Passau ist bekannt als „Dreiflüssestadt“, weil hier Ilz, Inn und Donau zusammen und als Donau zum Schwarzen Meer fließen. Hier und im Umland leben ca. 52000 Einwohner und viele Studenten und Touristen.
Die Stadt ist Ausgangspunkt von Flusskreuzfahrten, den wir 2014 ebenfalls Richtung Budapest nutzten. Als Zwischenstopp wählten wir Würzburg, da die Strecke etwas weit und stressig ist, da man zu bestimmten Zeiten am Ablegeort sein, i. d. R. nachmittags.
Für 2018 war eine weitere Tour ab Passau geplant, aber in die andere Richtung. Es sollte durch Donau, Main-Donau-Kanal, Main und Rhein nach Köln gehen. Um etwas mehr von Passau zu sehen, planten wir die Anreise einen Tag früher und übernachteten in einer kleinen Frühstückspension etwas ab vom Zentrum.assau ist bekannt als „Dreiflüssestadt“, weil hier Ilz, Inn und Donau zusammen und als Donau zum Schwarzen Meer fließen. Hier und im Umland leben ca. 52000 Einwohner und viele Studenten und Touristen.
Blicke…
Der 2. Tag unseres Aufenthaltes sollte uns zum Aussichtspunkt Passaus bringen, zur Veste Oberhaus. Hoch über der Stadt bietet die Burg einen herrlichen Blick über Stadt, Flüsse und Berge bis nach Österreich.
ADRESSE & ANFAHRT
Oberhausmuseum
Oberhaus
125
94034
Passau
Gebührenpflichtige Parkplätze befinden sich oben, da wir aber nicht mit dem Pkw dort waren, kennen wir keine Details. Wir nutzten den Pendelbus, der mehrmals täglich vom Rathausplatz abfährt. Eine Einzelfahrt kostet 2 €. Wer öfter fahren möchte, sollte sich erkundigen, es gibt Mehrfahrtenkarten, die Passau- oder BayernCard können ebenfalls genutzt werden. Hier lohnt sich ein Blick auf die HP oder man fragt beim Fahrer.
Für Fußgänger gibt es einen Fußweg, der im Winter nicht geräumt wird, aber durchgehend geöffnet ist.
Wer ins Museum möchte, muss pro Person 5 € zahlen, bzw. angepasst, ob ermäßigt oder Kind, hier bitte nachlesen. Uns fehlte die Zeit, um hinein zu gehen. Hier finden auch Veranstaltungen statt: Führungen und Kindergeburtstage, aber auch ein Werkstattprogramm, bei dem ich nicht heraus gefunden habe, was man macht. Die Preise für alles findet man auf der Seite.
Etwas
GESCHICHTE
vorab, nur Kleinigkeiten von der Seite entnommen, wer mehr wissen will, liest sich durch einschlägige Lexika und andere Seiten. Oder fährt selbst hin.
1219 wurde auf dem Georgsberg durch Fürstbischof Ulrich II. der Grundstein für eine Burg gelegt, die Macht und Stärke demonstrieren sollte, für die Veste Oberhaus. Die Bürger Passaus rebellierten immer wieder und stürmten gegen die bischöfliche Herrschaft an. Der Kampf um Unabhängigkeit und Freiheit ließ sie 1367 das Niederhaus erobern.
1803 verlor der Fürstbischof seine weltliche Macht, Bayern nahm Passau in Besitz, Napoleon nutzte das Oberhaus als Grenzfestung gegen Österreich. 1867 wurde die Festung in eine Staatsgefängnis umgewandelt. 1932 übernahm die Stadt wieder die Veste und richtete ein Museum ein. Seit 1991 wechseln hier Ausstellungen, aber auch eine Dauerausstellung gibt Informationen zur Stadtgeschichte.
Das Niederhaus entstand wesentlich früher, bereits um 737 gab es die ersten Bauten an der Stelle. Es diente u. a. einem Bischof mit geflüchteten Klosterfrauen als Wohnsitz. Im 14. Jahrhundert entstanden die Namen „Ober- und Unterhaus“, die mit dem Wehrgang verbunden werden. Zu Beginn des 19 Jhdt. wurde die Bedeutung militärisch, da der Kurfürst von Bayern es als Kriegsmagazin und Sperrfort der Donau verwendet wurde. 1890 kaufte der Historienmaler Ferdinand Wagner das Niederhaus, 1907 verkaufte es an den Kunstmaler Eduard Strobelberger. Es befindet sich noch heute in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Der Begriff „Veste“ ist eine ältere Bezeichnung für „Festung“ oder „Burg“. Einige Bauwerke haben ihn jedoch behalten: u. a. in Würzburg die Veste Marienberg, in Coburg die gleichnamige Veste, in Passau das Oberhaus usw.
Das soll es auch schon gewesen sein.
UNSER OBERHAUS
Wir nutzten den sonnigen Vormittag, um von der Pension aus zu Fuß in die Stadt zu gehen und den Dom St. Stephan zu besichtigen. Die Stadt war voller Touristen, die bei (noch) bestem Wetter wie wir durch die Fußgängerzone bummelten. Lt. Stadtplan, den wir in der Pension bekamen, gab es vom Rathaus einen Shuttlebus zur Veste, den wir nutzen wollten. Wir hatten bis zum frühen Nachmittag Zeit, wollten aber von oben herunter laufen.
In ca. 15 Minuten ist man am oberen Parkplatz angekommen und geht noch ein paar Meter, um zur Aussichtplattform der Veste zu gelangen. Es waren wenige Besucher oben, so dass man in Ruhe überall hin kam, um sich alles anzusehen. Um in das Museum zu gehen, fehlte uns die Zeit. Es kostet keinen Eintritt, nur auf dem Gelände spazieren zu gehen. Gegenüber des Museums sind öffentliche Toiletten, kostenlos und sauber.
Es gibt ein Restaurant mit Außenterrasse, ebenfalls mit herrlichem Blick über Inn und Donau bis nach Österreich. Wir besuchten das Restaurant nicht, es war aber gut besucht, die Preise der aushängenden Speisekarte zeigten sich zivil.
Die Ilz sieht man von oben nicht, zwischen Veste und Ilz ist der bewaldete Abhang, der den Blick versperrt.
Die Anlage ist sehr verwinkelt und man kann sich leicht verlaufen. Wie alle alten Bauwerke findet sich auch hier Kopfsteinpflaster, man sollte sein Schuhwerk entsprechend wählen. Es gibt einen Fahrstuhl, der die einzelnen Ebenen für geräderte Besucher zugänglich macht.
Wir liefen den Wehrgang langsam zurück. Hier wird vor Steinschlag gewarnt. Nicht nur bei Nässe ist es beschwerlich, hinunter zu gehen, Bäume und Moos lassen das Pflaster rutschig werden. Gehbehinderten Besuchern oder Kinderwagenfahrern empfiehlt sich die Nutzung des Pendelbusses in beide Richtungen.
Zum Niederhaus kommt man nicht. Es gibt auch keine Wegweiser dorthin.
Der Weg endet an der Angerstraße, die B12, nahe der Prinzregent-Luitpold-Brücke, etwa 10 Minuten vom Rathaus entfernt.