamburg für Hot Dogs, das Hook Dogs.

Frische und Vielfalt wird auf der HP versprochen. Knusprige Brötchen, hochwertiges Fleisch, gute Milch für guten Käse und frische, knackige Salate bieten Abwechslung. Auch Vegetarier und Veganer kommen hier auf ihre Kosten. Abgerundet wird alles mit Cocktails, bunt und frisch, mit und ohne Alkohol. 100 % Geschmack, ohne Geschmacksverstärker.

Die Speisekarte ist auf der Homepage zu sehen, sie ist recht umfangreich, deshalb nur ein kleiner Einblick, wer mehr wissen möchte, geht hin oder liest nach.

Im Restaurant bekommt man ein dickes Buch, die Seiten sind aus stabiler Pappe, wie ein Märchenbuch.

Die Namen der Burger sind sehr phantasievoll: Die Holde Maid ist ohne Fleisch ein Süßkartoffel-Amaranth-Bratling mit würzigem Bernsteinkäse und Guacamole; der Getrüffelte besteht neben Rindfleisch aus gegrillten Champignons, Parmesan, Trüffelcrème und Ruccola; beim Stolzen Gockel bekommt man Hähnchen mit Bacon und Bernsteinkäse. Dazu wählt man Brötchen aus Sauerteig, Mehrkorn oder Klassikbrioche.

Man kann aber mit der Goldlocke oder der Frohnatur auch Burger ohne Brötchen bestellen.

Pommes gibt es normal, süß oder getrüffelt pfundweise oder nur 250 Gramm. Bei Salaten ist die Auswahl groß: grün, Ruccola, mit und ohne Fleisch, Krautsalat, ein kleiner Beilagensalat… alles nicht so leicht. Auch Nachos gibt es, mit heißer Käsesauce.

Interessant zusammengestellte Menüs gibt es zur Mittagspause bis 17 h, oder als Abendmenü ab 17 h. Hier findet man neben Burgern, Salaten oder Pommes auch Getränke im Angebot.

Desserts gibt es z. B. Kompott im Glas, oder Schokoküchlein mit flüssigem Kern und frozen Joghurt, oder Cheesecake…

Die Preise sind ebenso vielfältig. Ein Burger liegt um die 8 €, je mehr Beilagen, desto teurer natürlich. Cocktails bekommt man auch für ca. 7 €, Mojito z. B. 6,90 €. Ohne Alkohol sind die „Durstlöscher“, Apfel-Rhabarber, Minze-Holunder usw. sind hausgemacht und kosten um die 5 € für ½ Liter.

UNSER PETER PANE

Jeder kennt wohl die Geschichte von Peter Pan und Captain Hook in Nimmerland. So ließen wir uns überraschen, als wir an dem Freitagabend zum ersten Mal dorthin gingen.

An der Straße stehen einige Tische und Bänke, die aber unbesetzt waren, es war recht kühl. Man ging durch zum Eingang an einigen Stehtischen vorbei, an denen geraucht wurde. Wer wollte, konnte hier aber auch essen. In der hohen Eingangshalle ging es geradeaus zu den Toiletten, nach rechts in den Speisesaal.

Es war früher die Turnhalle einer Mädchenschule, dementsprechend groß war die Halle mit hoher Decke und hohen Fenstern. In der Mitte befand sich die Bar, an der die Getränke vorbereitet wurden. Es war voll und sehr laut. Die Gäste waren in der Mehrzahl jünger. Es gab keine Stühle, sondern nur Tische mit Bänken unterschiedlicher Größe.

Wir wurden von einem Kellner zu einem Tisch geführt, an dem wir zunächst allein waren. Er meinte aber, es könnte sein, dass er noch andere Gäste dazu setzen müsste. Wir hatten aber Glück, es kam niemand dazu. Wir hatten den Tag ab Mittag im Miniatur-Wunderland verbracht und waren müde, durstig und hungrig.

Die Speisekarten sind dicke Bücher, wir blätterten sie erst einmal so durch, als „Bilderbuch“ sozusagen. Wir hatten die Qual der Wahl und entschieden uns dann beide für die „Goldlocke“: Rindfleischburger ohne Brötchen mit Ruccola, Tomaten und Parmesan. Wir ergänzten um rote Zwiebeln, die es gratis gab, und Rote Jalapeno, die 1 € kosteten.

Man kann Saucen dazu bestellen gegen Aufpreis von 1,60 €: Mangochutney, Knoblauchmayo, heiße Käsesauce, Schnittlauchcrème usw, oder man nimmt die, die kostenlos den Tischen bereit stehen: Federleicht als Frittencrème, Rauchzeichen BBQ-Sauce, Flaschentomate…

Es war wie gesagt sehr voll, so dauerte es eine Weile, bis das Essen kam. Nach ca. 20 Minuten kamen die Teller.

Es war super! So super, dass wir beschlossen, am Sonntagabend, unserem letzten Abend in Hamburg, noch einmal hier zu essen.

Am Sonntag waren wir früher und konnten noch draußen sitzen. Wir mussten zwar warten, bis ein Tisch frei wurde, aber das war kein Problem.

Wir entschieden uns wieder für die brötchenlose Goldlocke, nahmen aber die Pfefferkruste für je 0,60 € dazu und einmal die Beilagenpommes.

Es war wieder eine gute Wahl und wir waren enttäuscht, weil es bei uns kein Restaurant dieser Kette gibt. (Wie wir aber inzwischen wissen, ist 20 km entfernt der Hans im Glück, eine Kette mit ähnlichem Konzept. Der Geschäftsführer hat irgendwann mit Familie Junge zusammen gearbeitet. Man trennte sich aber.)

Im Gegensatz zu Freitagabend suchten wir sonntags auch die Toiletten auf. Rustikal, passend zur Geschichte, mit Holztüren, aber dennoch modern. Und sauber natürlich.  Lautsprecher erzählen „Peter Pan“.

DER SERVICE

Viele Mitarbeiter kümmern sich um den Service. Sie sind vermutlich alle Studenten o. ä ., denn sie sind alle sehr jung. Sie trugen keine Arbeitskleidung vom Restaurant, sondern alle ihre eigene Kleidung, so konnte man sie schlecht erkennen.

Sie sind flott und freundlich. Sie duzen jeden, was uns nichts ausmacht, es ist eben ein junges Restaurant, möglicherweise finden das aber nicht alle gut.

FAZIT

Toll!

Es ist mal etwas ganz anderes, die Art des Restaurants ist modern und das Essen lecker. Wie schon gesagt, waren wir enttäuscht, weil es das nächste „Peter Pane“ in Münster gibt.

Es wird in Hamburg wohl unser neues Lieblingsrestaurant werden!