Sonnenuntergang auf der Alster. Alsterkanalfahrt. Hamburg.

Am Jungfernstieg: Die 60 m hohe Alsterfontäne.

Als wir im September 2019 nach der Ostseekreuzfahrt noch einige Tage in Hamburg verbrachten, trafen wir uns am Samstagnachmittag mit Freunden. Die Hafenrundfahrt durch den Containerhafen konnten wir nicht zusammen machen, da es ausgebucht war. So entschieden wir uns spontan am Vormittag zu einer Fahrt auf der Alster und den Kanälen. Das Wetter war perfekt für einen Ausflug dieser Art, es war sonnig und um die 20 °C.

Es gibt verschiedene Anbieter, wir gingen zum ersten Ticketschalter am Jungfernstieg, er gehörte zu

ATG Alster-Touristik GmbH.

ANSCHRIFT

Anleger Jungfernstieg

20354 Hamburg

Email info@alstertouristik.de

www.alstertouristik.de

Tel.: (0 40) 3574240

Vorab etwas wissenswertes zur

ALSTER

Die Alster ist ein 56 km langer Nebenfluss der Elbe und hat ihre Quelle in Henstedt, nördlich von Hamburg. Der Alstersee entstand 1190, erst knapp 450 Jahre später entstanden Außen- und Binnenalster. Die Außenalster mündet in die Binnenalster, die im Süden Hamburgs in die Elbe abfließt. Um die167 Hektar große  Außenalster finden sich Parkanlagen mit Joggingstrecken und Freizeitmöglichkeiten. Sie ist bis 4,5 m tief und bietet für Wassersportler Platz: Segelvereine mit Schulen und Kanuclubs sind  zu finden.

Die Binnenalster ist nur 18 Hektar und groß. Bekannt ist der Jungfernstieg mit zahlreichen Geschäftshäusern und Hotels. Die Alsterarkaden lockern das Stadtbild auf und bieten schöne Möglichkeiten für Spaziergänge.

ETWAS GESCHICHTE (von der HP entnommen)

Bereits ab ca. 1500 wurde die Alster für Bootsfahrten genutzt. Man stattete dafür Ruderboote mit Tischen und Bänken aus und musizierte während der Fahrten. Ausgebaut wurde die Schiffstouristik rund 300 Jahre später und um Fährfahrten erweitert. Diese dienten nun auch zum Transport zur Arbeit.

1859 wurde ein Linienbetrieb und Verkehrsverbund eingerichtet. Kaiser Wilhelm II. fuhr auf einem Prunkboot, das einem Schwan Lohengrins ähnelte, 1888 zur Einweihung des Hamburger Freihafens. 1902 wurde durch den Anstrich die „Weiße Flotte“ geboren. Nach dem Krieg übernahm 1919 die Hamburger Hochbahn AG die Fahrten. Den 2. Weltkrieg überstanden einige der weißen Schiffe, weil man sie in den Kanälen versteckte. 1946 nahmen sie ihre Fahrten wieder auf. 31 Jahre später wurde die ATG Alster-Touristik GmbH gegründet.

Heute fahren 16 Schiffe auf der Alster.

DIE ALSTERTOURISTIK

Es werden unterschiedliche Fahrten angeboten, für jeden Anspruch etwas.

Hauptsaison ist von Mai bis Anfang Oktober, außerhalb dieser Monate finden die Fahrten seltener und zu anderen Zeiten statt. Hier bitte unbedingt die HP prüfen.

Wer wenig Zeit hat, bucht die ALSTERRUNDFAHRT. In einer Stunde bekommt der Gast einen schnellen Überblick. 16 € kostet die Fahrt.

Die FLEETFAHRT führt für 2 Stunden und 22 € in die Speicherstadt bis zur HafenCity.

Mit der VIERLANDEFAHRT verlässt man Hamburg und fährt über die Elbe für 3 Stunden und 25 € aus Hamburg heraus.

Am Abend wird der DÄMMERTÖRN angeboten. Sonnenuntergang und Dunkelheit für 2 Stunden und 22 € zeigen ganz besondere Lichteffekte.  Ab September fährt man in die Speicherstadt.

Wer eine kleine Kreuzfahrt machen möchte, macht die ALSTER-KREUZFAHRT mit. Hier fährt man einen oder zwei Anleger mit, wie mit einem HopOn-HopOff-Bus. Preise und Fahrzeiten wechseln je nach Kundenwunsch. Es gibt einen Fahrplan.

50 Minuten fährt man mit der unter Denkmalschutz stehenden Barkasse „Aue“ donnerstags und sonntags von April bis Oktober. Für diese Fahrten sollte man sich anmelden.

Im Hintergrund unser Lieblingshotel.

Wir entschieden uns für die KANALFAHRT: 2 Stunden für 20 € ab Jungfernstieg in die Kanäle der Alster.

Zu den Preisen möchte ich ergänzen, dass Kinder natürlich etwas günstiger mitfahren. Familien und Gruppen zahlen auch weniger. Hier sollte der interessierte Fahrgast nachfragen oder die HP prüfen.

Wir hatten die HAMBURG Card, die einmal als Fahrkarte für den ÖPNV dient und auch Vergünstigungen bei Eintritten verschiedener Sehenswürdigkeiten bietet. Bis zu 5 Personen können so einiges sparen, hier waren es pro Person 2 €.

Man kann online buchen. Dafür wählt man Datum und Uhrzeit aus und gibt die Personenzahl an. Wir kauften die Tickets vor Ort, deshalb weiß nicht, wie der Bezahlvorgang abgeschlossen wird.

UNSERE KANALFAHRT

Wir trafen uns gegen 14 h am Jungfernstieg und wollten dann Tickets für die Fahrt um 15.45 h kaufen.

Leider war aber durch zwei große Gruppen das Schiff bereits ausgebucht. Wir entschieden uns für die Fahrt um 17.45 h, waren aber etwas enttäuscht, da es ja recht spät würde. Wir kauften die Tickets sofort, um sicher zu gehen, auch mit fahren zu können.

Wir überbrückten die Zeit mit einem Spaziergang durch Hamburg. Der Weg führte uns ins Rathaus, in dem eine Ausstellung die Hamburger Geschichte in Bildern und Texten näher brachte. Anschließend gingen wir durch die Alsterarkaden in ein Restaurant, um dort ein spätes Mittagessen einzunehmen.

Dann wurde es auch schon Zeit, wieder zum Jungfernstieg zu gehen.

Das Schiff stand schon bereit, wir zeigten die Tickets und stiegen ein. Es fanden ca. 120 Personen Platz, dazu der Kapitän und eine Mitarbeiterin, die für den Verkauf von Snacks und Getränken zuständig war.

Am hinteren Teil des Schiffes waren draußen ca. 10 Sitzplätze, die aber schon belegt waren. Hier waren auch die Toiletten.

Wir setzten uns etwa in die Mitte. Der Kapitän begrüßte alle, stellte sich und seine Kollegin vor und gab Informationen zum Ablauf. Er sprach Deutsch, mittels APP und WLAN konnte  aber auch alles in Englisch angehört werden.

Eine Villa.

Dann ging es los. Allmählich ging die Sonne unter und wir stellten fest, dass die Wahl der Uhrzeit sehr gut war. Im Sonnenuntergang und den Herbstfarben waren die Eindrücke einfach traumhaft! Wir stellten fest, dass die Fahrt zu dieser Zeit bei gutem Wetter einfach ideal ist.

Wir fuhren an Segelclubs vorbei, an beeindruckenden Villen mit interessanten Gartenanlagen, die an kleine Parkanlagen erinnerten. Jede Villa hat eine Treppe in die Alster, an der man in das eigene Boot gelangt oder einfach schwimmen kann.

Es gibt eine Einbahnstraßenregelung, denn die Kanäle sind z. T. so eng, dass man nur ohne Gegenverkehr hindurch kommt.

Wir bekamen viele Informationen zur Alster, wie Länge usw., auch zu den Villen und anderen Gebäuden am Ufer.

FAZIT

Auch die Fahrt hat sich gelohnt. Wir haben die Fahrt schon einmal gemacht, am Nachmittag, aber die untergehende Sonne hat einfach mit dem braunen Laub beeindruckende Bilder geboten.

Es war auch viel besser, die Fahrt zu viert zu machen anstelle der Containerhafenfahrt, denn unterhalten konnte man sich viel besser. Während der Erklärungen mussten wir zwar auch für einige Zeit die Gespräche einstellen, aber wesentlich weniger als bei der Busfahrt.

Viele Eindrücke kann man nicht beschreiben, man muss es selbst erleben. Ein paar Fotos vermitteln es schon ein wenig, aber wie bei so vielen Dingen gilt auch hier:

Selbst mitfahren!

Hapag Lloyd.