Übernachten im Fußballstadion. H4 Hotel im Borussia-Park. Mönchengladbach

H4 Hotel am Borussia-Park

Im Januar 2019 eröffnete am Fußballstadion in Mönchengladbach ein Hotel. Da wir regelmäßig Spiele des Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH besuchen, haben wir uns gedacht, dort zu übernachten, wenn ein Heimspiel stattfindet. Da die Spiele erst kurz vorher terminiert werden, buchten wir ein Wochenende von Freitag bis Sonntag am ersten Maiwochenende 2019.

Das Hotel gehört zu einer Kette, zu denen zahlreiche H4, H2, Hyperion u. a. Häuser gehören.

Die Anschrift ist wie die des Stadions:

H4 Hotel Mönchengladbach im Borussia-Park

Hennes-Weisweiler-Allee 1

41179 Mönchengladbach

Tel. +49 2161 5670-0

Fax +49 2161 5670-100

Email h4.borussiapark@h-hotels.de


PARKEN

Es gibt um das Hotel reichlich Parkplätze, die im Moment noch inmitten von Baustellen liegen. Hier ist aber, wie es scheint, bald alles geregelt und die Straßen um Hotel und Stadion fertig. Zum Aus- und Einladen kann man davor fahren, dann muss der Wagen weggestellt werden. Direkt daneben ist P11. An Spieltagen darf man allerdings nicht auf P11 stehen bleiben. Man muss seinen Wagen auf die gebührenpflichtigen umliegenden Parkplätze fahren. Das ist eine schlechte Lösung und sollte nachgebessert werden, denn nicht jeder Hotelgast interessiert sich für Fußball.

DAS HOTEL

Es gibt 131 Zimmer und Suiten. Sie sind alle im Zeichen des Fußballs und vor allem im Zeichen der Borussia Mönchengladbach eingerichtet. An den Wänden sind Spiele und Ergebnisse aus der Geschichte des Vereins, das Logo ziert Wände, Bettwäsche usw.

Das Komfortzimmer hat 23 qm, hat Klimaanlage, TV mit SkySport, WLAN, Minibar, Kaffee-/Espressoautomat, Wasserkocher, Dusche, WC, Fön.

Das Businesszimmer ist 4 qm größer, verfügt über die gleiche Ausstattung und Zugang zur Executive Lounge.

Mit 41 qm ist die Suite am größten und verfügt neben aller anderen Dinge auch über einen Schreibtisch und einen Wohnbereich.


PREISE

Von unten nach oben gesehen.

Sie hier aufzuzählen, bringt nicht viel, denn sie variieren stark. Es ist abhängig davon, wann man bucht und für wann. Und ob man sicherheitshalber eine Stornooption haben möchte oder nicht. Ob man ein Doppelzimmer zu zweit benötigt, oder als Einzelzimmer nutzt. Und ob man am HotMiles-Programm teilnimmt. Man kann sich sogar nur für diese Buchung anmelden, um ca. 20 – 30 € zu sparen.

Wir haben für das Wochenende durch die Anmeldung bei HotMiles anstatt 340,20 € nur 323,20 € bezahlt. Inklusive waren dabei Frühstück, WLAN, Sky Sport und eine Flasche Wasser.

TAGUNGEN & SEMINARE

Auch gearbeitet werden kann hier, zwischen Fußball und Computern. Es gibt verschiedene Angebote, die mit Verpflegungs-  und Freizeitmöglichkeiten erweitert werden können. Interessenten sollte hier nachfragen, es würde zu weit führen, alles aufzuzählen.

Größere Feiern sind sicher in Zusammenarbeit mit den Räumen des Stadions ebenfalls möglich, einfach anrufen.

ESSEN & TRINKEN

Im Hotel befindet sich die Executive Lounge, die nur Gästen der Business-Zimmer und Suiten zugänglich ist. Dort gibt es morgens Croissants, nachmittags Kaffee + Kuchen und abends Snacks. Sitzecken für Besprechungen oder zur Entspannung bieten modernste Technik und Loungemusik. Alkoholfreie Getränke und verschiedene Biere und Weine runden das Angebot ab.

Frühstück wird als Buffet in den im Stadion befindlichen Einrichtungen „FohlenSportsbar“ und  „Büchsenwurf“ angeboten. Der Begriff „Büchsenwurf“ hat den Ursprung in einer Begebenheit in einem Spiel der Borussia gegen Inter Mailand 1971.

Abends kann man hier aus einer umfangreichen Speisekarte auswählen, die neben Steaks aber auch die stadionübliche Currywurst bietet.

Vom Hotel kann man direkt hinüber gehen, ohne hinaus zu müssen.

An Heimspieltagen schließen allerdings Bar und Restaurant 4,5 Stunden vor Spielbeginn und haben für Hotelgäste auch danach nicht mehr geöffnet.

Oben die FohlenSportsbar, unten die Bar „Büchsenwurf“ und Teile des Frühstücksbuffets.


DIE UMGEBUNG

Mönchengladbach hat neben Fußball einiges zu bieten. Direkt neben dem Stadion ist der Hockey-Park, in dem Konzerte stattfinden. Schloss Rheydt ist nicht weit, Museen und ein Tierpark können besucht werden. Venlo und Roermond sind schnell erreicht und bieten sich an deutschen Feiertagen wie z. B. am 03.10. an. Auf der Seite des Hotels findet man einen Link, der Hinweise gibt, die Mitarbeiter helfen ebenfalls weiter.


UNSER H4

Als wir buchten, war das Wochenende zufällig gewählt, das Spiel, welches im November noch nicht terminiert war, war zweitrangig. Es passte einfach zeitlich gut in unserem Terminkalender. Der Gegner war Hoffenheim, das Spiel fand dann am Samstag um 15.30 h statt.

Ca. 2 Wochen vor unserem Aufenthalt erhielten wir ein Mail vom Hotel. Da an diesem Wochenende freitags eine Gala zur Eröffnung der „FohlenWelt“, dem Museum der Borussia, und sonntags die Eröffnung für alle Gäste stattfinden sollte, wurde empfohlen, für Freitagabend im Restaurant zu reservieren. Des weiteren wurden VIP-Tickets für den Abend nach dem Spiel angeboten: pro Person 75,- € für warm-kaltes Buffet und Getränke. Wir buchten es dazu. Das es gut war, merkten wir dann vor Ort.

Wir kamen gegen 15 h an und fanden zahlreiche Ordner und Absperrungen vor. Wir parkten auf P11 und checkten ein. Die Rezeption ist direkt in der Eingangshalle, von der man auch ins Stadion kommt. Rechts an der Rezeption vorbei war der Eingang zum Museum „FohlenWelt“, dem gegenüber der Eingang zum Shop.

Unser Zimmer befand sich in der 2. Etage.

Das Hotel vom Stadion aus gesehen, Block 20a.

Bzgl. des Parkplatzes sagte man uns, dass wir bis 5 Stunden vor Spielbeginn dort wegfahren müssten, da sonst abgeschleppt würde. Wir könnten sofort zu dem Parkplatz P4a fahren und würden dann auch nicht die normale Parkgebühr von 6 € bezahlen, weil der Pkw schon lange vor Eintreffen der Ordner da stand.

Es gibt 2 Fahrstühle, die Etagen selbst sind verschlossen, man benötigt die Schlüsselkarten. Jede Etage hat ein Thema aus dem Fußball, bei uns war es Europapokal.

Am Zimmer angekommen öffnet man es mit der Schlüsselkarte.

Links war eine ca. 1 m breite Nische mit Ober- und Unterschrank und Arbeitsplatte mit Kaffeekapselmaschine und Wasserkocher. Es lagen Kaffeekapseln und Teebeutel bereit. Im oberen Schrank war wenig Platz für Kleidung, unten waren Safe und Minibar im Schrank und noch weniger Platz für Kleidung. Einen größeren Schrank gab es nicht, wer etwas aufhängen möchte, muss dafür 3 Bügel an der Wand nutzen. So eignet sich das Hotel nicht für längere Aufenthalte, weil man kaum Möglichkeiten hat, Kleidung u. a. unterzubringen.

Links nach den Schränken geht es ins offene Bad mit Waschbecken und Dusche. Gegenüber des Waschbeckens geht es zum WC, welches über eine Tür verfügt.

Am Bad vorbei kommt links das Bett, rechts an der Wand steht eine Bank mit Garderobe, wie man sie aus Sportumkleiden kennt. An der Wand ist ein Spieler der Borussia (bei uns Lars Stindl) und ein Spiel mit Ergebnis aufgemalt. Geradeaus ist über die komplette Wand das Fenster mit Blick aufs Stadion, davor ein Sofa. Links an der Wand ein großer Flatscreen.

Rechts des Bettes ein Tischchen mit Telefon. Am Kopfende Befand sich eine Glasscheibe mit der Raute, dem Logo des Vereins, die einen hier ohnehin überall begleitet. Auch auf den Kopfkissen befand sie sich. An beiden Betten befand sich auf Höhe der Kopfkissen kleine Nischen mit Steckdosen und Displays für Licht am Bett und Deckenbeleuchtung. Des weiteren konnte man bestimmen, ob man gestört werden durfte oder nicht, auf dem Flur leuchtete „Bitte nicht stören“ rot auf. (Man konnte aber auch klassisch das Schild an die Klinke hängen.)

Der Ausblick.

Die Klimaanlage, Jalousie und Beleuchtung konnte man vom Display an der Wand vor dem Bad steuern. Ein ähnliches Display fand man in der Dusche, man konnte so von Regen- zur normalen Dusche wechseln, die Temperatur regeln oder ausschalten. An der Stelle frage ich mich, was man bei Stromausfall macht.

Das offene Zimmer ist sehr modern und neuestes Design, aber nachts etwas störend, wenn man im Bad Licht macht.

Die Beleuchtung im WC ist etwas unglücklich, denn die Lampe ist hinter dem Nutzer und auch etwas schwach.

Es ist alles ebenerdig, aber Gäste mit Rollstuhl sollten es angeben, denn im Zimmer ist es etwas eng und so sicher schwierig, überall hinzu kommen.

Wir wollten noch ein wenig das Gelände erkunden, was aber nicht möglich war. Denn die Gala fand im Museum und in der „FohlenSportsbar“ statt. Alles war bereits abgesperrt und Ordner passten auf, dass auch niemand durchging. Einer gab uns den Tipp, außen herum zu gehen, um hinter der Absperrung zu sehen, wer alles kommt. Gesagt, getan! Und es kamen viele, bekannte und unbekannte Gesichter aus der Welt des Fußballs: Netzer, Vogts, Effenberg, Heynckes, Hecking… Es hat sich gelohnt, im Regen und Wind dort zu warten.

So freuten wir uns auf

DAS ABENDESSEN

Wir hatten für 19 h einen Tisch reserviert. Zwischendurch hatten wir ein Ehepaar aus Bayreuth kennengelernt, er hatte das Wochenende zum 60. Geburtstag geschenkt bekommen. Was sie denn vorhätten? Sie hatten nichts geplant und auch keinen Tisch reserviert. Sie hatten scheinbar die Informationen per Mail nicht bekommen. Wir nahmen sie mit und versuchten, sie mit an unseren Tisch zu setzen. Die erste Bedienung fand keine Lösung und meinte, es sei alles ausgebucht. Eine andere hörte es, überlegte kurz und modifizierte etwas die Einteilungen, so dass es doch klappte. Für den nächsten Tag konnten wir den beiden nicht helfen, sie fanden dann aber ausreichend Verpflegung im Biergarten vor dem Stadion. Leider war das Wetter schlecht.

Die Speisekarte ist abwechslungsreich und für jeden etwas dabei. Mai ist Spargelzeit und so gab es eine separate Karte. Leider nicht so billig, aber sehr gut, wie ich feststellte. Currywurst, Burger oder Backfisch mit Bratkartoffeln, man hatte die Qual der Wahl.

Ohne Worte.

Die Getränkeauswahl ist ebenfalls sehr groß. Verschiedene Biersorten, Weine, alkoholfreies.

Frühstück gab es als Buffet, die Auswahl bei Müsli und Cornflakes war ebenso groß wie bei Brot und Brötchen. Aufschnitt, Lachs, gebratener Speck, Eier gerührt und gespiegelt, Marmeladen, Säfte, Obst – alles, was man zu Hause selbst machen müsste, wartete hier auf die Gäste.

SERVICE

Unser Etagen- Thema.

Das Personal war relativ jung, größtenteils unter 30 und sehr hilfsbereit. Egal, ob an der Rezeption oder im Restaurant, schnell wurde geholfen. Man muss immer berücksichtigen, dass alles neu ist, erst 4 Monate vorher eröffnet, und nicht an jedem Hotel hängt ein Fußballstadion. Es fehlte etwas an Übung.

Handtücher wurden täglich gewechselt, was m. E. nicht nötig ist, aber es scheint so üblich zu sein.

Am Sonntag wollten wir natürlich erst ins Museum und konnten den Koffer und die Jacken kostenlos unterstellen.


FAZIT

Nachbessern muss man unbedingt die Parkplatzsituation an Spieltagen. Der Hotelgast muss einen Parkplatz haben, vielleicht interessiert ihn Fußball überhaupt nicht. Das gleiche gilt für Bar und Restaurant. Ein Hotel ohne beides ist ein Unding und geht einfach nicht. Viele andere beklagten sich auch darüber.

Das war unser erster Aufenthalt dort, aber sicher nicht der letzte. Sogar ich als Bayern-Fan bin restlos begeistert und völlig geflasht von diesem Wochenende und den Rauten-Eindrücken!

Es kommt auch in Frage, wenn ich mal in den Hockeypark zu einem Konzert fahre und nachts nicht fahren möchte.

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