Vasa? Wasa? Ein Schiffs-Museum. Vasa Museum. Stockholm.

Das Museum.

Im September 2019 hatten wir während unserer Kreuzfahrt auf der Ostsee auch einige Stunden Aufenthalt in Stockholm. Da wir dort noch nie waren, buchten wir über MSC einen Ausflug, der uns in die Altstadt, in den Königspalast und in das Vasa Museum führen sollte. Die Reihenfolge variiert dabei bei jedem Ausflug. Dies ist abhängig vom Zugang zum Königspalast, der je nach königlicher Aktivitäten für die Öffentlichkeit geschlossen wird.

Deshalb war an diesem Tag unser erstes Ziel das Schiff im Museum.

Vorab wie immer ein paar

FAKTEN

Vasa Museum

Galärvarvsvägen 14

Djurgården

11521 Stockholm

www.vasamuseet.de/de

Telefon: +46 8 519 548 80

Die Seite ist in einige Sprachen übersetzt und gibt eine kurze Übersicht über das Museum in fehlerfreiem Deutsch.

Öffnungszeiten:

Januar bis Mai und September bis Dezember: 10 – 17 h, mittwochs 3 Stunden länger.

31.12.: 10 – 15 h

Juni bis August: 8.30 – 18 h

Am 24. und 25.12. ist das Museum geschlossen.

Eintritt kostet es für Erwachsene 150 Schwedische Kronen, ca. 14 – 15 €, je nach Kurs. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren zahlen nichts. Man erhält einen Audioguide und erkundet alles selbst.

Führungen ab 10 Personen sollen vorher angemeldet werden.

Es gibt nur wenige Parkplätze, deshalb empfiehlt es sich, ohne Auto zu kommen.

Man erreicht das Museum sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Der ÖPNV bietet gute Möglichkeiten. Das Museum liegt auf einer Insel, deshalb halten hier auch Fähren.

Große Taschen oder Rucksäcke sollten nicht mitgebracht werden, sie können nicht eingeschlossen werden und stören nur beim Besuch.

Die Temperatur im Museum ist immer um die 18 – 20 °C, es empfiehlt sich daher eine leichte Jacke.

GESCHICHTE UND SO

„Vasa“ ist der Name eines alten Adelsgeschlechts in Schweden. Unsere Reiseleiterin sagte allerdings, dass es auch eine Bedeutung im Zusammenhang mit Getreide und Getreidebündel habe, da habe ich aber nichts gefunden. Denn so erkläre sich der Name des Knäckebrotes, welches wir ja alle kennen.

Der schwedische König Gustav II Adolf beauftragte den Bau der Vasa, der 1626 von ca. 400 Personen begonnen wurde.

Es wurde vom Kiel bis zur Mastspitze 52 m hoch, 69 m lang und 1200 Tonnen schwer. 64 Kanonen sollte das Schiff zu einem wichtigen Schiff in der schwedischen Kriegsflotte machen.

Am 10. August 1628 lief sie aus, feuerte aus den Kanonen Salut. Fallwinde ließen das Schiff zur Seite kippen, durch die geöffneten Kanonenluken strömte Wasser ein, so konnte sie sich nicht wieder aufrichten. Sie sank und war für 333 Jahre verschwunden.

Von 1954 bis 1956 suchte der Schwede Anders Franzén jeden Sommer den Meeresboden vor Beckholmen ab. Er benutzte dabei ein Motorboot, an dem er einen speziellen Anker befestigte, den er über den Boden zog. So fand er am 25. August 1956 das Schiff. Die Vasa war in sehr gutem Zustand, was dem hohen Schwefelgehalt des Wassers zu verdanken war.

Es wurde in jahrelanger, mühsamer Arbeit gehoben, restauriert und in einer Leichtmetallhalle untergebracht. Es durfte nicht trocknen, damit das Holz nicht riss, so wurde es 17 Jahre mit Polyethylenglycol imprägniert. Reste des Schwefels bilden allerdings Schwefelsäure, die das Holz zersetzt. Regelmäßige Kontrolle und eine gute Klimaanlage sollen das verhindern.

Ein Sturm beschädigte 1987 das Dach der Halle, 1990 wurde das heutige Museum eröffnet. Über 7 Etagen kann man nun das Schiff von allen Seiten und bis ganz nach oben besichtigen. In Nebenräumen kann man sich die ebenfalls gehobenen Dinge aus dem Schiffsrumpf ansehen und sich einen Überblick über die allgemeine Schifffahrtsgeschichte Schwedens verschaffen.

LOS GEHT’S!

Wir waren an einem Montag gegen Mittag mit einer Gruppe von ca. 50 Personen dort. Man geht am Kassenbereich vorbei durch eine Schleuse und gelangt in die große Halle. Das Licht ist gedämmt und lässt alles etwas mystisch erscheinen. Möglicherweise soll aber das abgedunkelte Licht auch verhindern, dass das Holz sich zersetzt, ich bin da nicht sicher.

Es war voll, neben den normalen Touristen waren weitere von unserem Schiff dort. Unsere Reiseleiterin hatte es entsprechend schwer, uns zusammen zu halten. Sie gab über den Audioguide, den wir zu Beginn der Fahrt von ihr erhielten, alle Informationen, um uns dann selbständig alles ansehen zu lassen. Wir hatten Freizeit und konnten dann alleine durch das Museum laufen.

Die Vasa ist riesig. Sie steht in voller Größe etwa in der Mitte, man kann auf allen Etagen um sie herum gehen und sich alles ansehen. Es gibt zwar auch Stege, die direkt auf das obere Deck des Schiffes führen, sie sind aber versperrt und nur für Mitarbeiter bestimmt.

An den Wänden hängen geschnitzte Figuren, die am und im Schiff zu finden waren, einige sind noch die ursprünglichen Arbeiten.

In Nebenräumen stehen weitere kleinere Schiffsmodelle und es wird das Leben an Bord erklärt.

Man kann durch ein Treppenhaus alle Etagen erreichen, es gibt aber natürlich einen Fahrstuhl, das Museum ist barrierefrei.

Vom Personal sieht man nicht viele. Es werden viele Erklärungen auf Schautafeln gegeben, die auch in Deutsch sind. Hinweisschilder helfen bei der Orientierung.

Am Ende der Ausstellungshalle befinden sich die Toiletten, ebenfalls barrierefrei. Bevor man das Museum verlässt, kann man noch im Shop Erinnerungsstücke kaufen. Dort waren wir nicht, deshalb weiß ich nicht, ob man die Dinge dort unbedingt benötigt.

FAZIT

Eigentlich ist ein Museum für ein einziges Schiff nicht so spektakulär – könnte man vor dem Besuch denken. Habe ich auch, wie ich zugeben muss. Aber es lohnt sich, man kann sich so recht nichts darunter vorstellen, bis man die Größe des Schiffes gesehen hat.

Ein Schiff heutiger Zeit.