Sunshine Reggae & Weisse Hexen. Montego Bay im Regen.

 

Man stellt sich die Karibik vor als Gegend mit Palmen, weißen Stränden und Sonne, oder?

Richtig, so hatten wir uns das auch gedacht, als wir 2017 die Kreuzfahrt in der Karibik buchten.

Palmen und Strand gab es, aber mehrfach mit Regen, ohne Sonne.

Leider war das auch der Fall, als wir am Dreikönigstag auf Jamaica ankamen, das Schiff legte in Montego Bay an. Es war neblig und nieselte. Aber immerhin war es warm.

Tiefhängende Wolken

Wir hatten über MSC einen Ausflug gebucht, der nur knapp 4 Stunden lang war und einiges zeigen sollte: ein Museum, ein Shopping Center und während der Fahrt die Gegend. Abfahrt war um 9 h, wir waren nur eine kleine Gruppe, 4 Paare, so genügte ein Kleinbus.

Das erste Ziel war das Anwesen des ehemaligen Plantagenbesitzers John Palmer, Rose Hall Great House. Es wurde 1770 fertig gestellt und gehörte zu 650 Hektar Weideland und Zuckerrohrfeldern. Sein Großneffe John Rose Palmer vergrößerte das Anwesen um rund 1900 Hektar, bewirtschaftet von 2000 Sklaven aus Afrika. Zwischen 1845 und 1977 stand das Anwesen leer, dann wurde es von Unternehmern aus den USA übernommen und restauriert und mit antiken Möbeln ausgestattet. Es wurde ein Museum und Restaurant eröffnet. 

Es heißt, dass es hier spukt. John Palmer heiratete Annie, ein Mädchen aus England, großgezogen von einem Hexerei und Voodoo praktizierenden Kindermädchen. Annie Palmer ermordete ihn und 2 weitere Ehemänner und Sklaven.

Das Haus verfügt über zahlreiche Schlafgemächer, hier nur eine kleine Auswahl:

Sie wurde später durch einen Sklaven ermordet.

Das Grab der Annie Palmer.

Ob sie wirklich lebte, ist nicht bewiesen. Die Erzählungen lehnen sich an einen Roman des jamaikanischen Autors Herbert G. De Lisser an „The white witch of Rosehall“ an.

Johnny Cash schrieb eine Ballade über sie „The Ballad of Annie Palmer“.

Das Haus vermittelte eindrucksvoll die Zeit der Sklaverei und erinnerte uns etwas an Filme, deren Handlung in den Südstaaten spielten. Ihr kennt „Vom Winde verweht“ oder „Fackeln im Sturm“? Wir kamen uns vor, als wären wir mittendrin.

Der Rundgang endete im Restaurant, welches sehr rustikal eingerichtet und gemütlich war. Die Anlage war sehr gepflegt, bei schönem Wetter sicher traumhaft für einen Spaziergang.

…kein begossener Pudel

Anschließend ging es im Regen in ein Shopping Center. Hier gab es neben einigen Restaurants hauptsächlich Souvenir- und Duty free Shops. Bei Schmuck und Tabakwaren konnte man einiges sparen, wir kauften aber nicht. Es gab die üblichen Artikel, die ein Tourist braucht oder auch nicht. Es war sauber und auch die sanitären Bereiche waren ordentlich. Das hatten wir ja schon anders erlebt.

Abschließend fuhren wir in eine große Bar direkt am Meer, eigentlich ein Nachtclub, den es überall in der Region gibt. Es ist ringsherum offen, ohne Fenster. Leider zog es so überall und je nach Platz wurde man innen auch nass. Alle Getränke, die oft verlangt wurden, kamen aus großen Spendern, so ging es schneller, wenn es voll war. Hier spielten abends Bands, es war sicher viel los. Auch als wir da waren, war es recht gut besucht, auch von Einheimischen. 

Leider war alles trübe und nass, so war der Ausflug nicht so schön. Die Eindrücke waren schon positiv, aber wir waren froh, wieder an Bord unseres Schiffes zu gehen. Da war es wenigstens trocken. Wir hörten später von den anderen, dass ihre Ausflüge zu den Wasserfällen oder in andere Gegenden komplett ins Wasser fielen und sie nass wurden.