Als wir im September 2018 während einer Flusskreuzfahrt einen Tag in Würzburg verbrachten, stand ein Besuch der Residenz auf dem Programm. Da wir schon 2014 einige Tage in der Stadt waren, kannten wir uns aus und unternahmen den Ausflug auf eigene Faust. Vom Schiffsanleger war es nicht weit.
Wir liefen bei bestem Wetter durch die Würzburger Innenstadt zur
RESIDENZ WÜRZBURG.
KONTAKTDATEN
Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg
Residenzplatz 2, Tor B
97070 Würzburg
Telefon 0931 35517-0
Fax 0931 35517-25
www.residenz-wuerzburg.de
sgvwuerzburg@bsv.bayern.de
Ein sehr großer öffentlicher Parkplatz befindet sich direkt vor der Residenz, dieser ist gebührenpflichtig und kann als Ausgangspunkt für einen Stadtbummel genutzt werden. Er ist zentral und daneben halten auch Busse, u. a. der, der zur Feste Marienberg fährt und auch die kleine Bimmelbahn für Rundfahrten.
ÖFFNUNGSZEITEN
April – Oktober: 9-18 h
November – März: 10-16.30 h
Die Kasse schließt jeweils 30 Minuten vorher
Ruhetage: 01.01., Faschingsdienstag, 24., 25. und 31.12.
Der Hofgarten ist täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet, schließt aber auch im Sommer spätestens um 20 h.
EINTRITTSPREISE 2018
Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr sind frei, ebenso Schüler über 18 verschiedener Schulen, Erwachsene zahlen regulär 7,50 €, ermäßigt 1 € weniger. Inwiefern und wer Ermäßigung bekommt, kann man nachlesen auf der HP oder an der Kasse erfragen. Dazu gehören auf jeden Fall Senioren über 65, Schwerbehinderte, Teilnehmer von Betriebsausflügen usw., alle müssen entsprechende Ausweise oder Bescheinigungen haben.
ETWAS GESCHICHTE
Aber wirklich nur etwas, wer mehr wissen will, liest auf der HP der Residenz oder Lexika nach – oder fährt nach Würzburg. Entnommen sind die Fakten von der Seite der Residenz.
Begonnen wurde der Bau 1720 vom Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn mit dem Architekten Balthasar Neumann (1687 – 1753), der damals völlig unbekannt war, was sich aber mit zahlreichen Projekten schnell änderte. Er arbeitete auch für die nachfolgenden Fürstbischöfe Friedrich Carl von Schönborn (der Bruder des 1. Auftraggebers) und 2 weiteren.
Andere Arbeiten Neumanns waren viele Kirchen und Kapellen in Bayern, der Innenraum der Pfarrkirche St. Paulin in Trier und auch das Schloss Veitshöchheim in Veitshöchheim.
Vereint wurden deutscher Barock, französische Klassik und Wiener Reichsstil. Das Versailler Schloss war ein Muster, daher die Ähnlichkeit.
Künstler und Handwerker aus 3 Generationen arbeiteten hier. Der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo setzte mit seinen Deckenfresken im Treppenhaus und Kaisersaal zwischen 1751 und 1753 markante Schlusspunkte.
Am 16. März 1945 zerstörte ein Luftangriff 90 % der Würzburger Altstadt und auch große Teile der Residenz. Viele Wandverkleidungen, Möbel und andere Kunstwerke wurden vorher ausgelagert und konnten so vor dem verherenden Brand gerettet werden. Nur deshalb konnte aufgrund von Bildern vieles wieder hergestellt werden.
Der Kaisersaal und das Treppenhaus sowie einige andere Räume blieben verschont. Was nicht verbrannte, aber durch fehlende Dächer der Witterung ausgesetzt war, musste später mühevoll restauriert werden.
Doch genug mit Geschichte!
UNSERE RESIDENZ
Wir kamen bei bestem Wetter gegen 11 h an und genossen zuerst den Blick über den Vorplatz und die Innenstadt Richtung Feste Marienberg. Dann gingen wir hinein, um die Eintrittskarten zu kaufen. Man steht in der Eingangshalle, in die damals die Kutschen auf der einen Seite hinein, drehen konnten und wieder hinaus fuhren. So kamen die Gäste und Besucher trocken und mit sauberen Schuhen in die Räume der Fürstbischöfe.
Im Eingangsbereich kam man zu Toiletten, die in großer Zahl für viele Besucher ausreichten und sauber waren. Hier befanden sich auch Schließfächer, die mit 1 oder 2 € Münzen genutzt werden konnten. So konnten Jacken, Rucksäcke sicher aufbewahrt werden. Das Geld bekam man später zurück.
Mit den Eintrittskarten konnte man an einer Führung teilnehmen, die in der Eingangshalle begannen. Wir schlossen uns einer großen deutschsprachigen Gruppe an, die von einem Fremdenführer geleitet wurden. Er sprach laut und deutlich und es machte schon nach wenigen Minuten Spaß, ihm zuzuhören. Er stellte Fragen, um so die Besucher zu beteiligen und aufzufordern, auf Details zu achten.
Er schenkte dem beeindruckenden Deckengemälde in der Eingangshalle sehr viel Beachtung und erklärte u. a., dass die Motive alle Erdteile zeigten, diese aber vom Künstler nie besucht wurden. Ein Elefant war reine Fantasie, niemand hatte je einen gesehen.
Es ging nach oben durch die Säle und kleineren Räume und überall gab es Informationen. Fotos durften leider nicht gemacht werden. Heute werden hier Konzerte und Lesungen gehalten.
Nach ca. 1,5 Stunden waren wir am Ende angekommen. Die Führung endete in einer Dokumentation über den 2. Weltkrieg und den folgenden Wiederaufbau der Residenz. Großen Anteil an der Rettung der Kunstwerke hatte ein amerikanischer Soldat, John D. Skilton, der mit einem Dach dafür sorgte, dass alles vor Feuchtigkeit geschützt wurde. Es dauert über 40 Jahre, bis der Kaisersaal wiedereröffnet wurde.
1981 wurde die Residenz, der Platz und der Hofgarten als UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
An die Dokumentation schließt der Shop an, in dem man geschichtliches, nützliches und weniger nützliches kaufen kann.
Wir beendeten den Besuch mit einem Spaziergang durch den Park, der noch immer prachtvoll blühte, aber trotzdem durch den trockenen Sommer stark strapaziert war.
UND SONST?
Geräderte Besucher sollten sich erkundigen, ich konnte nicht entdecken, welche Möglichkeiten sie haben, nach oben zu gelangen. Möglcherweise gibt es einen Fahrstuhl, den wir nicht gesehen haben.
In einem Nebengebäude befindet sich ein Restaurant, in dem wir aber nicht waren.