Warum in die Ferne… Kreuzfahrt in Deutschland. VistaExplorer

Entspannung

Ende August 2018 wollten wir mal wieder eine Flusskreuzfahrt machen und prüften ein knappes Jahr vorher die Angebote.

Die Route war klar, es sollte von Passau in einen Rheinhafen in NRW gehen, ob Köln oder Düsseldorf war dabei zunächst egal. Hier ist das Angebot nicht besonders groß und zeitlich auch eingeschränkt.

(Anmerkung: Berichte über die Ziele und Sehenswürdigkeiten folgen ggf. separat.)

VOR DER BUCHUNG

In unserem Reisebüro, in dem wir seit rund 22 Jahren unsere Reisen buchten, fanden wir schnell, was wir uns dachten: Mitte August ab Passau über Regensburg, Nürnberg, Würzburg usw. nach Köln. Die Wasserstraßen sind dabei die Donau, der Main-Donau-Kanal, Main und Rhein.

Die Leistungen: all inclusive, d. h. alle Mahlzeiten, alkoholfreie Getränke, Bier und Wein. Ausflüge sind separat zu buchen und zu zahlen, man kann aber überall individuell vom Schiff gehen.

Anbieter und Name des Schiffes war Zufall, es hätte auch ein anderes sein können.

Es gibt günstigere Anbieter, aber auch teurere, hier muß jeder selbst entscheiden, was er will und was er dafür bezahlen möchte. Es gibt auch Reisen, die nur Vollpension anbieten, da muß man rechnen, es kann leicht teurer werden, da nun jedes Wasser usw. berechnet wird.

Es kam die Buchungsbestätigung, die Anzahlung wurde fällig. Eigentlich ist dann bis kurz vor Zahlung des Restbetrages nichts weiter zu erledigen. Im Januar kam aber die Information aus unserem Reisebüro, dass die Tour mangels Anmeldungen abgesagt wurde. Um zu planen, gab es einige Alternativvorschläge. Auch wieder die gleiche Tour, eine Woche später. Anbieter war 1aVista-Reisen, uns bisher unbekannt, aber auch schon länger auf dem Markt. Das Schiff sollte die MS VistaExplorer sein.

Da Anfangs- und Zielort unterschiedlich sind, konnten wir nicht mit eigenem Pkw anreisen. Es werden auch An- und Abreise durch 1aVista-Reisen angeboten, wir wollten aber einen Tag früher nach Passau fahren, um etwas von der Stadt zu sehen. Wir buchten wieder Mietwagen.

DAS SCHIFF

Die VistaExplorer wurde 2001 gebaut, fährt unter Schweizer Flagge der Reederei Select Voyages. Bei eine Länge von 125,5 und Breite von 11,4 m finden auf 4 Passagierdecks 170 Gäste in 85 Kabinen Platz.

40 Crew-Mitglieder kümmern sich um das Wohl und die Reise. Die Zweibettkabinen sind 14 – 15 qm groß, die Suiten 25 – 28 qm.

Bordsprache ist Deutsch, gezahlt wird mit Euro, sollte tatsächlich Geld fließen. Es werden die üblichen Karten zur Bezahlung akzeptiert.

Das Schiff glich sehr den beiden anderen, die wir von Donau und Nil kannten. Sie sind klein, die Wege sind kurz.

Man kommt in die Eingangshalle, die von beiden Seiten betreten werden kann. Auf der einen Seite war die Rezeption, dahinter die Panorama Bar. Auf der anderen Seite hatte der Reiseleiter in einer Nische seinen Schreibtisch, neben ihm ging es über Treppen nach oben zur Bibliothek, zu den Suiten und ins Restaurant, nach unten zu weiteren Kabinen. Es gibt einen Fahrstuhl, in dem man das 1. Untergeschoss, Eingangshalle und die 4. Etage erreichen konnte.

Eine öffentliche Toilette fand man im 1. Untergeschoss. Davor war eine Sitzgruppe mit Tisch und 2 Sesseln.

In der Bibliothek konnte man das Internet nutzen, gegen Gebühr konnte auch WLAN zugebucht werden. Da alles über Satelit läuft, war es entsprechend langsam. Wir nutzten alles nicht.

In der Bar finden fast alle Passagiere Platz, allerdings war es dann sehr eng. Man konnte selbst Getränke holen, 2 Kellner bedienten aber auch, ein dritter bereitete die Getränke vor.

Man gelangt durch 2 Türen in die Bar, jeweils rechts und links an der Rezeption vorbei. Geht man links hinein, kommt man am Kaffee-/Heisswasserautomaten vorbei. Auf einem Tisch stehen verschiedene Teesorten, Milch und Zucker bereit. Vormittags wird hier auch Obst angeboten. 2 Bildschirme zeigen die aktuelle Position des Schiffes und andere Reiseangebote.

Im Restaurant können alle Passagiere zur gleichen Zeit essen. An runden und eckigen Tischen unterschiedlicher Größe um das Buffet herum sind sie numeriert. Die Anzahl am Tisch variierte, mal 6, mal 8 Personen, aber auch 10. Vermutlich ist man flexibel und paßt sich auch Reisegruppen an.

Wenn alle Plätze besetzt sind, ist es eng für die Kellner und laut.

Ein Kellner hatte ca. 4 – 5 Tische zu bedienen, sie bekamen aber Hilfe von den Kellnern der Bar.. Damit alles reibungslos klappte, wurden die Gäste gebeten, relativ pünktlich zum Essen zu erscheinen, damit jeder zeitgleich das Essen bekommt.

Von der Eingangshalle kommt man nach draußen zum Sonnendeck. Man muss durch den festen überdachten Raucherbereich, in dem Holztische und Stühle stehen. draußen gibt es Bereiche mit weiteren Tischen, Stühlen und Liegestühlen, im mittleren Teil kann ein Sonnenschutz aufgestellt werden. Der Boden ist mit blauem Kunststoffgras ausgelegt.

Im Schiff ist überall Rauchverbot. Es gibt auch keine Kerzen.

An Deck werden auch die Fahrräder untergebracht, die man sich kostenlos ausleihen kann.

Hier oben gibt es keine separate Bar. Wenn man etwas möchte, kann man es mit hochnehmen, bekommt es aber auch serviert.

Leider gibt es auch hier keinen Pool.

ESSEN &TRINKEN

Dieses Schiff hatte die Verpflegungsart „all inclusive“, dies gilt nicht für alle Reisen dieses und anderer Anbieter. Andere haben nur Vollpension, Getränke sind dann separat zu zahlen. Es muß jeder selbst entscheiden, was er wählt. „All in“ zwingt einen nicht zum Alkohol, man muß sonst auch jedes Wasser, jede Cola zahlen, Kaffee ebenso. Das kann teuer werden. Es gehörte dazu: Hausweine in rot und weiß, Bier vom Fass, Wasser, Cola, Fanta, Kaffee, Tee. Alles, was in Flaschen serviert oder gemixt wurde, diverse Schnäpse u. a. mußten separat bezahlt werden. Es wurde später am Ende der Reise abgerechnet.

Frühstück gab es vom Buffet normalerweise ab 7 h bis ca. 9.30 h. Der frühe Vogel konnte ab 6.30 h Kaffee oder Tee bekommen.

Mittagessen gab es ab ca. 12.30 h, Abendessen ab ca. 18.30 h. Kaffee und Kuchen gegen 15.30 h. Diese Zeiten variierten, je nach Stadt bzw. ob Ausflüge stattfanden.

Um 22 h gab es einen Snack, z. B. ein Chickennugget oder kleine Frühlingsrolle. Zunächst wurde jedem, der noch in der Bar saß, ein Schälchen serviert, aber weitere standen auch vorne bereit, für die, die noch mehr wollten.

Es bedienten zu jeder Mahlzeit die bekannten Kellner.

Beim Frühstück konnte man sich am Buffet bedienen. Es gab frische gebackene Brot- und Brötchensorten, süßes Gebäck, zahlreiche salzige und süße Beläge… Eier in gekocht, gerührt und auf Bestellung auch gespiegelt. Speck, Würstchen, Müsli, Obst und alles, was der unternehmungsfreudige und hungrige Passagier benötigt, um den Tag an Land gut herum zubringen. Säfte standen ebenfalls bereit von der Orange, Tomate oder dem Multivitamin. Alles wurde nach Bedarf aufgefüllt.

Kaffee wurde vom Kellner nach Wunsch eingeschenkt, Tee gab es von ihm im Kännchen.

Mittag- und Abendessen bestand immer aus kalter Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und Dessert bzw. Käse. Auf den Tischen standen Karaffen mit stillem Wasser, alle anderen Getränke wurden nach Bestellung serviert. Schnell hatten die Kellner auch hier heraus, was wer gerne trank. Weine waren bereits vorbereitet und wurden jedem einzeln eingeschenkt.

Hier gab es keine Ankündigungen, welches Speisen die Gäste erwarten durften, so kamen einige auf die Idee, vorab zu erfragen.

Es war immer abwechslungsreich und für jeden Geschmack etwas dabei. Besondere Ansprüche wie vegetarisch Gerichte wurden ebenfalls abgedeckt, wer aus gesundheitlichen Gründen spezielle Wünsche hatte, sprach dies vorher ab. Zu den Details der Speisen komme ich später.

SICHERHEIT

Es gibt auf Flussschiffen keine vorgeschrieben Seenotrettungsübung. Es wurde aber am ersten Nachmittag in der Bar eine Sicherheitsunterweisung durchgeführt. Hier hieß es, daß die Schwimmwesten am Sonnendeck aufbewahrt werden und nach entsprechendem Notsignal an die Gäste heraus gegeben würden.

Außerdem gab es Hinweise bzgl. Rauchverbot und Sicherheit auf der Treppe nach oben. Sie war sehr steil und besonders nass nicht ungefährlich.

Aufgrund der niedrigen Brücken war das Sonnendeck leider bis zum Rhein oft gesperrt oder nur eingeschränkt nutzbar.

Wenn man das Schiff verließ, gab man den Kabinenschlüssel ab und erhielt Bordkarten. Auf ihnen ist der Name des Schiffes vermerkt und die Kabinennummer,leider keine Telefonnummer für den Notfall. Bei der Rückkehr gibt man die Karte wieder ab und ist „wieder da“. Nur so kann die Vollzähligkeit festgestellt werden. Ist man nicht pünktlich und hat keinen vom Schiff organisierten Ausflug mitgemacht, wartet man nur eine bestimmte Zeit und legt dann zur Not ohne die fehlende Person ab. Diejenige muss dann selbst organisieren, wie er wieder an Bord kommt.

UNTERHALTUNG

Es gab eine Bibliothek, in der auch einige Spiele bereit lagen. Ich weiß nicht, ob man sich irgendwo melden mußte, wenn man etwas wollte. Wir sind immer mit Büchern versorgt. Hierstanden auch 2 PC, mit denen man via Satellit online gehen konnte. Soweit ich weiß, kostenlos. Für die eigenen Geräte gab es gegen Gebühr WLAN, recht teuer. Will man es nutzen, sollte man vorher mit seinem Anbieter prüfen, ob es sein muss, denn in Deutschkand und den Nachbarländern bei einer Flusskreuzfahrt ist es u. U. zu teuer.

Es stand ein Klavier in der Bar und der dazu gehörende Spieler benutzte es am Nachmittag ca. 1 Stunden und am Abend. Es war ganz angenehm, nicht zu laut, so dass man sich dabei auch unterhalten konnte.

Es gab sonst keine Animation oder Unterhaltung am Abend. Außer einer Crewshow wurde nichts vorgeführt oder gespielt. Der eine oder andere hat es vielleicht vermisst, wir hatten Unterhaltung,da wir ein nettes Ehepaar kennen lernten, mit dem wir auch so einiges unternahmen und zusammen saßen.

Am ersten und vorletzten Abend wurden alle in die Bar eingeladen, der Kapitän stellte sich vor bzw. verabschiedete sich. Dabei gab es für alle Sekt und einen Snack.

Zwischendurch kamen immer Durchsagen zu der Region oder den Städten, die man besuchte oder an denen man vorbei fuhr. Manchmal fehlten die Informationen aber auch, z. B. als wir den Main verließen.

Die befahrenen Flüsse sind sehr abwechslungsreich und die Landschaft veränderte sich nach jeder Biegung, man konnte also vorne sitzen und einfach nur entspannt dem vorbei ziehenden Ufer zusehen.

Es gab täglich ein Informations-Blatt in die Kabine, auf der Ankunfts- und Abfahrtszeit, Wetter, Informationen über das Zielgebiet usw standen.

Leider gab es keinen Pool, man hätte ihn nach 3 Tagen nutzen können, denn es wurde sonnig und um die 25 °C. Für den Sport gab es Leihfahrräder und ein kleines Fitness-Studio.

REISELEITUNG & PERSONAL

Luis war der Reiseleiter und 43. Er war Portugiese, aus Kaiserslautern und sprach perfekt Deutsch und andere Sprachen. Er war nett und hilfsbereit, aber auch oft gestresst und genervt, wenn die Gäste zum 100. Mal fragten, wo man in der Stadt X wann anlegt…

Dann gab es noch einen deutschen Hotelmanager, der für Fragen im Hotelbereich zuständig war. Man darf nicht vergessen, daß diese Schiffe zwar auf dem Wasser sind, aber dennoch wie Hotels funktionieren. Auch ihn konnte man ansprechen.

Dann gab es da noch Rezeptionistinnen, Kellner und Zimmermädchen. Sie halfen auch, wenn man gerade jemanden brauchte. Nicht alle sprachen Deutsch, hier half Englisch.

Hilfsbereit waren auch die anderen der Besatzung, die die „harte“ Arbeit machten wie An- und Ablegen usw. Allerdings war hier die Sprache nicht so einfach, sie sprachen eher weniger Deutsch. Wer konnte, kam mit Englisch aber auch weiter.

Flussschiffe sind ja recht klein, man traf so immer den Kapitän oder die Ingenieure, man lief sich über den Weg.

Einen Arzt gibt es nicht, der wird falls nötig aus der jeweiligen Gegend gerufen.

AUSFLÜGE

In jeder Stadt wurde nur ein Ausflug angeboten, den man auch vorab zu hause buchen konnte, wenn man direkt über 1aVista gebucht hatte.

Sie variieren: Stadtrundfahrten oder auch Stadtrundgänge zu Fuß. Wir sind auf den Begriff „Rundgang“ herein gefallen. Nürnberg und Bamberg wurden so angeboten, die Anleger waren aber für einen Ausflug zu Fuss zu weit weg. Das ist etwas unglücklich gewählt.

Die Preise sind ebenfalls sehr unterschiedlich, je nach Aufwand ab 15 € bis um die 40 €.

Man muß sie nicht buchen, man kann auch auf eigene Faust losziehen.

Wir sollten am ersten Abend alles buchen, was man machen wollten, damit die entsprechenden Planungen starten konnten: es mußten Busse gebucht werden in den einzelnen Städten.

Hier ist das Angebot deutlich zu verbessern. Pro Stadt ist ein Ausflug einfach zu wenig. Einige sind für viele Passagiere gar nicht zu realisieren, da sie auf Hilfsmittel wie Rollator oder Krücken angewiesen sind. Mainz und Koblenz komplett zu Fuß ist so gar nicht möglich. Hier sollte man ergänzen mit Stadtrundfahrten o. ä.

GARDEROBE

Es wird keine spezielle Kleidung vorgeschrieben. Lediglich am ersten und vorletzten Abend wurde „elegantere Kleidung“ benötigt. Dies zeigte sich dann in der Praxis als „wie immer“. Der eine oder andere hatte Kleid bzw. Hemd/Kravatte/Anzug gewählt, der nächste kam in Jeans.

Es ist aber sicher je nach Schiff unterschiedlich, also sollte man immer die Reiseunterlagen prüfen.

Selbstverständlich sollte sein, daß die Kleidung entsprechend der Region und Wetterlage sein sollte.

DIE GÄSTE

Als wir im Bekanntenkreis erzählten, daß wir wieder eine Flusskreuzfahrt gebucht haben, schmunzelten wieder einige, „so alt bin ich noch nicht…!“

Naja, so ganz falsch ist die Aussage nicht. Wir senkten das Durchschnittsalter an Bord schon. Unsere Mitreisenden waren zu 90 % über 70, nur wenige deutlich jünger. Einige waren gesundheitlich sehr eingeschränkt und verließen das Schiff gar nicht. Das muss jeder für sich entscheiden.

Es war uns egal, mit älteren Herrschaften hat man oft mehr Spaß als mit jüngeren!

An dieser Stelle sei auch erwähnt, daß geräderte Gäste sich im Vorfeld erkundigen sollten, ob die Reise ohne Probleme möglich ist. Es gab einen Fahrstuhl, bei der Buchung muss man sich danach erkundigen.

Zur Bedienerfreundlichkeit für Rollstühle kann ich nichts sagen, denn wir haben hier keine Erfahrungen.

LOS GEHT ES!

Wir waren bereits einen Tag vorher in Passau, um uns die Stadt anzusehen.

In Passau gibt es zahlreiche Anleger für Kreuzfahrtschiffe, z. T. in der Innenstadt, aber auch außerhalb. Unser Anleger war wieder außerhalb, wo wir schon 2014 die Donaukreuzfahrt starteten.

Als wir uns anmeldeten, wurden unsere Namen auf einer Liste abgehakt. In den Unterlagen stand bereits, daß für mögliche Formalitäten (im Ausland) in den einzelnen Städten Ausweise einbehalten würden. Da wir das nicht so gerne machen, nahmen wir die Reisepässe mit und gaben sie ab. Allerdings bekamen wir sie schon am nächsten Tag zurück.

Das Gepäck hatten wir mit Anhängern versehen und einfach irgendwohin gestellt.

Wir mussten noch ca. 1,5 Std. warten und konnten in der Bar etwas trinken. In dieser Zeit stellten wir fest, dass wir auch dieses Mal deutlich jünger waren als die anderen Passagiere. Später brachte uns ein Mitarbeiter des Housekeepings zu unserer Kabine, es war die 215, in der die Koffer schon warteten.

Anschließend sollten wir in der Bar beim Oberkellner unsere Plätze im Restaurant eintragen lassen, die dann für die Reise Bestand hatten.

DIE KABINE

Man kam hinein, links ging es ins Bad, gegenüber war der Schrank, an dem sich Schreibtisch mit Hocker anschloß. Dann ein Schrank mit 3 Fächern, in denen auch der Tresor untergebracht war und einem Bett. An der linken Wand war das andere Bett, davor ein 3-teiliges Regal. Beide Seiten verfügten über 2 große und 3 kleineren Schubladen.

Im Bad war rechts das Waschbecken mit Unterschrank, links Dusche und WC. Leider gab es wenig Ablagefläche mit der Glasplatte unterhalb des Spiegels.

Zwischen den Betten stand ein Tisch mit Sessel. Die Fenster konnten nicht geöffnet werden, da sie knapp oberhalb der Wasseroberfläche sind. Die Klimaanlage musste also immer arbeiten.

Die Vorhänge sind relativ lichtundurchlässig, so dass es nachts einigermaßen dunkel war. Wir mussten durch viele Schleusen, die nachts hell erleuchtet sind.

Die Koffer passten unter die Betten.

Es gab genug Ablageflächen, so konnten wir alles gut unterbringen.

Auf dem Tisch stand eine Flasche Mineralwasser, die wir nicht tranken. Wir hatten selbst Wasser mit, denn zu dem All in gehören nur „offene Getränke“, also alles in Gläsern.

Später gab es in der Bar eine Goulaschsuppe, die gerne genommen wurde, hatten doch einige eine lange Anreise hinter sich. Wir stellten fest, dass wir mit unserer Anreise am Vortag wieder alles richtig gemacht hatten. Wir waren entspannt nach unserem Sightseeingtag in Passau.

Um 18.30 h gab es das erste Essen an Bord. Wir gingen zu unserem 8er-Tisch und fanden 3 weitere Paare: ein Ehepaar Ende 70, das andere er über 80 und sie „keine Ahnung“, 2 Schwestern aus Österreich Mitte/Ende 60. Wir unterhielten uns zwar, kamen aber nur mit dem ersten Ehepaar in Kontakt.

Das Abend- und auch das Mittagessen bestand aus einer kalten Vorspeise, einer Suppe, dem Hauptgericht und dem Dessert. Beim Hauptgericht konnte man zwischen Fleisch und vegetarisch wählen. Der Kellner nahmen die Bestellung auf und brachten relativ schnell zeitgleich alle Gerichte. Ab dem 2. Tag stand die kalte Vorspeise schon am Platz.

Es gab eigentlich für jeden Geschmack etwas. Lachs mit Toast, Melone mit Schinken…Linsensuppe, Rinderconsomée…Lamm, Fisch, Goulasch, Eis, Crème brûlée…. Abwechslung war vorhanden. Nun ist ja so, daß man mehr als essen kann. Wir hatten für uns entschieden, auf den einen oder anderen Gang zu verzichten. Entweder ließen wir die Suppe ausfallen, oder das Dessert. Bei der Linsensuppe wählten wir sogar nur diese und ließen alles andere ausfallen. Man muß ja nicht alles essen, nur weil es einem vorgesetzt wird. Die anderen am Tisch taten es uns nach. Man konnte auch halbe oder doppelte Portionen bestellen, andere Wünsche äußern. Die Küche war relativ flexibel.

Um 8 h morgens wurde man durch Luis geweckt. Er erzählte nach dem täglichen Schlager „Guten Morgen Sonnenschein“ wissenswertes zum Tag und den möglichen Geburtstagskindern. Aber man konnte den Lautsprecher auch leise stellen… Wir kamen in Regensburg an, das Wetter liess zu Wünschen übrig, es regnete. Wir gingen ohne Ausflug allein in die Stadt.

Das Frühstück war sehr gut, wir genießen es immer auf Reisen, obwohl wir zu Hause nur frühstücken, weil man nicht ohne aus dem Haus gehen soll. Kaffee wurde nachgeschenkt, so oft man wollte. Die Auswahl an Brot und Brötchen war sehr gut und alles frisch und knusprig. Auch süße Sachen waren lecker und wurden bei Bedarf nachgelegt. Der Saft war ausnahmsweise nicht verdünnt.

Am nächsten Tag waren wir im Nürnberger Hafen. Leider außerhalb, die Fahrt mit dem Taxi kostete pro Strecke ca. 25 €, so entschieden wir uns für einen Tag an Bord. Es regnete immer noch, wir kannten Nürnberg, also passte es.

Der Regen war natürlich schlecht für einen Urlaub. Aber wir brauchten ihn, denn wegen des trockenen Sommers war in allen Flüssen der Wasserstand zu niedrig und wir wußten nicht, wie wir durch alle Flüsse kamen. Jeder Tropfen wurde also vom Reiseleiter und dem Kapitän herbei gesehnt.

Durch Bamberg gingen wir ebenfalls ohne gebuchten Ausflug, wir teilten uns mit „unserem Ehepaar“ ein Taxi und gingen gemeinsam los. Es regnete immer noch…

Bamberg ist sehr schön, trotz Regen

Der nächste Tag versprach Sonne und warme Temperaturen in Würzburg. Wir gingen mit unseren Tischnachbarn los und dann allein zur Residenz. Es gab einen Ausflug nach Rothenburg/T., den sie gebucht hatten. Wir hatten uns auch für das Mittagessen abgemeldet, da wir bis zum Nachmittag durch die Stadt laufen wollten.

Ab jetzt hielt das Wetter, der Wasserstand ebenfalls und es gab Entwarnung. Die Alternative wäre gewesen: vom Schiff in Busse mit gesamtem Gepäck zu einem anderen Schiff… Aber Gott sei Dank brauchten wir das nicht.

Das nächste Ziel war Wertheim und am späten Nachmittag Miltenberg. Wir hatten für Miltenberg den Ausflug zum Schloss Mespelbrunn gebucht und wollten den Vormittag an Bord verbringen, auf dem Sonnendeck, welches dem Namen nun gerecht wurde. Hier stellte sich dann die schlechte Organisation heraus: auch dieser Ausflug sollte von Wertheim losgehen und bereits am frühen Vormittag. Die Kommunikation war ebenfalls etwas schlecht, denn das Tagesprogramm informierte falsch. Es war eigentlich gar kein Problem, aber man muss es einfach richtig weitergeben. Wären wir von Miltenberg zum Schloss gefahren, wäre es einfach zu spät gewesen, da es dann schon geschlossen hat. (Man fragt sich, ob man das nicht im Vorfeld seitens 1aVista-Reisen prüfen muss?)

Der Ausflug durch den Spessart war sehr schön. An alten Jagdhütten vorbei und auch an durch die Dauerbaustelle der A3 und kleine Ortschaften bei bestem Wetter mit informativer Reiseleitung.

Am Nachmittag konnten wir dann alleine durch Miltenberg laufen, das Zentrum lag direkt am Anleger und ist recht übersichtlich.

Aschaffenburg am nächsten Vormittag ließen wir wieder ausfallen und beim Mittagessen durch die anderen berichten.

Am späten Nachmittag erreichten wir Frankfurt am Main und lagen direkt in der Stadt. Wer wollte, konnte die Stadt erkunden. Eine Stadtrundfahrt hatten wir für den nächsten Tag gebucht. Sie war durch eine sehr mitteilsame Reiseleiterin sehr informativ.

Ein 22-Uhr-Snack

Sehr kurz kam anschließend Mainz. Wir kamen erst gegen 16 h an. Ein Rundgang durch die Altstadt am Dom vorbei startete gegen 16.30 h. Das Abendessen war für 19.15 h eingeteilt – sehr knapp für viele, die z. T. nur langsam laufen konnten. Einige setzten sich vorher ab, weil es ihnen zu viel wurde. Wir hatten auch unterwegs beschlossen, abends in Mainz zu essen, weil wir uns nicht abhetzen wollten. Wir fanden eine nette Weinstube, in denen es aber auch Bier gab und kleinere Gerichte zu relativ kleinen Preisen.

Hier sollte man die Route und Liegezeiten überdenken. Miltenberg ist sicher schön, aber Mainz wäre doch einen längeren Aufenthalt wert. Aber es werden ja auf vielen Kreuzfahrten Orte angefahren, damit sie auch etwas vom Kuchen abbekommen. Vielleicht gehört Miltenberg dazu?

Der nächste Zielhafen war nah: Wiesbaden schräg gegenüber. Hier hatten wir unser eigenes Programm und waren mit einer lieben Freundin verabredet.

Das wichtigste Ziel am späten Abend war Oberwesel am Rhein, denn hier war „Rhein in Flammen“ an dem wir teilnehmen sollten mit noch einigen Kreuzfahrtschiffen. Es war schön, aber wir würden nicht extra mit einer Busgesellschaft hinfahren.

Als letzte Stadt ging es am Sonntag nach Koblenz. Wir lagen in der Mosel am Deutschen Eck und hatten auch hier den Rundgang durch die Altstadt mit Seilbahn und der Festung Ehrenbreitstein gebucht. Hier hatteen wir den besten Reiseleiter, der geschichtlich und städtisch alles wußte und gut vermitteln konnte.

Danach hieß es zusammen packen, denn am Montag waren wir in Köln.

Es gab dafür zwischenduch eine Inforveranstaltung, an der wir nicht teilnahmen, da wir individuell abreisten und gehen konnten, wie es passte.

Es packten auch wieder alle an, um die Koffer vom Schiff zu bringen, egal, ob Kellner oder Barkeeper. Luis war im Stress und wir konnten uns nicht verabschieden.

FAZIT

Der letzte Satz über das Donau-Schiff war „Wir überlegen uns nun, eine weitere Fahrt, nämlich von Passau Richtung Düsseldorf oder Köln, zu machen.“

Erledigt!

Es war wieder eine tolle Fahrt, sehr informativ, damit auch relativ anstrengend. Wir haben wieder viel gesehen, Deutschland ist sehr schön, man muss gar nicht so weit reisen. Man könnte nun den Rhein ab Basel bereisen…. Als Veranstalter ist auch 1aVista denkbar, aber wir prüfen zuerst die Routen mit Terminen und dann erst den Veranstalter. Aber wer weiß…

Am Ziel. Schön war’s!