Im Fjord im Arabischen Meer

Ein Ziel unserer Kreuzfahrt im Arabischen Meer war auch Khasab, die Hauptstadt der Region Musandam, einer Exklave des Sultanats Oman.

Exklave deshalb, weil sie umgeben sind von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Küste ist gletscherähnlich und wird so als das „Norwegen Arabiens“ bezeichnet. Passend dazu auch der Fjord.

Khasab wurd im 17. Jhdt. von Portugiesen gegründet, hat einen Naturhafen, der vom Meer aus nicht einsehbar ist.

Die Ausflüge während unserer Kreuzfahrt im Arabischen Meer konnte man wie immer privat organisieren oder über MSC buchen. Überall wurden verschiedene Ausflugsarten angeboten: Kultur und Sehenswürdigkeiten, Landschaft oder andere sehenswerte Dinge.

Während wir die Kultur bereits in Muscat erledigt hatten (Moschee, Museum, Palast…) entschieden wir uns in Khasab für die Variante „Landschaft“ und buchten „Dhow Bootsfahrt in die Fjorde“.

DER PREIS

Wir zahlten für ca. 4 Stunden Fahrt pro Person 71,- €. Billig ist das nicht, man konnte auch selbst eine solche Fahrt machen, die zwar günstiger war, aber auch keine Leistungen enthielt – außer, mit der Dhow in den Fjord gefahren zu werden, wie wir von unseren Tischnachbarn beim Essen hörten.

LEISTUNGEN

Es gab eine deutschsprachige Reiseleitung, die uns kurzweilig alles wissenswerte vermittelte. Es wurde frisches Obst gereicht, Getränke, arabischer Kaffee und Datteln. Wer wollte, konnte später im Fjord schwimmen.

Entspannung. Delfine.Natur.

Die anderen wurden einfach in den Fjord gefahren, ohne Kommentare, ohne Service, ohne Schwimmen. Und wieder zurück, aber das auch schon schneller. Ich weiß aber nicht, was sie bezahlt haben.

Natürlich wird jetzt jeder sagen „das ist aber teuer“. Ja, ist es. Da kann ich nicht widersprechen.

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ABGEFAHREN

Es ging am Nachmittag gegen 13 h los, so konnten wir bis dahin den Tag an Bord genießen.

Wir gingen gesammelt zur Anlegestelle der Dhows. Eine Dhow, oder Dau, ist eine Segelschiffart, die man im Indischen Ozean hauptsächlich findet. Sie machten sich früher die Monsunwinde zu nutze, heute werden sie motorisiert, aber auch weiterhin als Handelsschiffe in dieser Gegend genutzt.

Wir gingen durch eine Dhow auf eine andere. Alles war mit dicken Kissen ausgestattet und versprach eine gemütliche Fahrt zu werden. Kappe, Sonnenbrille und Sonnencrème natürlich im Rucksack.

Die Besatzung bestand aus dem Kapitän, dem man das aber nicht an sah, dem Reiseführer und einem jungen Mann, der für den Service zuständig war. Sie halfen einem an Bord, was durch die Kissen schon wackelig war. Die Gäste waren aus allen Altersgruppen: ein paar Kinder, jüngere aber auch schon im Rentenalter. Die Mobilität war in unserer Gruppe, die aus ca. 50 – 60 Personen bestand, gut, keine Rollstuhlfahrer o. ä. Ich bin sicher, daß auch diese eine solche Fahrt machen konnten, hier fragte man das Personal an Bord der MSC.

Wir fuhren aus dem Hafen, wurde vom Reiseleiter begrüßt und erhielten kalte Getränke. Dazu auch Informationen zum Land und zur Gegend. Zahlreiche kleine Schnellboote fuhren an uns vorbei. Wir hatten sie schon im Hafen am Vormittag gesehen, wie sie die Boote beluden. Es waren alle Schmuggler, die in den Iran fuhren, einem Embargoland.

Rechts und links ragten die Felswände des Fjordes auf. Man sah sehr gut die unterschiedlichen Gesteinsschichten.

Wir machten es uns gemütlich und „lungerten“ auf den Kissen, immer bereit, sehenswertes zu fotografieren oder filmen.

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Nach kurzer Zeit hatten wir Begleiter: Delfine tauchten in Gruppen auf. Immer nur kurz, dann waren sie wieder verschwunden, aber dafür mehrere.

Wir waren nicht das einzige Schiff, die anderen fuhren natürlich auch zu den gesichteten Delfinen. Bei Ankunft der ersten kam Leben in unser Schiff, jeder wollte die nächsten zuerst sehen. Dabei bekam es auch schon mal Schlagseite…

Am Ufer sahen wir verschiedene Dörfer. Hier leben Menschen vom Fischfang. Elektrizität ist vorhanden, frisches Wasser wird von Booten gebracht. Schüler und Studenten leben in der Woche in Internaten in Khasab oder Umgebung und kommen am Freitag zurück.

Zwischendurch gab es Obst, kalte Getränke und Datteln. Wer wollte, konnte sich aber später auch an allem selbst bedienen. Arabischer Kaffee war frisch und heiß – und schmeckte uns nicht: aus Rosenwasser mit ungerösteten Bohnen und Kardamom schmeckte es eher „blumig“ als nach Kaffee. Wer also unsere Kaffeegeschmack erwartet, hat leider Pech gehabt.

Wir kamen nach ca. 1,5 Stunden an die Telegrafeninsel im Chaur-asch-Scham-Fjord. Die Insel ist ca. 150 m breit. Mitte des 19. Jhdt. haben die Briten Telegrafenkabel von Basra/Irak nach Indien verlegt. Heute dient die Insel nur noch Touristen, die hier schwimmen.

Wir ankerten nämlich hier und wer wollte, konnte ins Wasser. Dafür wurde hinten eine Leiter abgesenkt. Man hatte uns gesagt, man könne sich nicht umziehen und auch nicht duschen, also hatten wir kein Schwimmzeug an. Wir sind auch keine Meerschwimmer, wir mögen kein Salzwasser und auch nicht die „unbekannte Tiefe“. Also sahen wir es uns aus dem trockenen an. Es konnte doch geduscht werden und umgezogen auch, aber es war nicht so schlimm. Als wir hörten, daß es am Ufer der Telegrafeninsel Seeigel gibt und überall kleine Quallen… fanden wir es ganz okay, nur zuzusehen.

Es gab kleine Fische, die vom Reiseführer als „Bananenfische“ bezeichnet wurden. Ich weiß nicht, ob sie wirklich so heißen, oder ob er sie nur so nannte, weil man sie mit Bananenstückchen anlocken konnte.

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Dann ging es nach ca. 45 Min. wieder gemütlich zurück. Auch jetzt trafen uns einige Delfine.

Die Sonne ging allmählich unter und tauchte die Felsen in goldenes Licht.

FAZIT

Es war ein toller Ausflug und hat sich gelohnt. Entspannung, viele Eindrücke, Sonne… unbedingt zu empfehlen, wenn auch nicht unbedingt vom Kreuzfahrt-Reisebüro, um Geld zu sparen. Evtl. gibt es ja auch diesen Ausflug mit Informationen, den man privat buchen kann.

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